Gemeinderatswahl 2020
Absolute Mehrheiten sind ein Dorn im Auge
Überblick: Welche Parteien kandidieren im Murtal in welchen Gemeinden. Mit Fahrplan im Video.
MURTAL/MURAU. „Die absolute Mehrheit der SPÖ in Judenburg wird bald Geschichte sein“, prophezeit Wolfgang Zanger. Die Bezirkshauptstadt sei das große Hoffnungsgebiet der FPÖ. „Und wir haben mit Erich Koroschetz einen Kandidaten, der weiß, woran es krankt“, sagt Zanger. Durch die aufgrund der niedrigeren Einwohnerzahl nötige Verkleinerung des Gemeinderates sei es allerdings auch für die Freiheitlichen schwieriger, dort zu reüssieren. Zanger: „Für eine Bezirksstadt ist das ein Armutszeugnis.“
Mehrheiten brechen
Die Freiheitlichen kandidieren im Bezirk Murtal mit über 200 Kandidaten in 17 Gemeinden. Die absoluten Mehrheiten der Bürgermeisterparteien will die FPÖ auch in Knittelfeld und Lobmingtal brechen, wo Zanger selbst kandidiert. „Solche Verhältnisse sind immer zum Nachteil der Bürger.“ Im Bezirk Murau hat die FPÖ insgesamt 87 Kandidaten auf den Listen stehen, diese treten in zehn von 14 Gemeinden an.
Eine Gemeinde mehr
Mehr Kandidaten, mehr Gemeinden. Die KPÖ tritt bei der Gemeinderatswahl im Bezirk Murtal in sechs Gemeinden an, in einer mehr als beim letzten Urnengang. Neu hinzugekommen ist Kobenz, wo Spitzenkandidat Herbert-Georg Lehrmayer sein Glück versuchen wird. Neu ist mit Rene Windegger auch der Spitzenkandidat in Judenburg. Ansonsten gibt es mit Renate Pacher (Knittelfeld), Elfriede Wieser (Fohnsdorf), Erich Wilding (Spielberg) und Peter Lorberau (Zeltweg) bekannte Gesichter an erster Stelle der KPÖ-Listen.
Mehr Vielfalt
„Vielfalt im Gemeinderat schadet nie - ganz im Gegenteil“, sagt der Murtaler Neos-Regionalmanager und Landtagsabgeordnete Robert Reif. Deshalb treten die Pinken in vier Gemeinden der Region mit dem klaren Ziel an, es auch in den jeweiligen Gemeinderat zu schaffen. Die durchwegs jungen Spitzenkandidaten dafür sind Athanasia Tousougas-Reif in Pölstal, der 18-jährige Simon Galler in Fohnsdorf, die 21-jährige Sabrina Stark in Zeltweg und der 21-jährige Michael Steiner in Neumarkt.
Grünes Comeback
Ein grünes Comeback gibt es anlässlich der Gemeinderatswahl in Knittelfeld. Als Spitzenkandidat geht dort Manfred Skoff ins Rennen. Der Volkswirt war bereits bis 2010 im Knittelfelder Gemeinderat vertreten. In Judenburg geht Gemeinderätin Verena Sailer erneut als Spitzenkandidatin ins Rennen. Zusätzlich treten die Grünen bei der Gemeinderatswahl im Bezirk Murtal erstmals in den Gemeinden Kobenz und Pöls-Oberkurzheim an.
Überblick: Wer kandidiert wo?
ÖVP: Die Volkspartei kandidiert in allen 34 Gemeinden der beiden Bezirke Murau und Murtal. Im Murtal stehen insgesamt 672 Kandidaten zur Auswahl. Derzeit stellt die ÖVP 24 Bürgermeister in der Region.
SPÖ: Auch die SPÖ kandidiert in allen 34 Gemeinden der Region. Derzeit stellt die SPÖ zwei Ortschefs in Murau und acht im Murtal.
FPÖ: Die Freiheitlichen treten im Murtal in 17 von 20 Gemeinden an, nur Hohentauern, St. Georgen ob Judenburg und Seckau fehlen auf der Liste. In Murau kandidiert die Partei in 10 von 14 Gemeinden - keine blauen Kandidaten gibt es lediglich in der Bezirkshauptstadt Murau, Ranten, St. Lambrecht und Schöder.
Grüne: Die Grünen sind im Bezirk Murtal in fünf Gemeinden am Start. Neben Judenburg, Knittelfeld und Zeltweg sind Kobenz und Pöls-Oberkurzheim neu hinzugekommen. Im Bezirk Murau kandidieren die Grünen in Murau und Neumarkt.
KPÖ: Die KPÖ kandidiert lediglich im Bezirk Murtal, dort allerdings in einer Gemeinde mehr als bei der letzten Gemeinderatswahl. Zu Judenburg, Fohnsdorf, Knittelfeld, Spielberg und Zeltweg kommt heuer noch Kobenz. Im Bezirk Murau ist die KPÖ nicht auf den Stimmzetteln zu finden.
Neos: Die Pinken möchten in der Region den Einzug in die Gemeinderäte von vier Orten schaffen. Die Neos treten im Murtal in Fohnsdorf, Pölstal und Zeltweg an. Im Bezirk Murau wird der Gemeinderat in Neumarkt angepeilt.
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