Allianz Vorsorgebarometer
Niederösterreicher:innen schauen aufeinander

- Rémi Vrignaud und Verena Priemer
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Mehr als jede zweite Person in Niederösterreich sorgt für Familienangehörige vor – die Absicherung der eigenen Kinder ist für Eltern besonders wichtig. Niederösterreich an vorletzter Stelle im Bundesländerranking bei der Vorsorge für sich selbst.
NÖ. „Vorsorge bedeutet Fürsorge – das ist eine wesentliche Erkenntnis unserer Studie. Die Niederösterreicher:innen schauen aufeinander“, sagt Allianz Österreich CEO Rémi Vrignaud. Große Wissenslücken in Vorsorgefragen bei Großteil der Bevölkerung. Männer fühlen sich besser abgesichert als Frauen; Vertrauen in staatliche Vorsorge niedrig. Erhebliche Unterschiede zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Absicherung, Junge fühlen sich speziell bei Pension und Wohnen schlecht versorgt.
Bewusstsein und Fürsorge
Das Bewusstsein für die Absicherung der eigenen Zukunft gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. So sorgen laut einer von marketmind im Auftrag der Allianz Österreich durchgeführten Befragung vierundachtzig Prozent der Niederösterreicher:innen für sich selbst und/oder für andere vor (Gesamtösterreich: sechsundachtzig Prozent) – primär durch das Sparen bzw. Veranlagen von Geld (77 Prozent), eine Pensions- bzw. Altersvorsorge (43 Prozent), als Begünstigte:r einer Er- bzw. Ablebensversicherung (43 Prozent) oder durch eine Gesundheitsvorsorge bzw. private Krankenversicherung (42 Prozent). Über die Hälfte (57 Prozent) der Menschen in Niederösterreich trifft für nahestehende Personen Vorsorgemaßnahmen. Vor allem den eigenen Nachwuchs wollen zweiundsechzig Prozent der Eltern gut abgesichert wissen.
„Was wir aber auch sehen, ist die Tatsache, dass der Wunsch nach Vorsorge in vielen Bereichen zwar vorhanden ist, sich viele Menschen aber noch nicht ausreichend abgesichert fühlen. Es kann jedoch nicht nur in der Selbstverantwortung der Menschen liegen, für ihre Zukunft zu sorgen. Unternehmen und die Politik sind ebenfalls in der Pflicht, nachhaltige Maßnahmen zu etablieren und das System zu reformieren.“

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Wissenslücken und Geschlechterunterschiede
Laut dem Allianz Vorsorgebarometer fühlen sich nur 44 Prozent der Niederösterreicher:innen sehr gut bis gut über das Thema Vorsorge informiert. Überdurchschnittlich viele Männer (52 Prozent) verfügen laut Selbsteinschätzung über einen sehr guten bis guten Wissensstand, bei den Frauen sind es nur 36 Prozent.
„Wissenslücken in Finanzfragen können einen durchschnittlichen Haushalt jährlich um bis zu 2.690 Euro ärmer machen. Nur wer die Möglichkeiten kennt, die es im Bereich der Vorsorge gibt, ist auch in der Lage, unabhängige und selbstbewusste Entscheidungen für sich selbst und die eigene Familie zu treffen. Dieses Wissen verständlich zu vermitteln, muss daher stärker vorangetrieben werden“,
fordert Vrignaud. Mit steigendem Alter nimmt der Informationsgrad zu: So fühlen sich nur neunundzwanzig Prozent der achtzehn- bis neunundzwanzig-Jährigen sehr gut bis gut informiert im Vergleich zu achtundfünfzig Prozent der über sechzig-Jährigen. Die wichtigsten Informationsquellen sind für mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten die/der Partner:in oder die Familie, dicht gefolgt von Versicherungen bzw. Versicherungsberater:innen (49 Prozent).
Wunsch und Wirklichkeit der Vorsorge
Fragt man die Niederösterreicher:innen, wie sie ihre Absicherung für die Zukunft einschätzen, so fühlt sich über die Hälfte (58 Prozent) sehr gut bis gut versorgt. Hier gibt es jedoch einen markanten Geschlechterunterschied: So fühlen sich sechsundsechzig Prozent der Männer sehr gut bis gut abgesichert, aber nur achtundvierzig Prozent der Frauen. Bei den Generationen empfinden achtundsechzig Prozent der über sechzig-Jährigen die eigene Zukunftsvorsorge als (sehr) gut, während die vierzig- bis neunundvierzig-Jährigen das Schlusslicht bilden (53 Prozent). Das Vertrauen in die eigenen Vorsorgemaßnahmen ist dabei deutlich höher als in die staatliche Vorsorge (48 Prozent vs. 32 Prozent).
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