Gesundheit aus dem Bienenstock
Die Kraft der Bienen neu genutzt

In diesem Zirbenhäuschen wird die Bienenstockluft-Atemwegstherapie angeboten. | Foto: Fotos: Bärnthaler
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Das geschäftige Treiben im Bienenstock macht sich Ingrid Kuhn aus St. Marein zu Nutze. Sie bietet in ihrem Apiorium eine neue Form der Atemwegs-Therapie. Allergiker, Asthmatiker und Co. können von dieser Methode profitieren. 

ST. MAREIN-FEISTRITZ. In der Gemeinde St. Marein-Feistritz steht neben der Speckhütte seit Kurzem ein kleines Häuschen aus Zirbenholz. Ein auf den ersten Blick unspektakulärer Bau, bis man sich nähert. Denn dort geht richtig die Post ab - Tausende Bienen tummeln sich um das Gebäude und das aus gutem Grund. Ingrid Kuhn hat dort vor wenigen Wochen ein so genanntes "Apiorium" eröffnet.

Heilende Wirkung

Die Apitherapie (Bienenheilkunde) ist seit Jahrtausenden für ihre heilende Wirkung bekannt. Schon die alten Ägypter und auch Hippokrates wusste um die Heilwirkung des Honigs und entwickelte rund 300 Rezepte, die auf Honig basierten und gegen verschiedene Erkrankungen helfen sollten. Relativ neu ist die Bienenstockluft-Therapie. Diese nutzt die wohltuende Wirkung von Luft, die von Bienen in ihren Stöcken produziert wird. "Bienen geben wertvolle ätherische Öle sowie Flavonoide aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis durch die Wärme und Ventilation, die sie mit ihren Flügeln erzeugen, an die Bienenstockluft ab. Diese Luft fördern wir durch einen beheizbaren Schlauch zu einer Inhalationsmaske und letztendlich zum Anwender", erklärt Kuhn. 

Breites Wirkungsgebiet

Die Lunge bzw. die Atemwege sind nicht erst seit Corona ein großes Gesundheitsthema. Eine der Hauptanwendungen der Apitherapie sind Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege (COPD, Asthma, Bronchitis...) und Allergien. Darüber hinaus sind auch bei Migräne, oder Schlafstörungen positive Effekte zu verzeichnen.

"Gerade auch Long Covid-Patienten, die Geruchs- oder Geschmackssinn verloren haben, sprechen sehr gut auf die Therapie an", informiert Kuhn. 

Jeder, der zur Atemwegstherapie kommt, füllt gemeinsam mit Kuhn vorab einen Anamnesebogen aus und klärt im Vorfeld alle potenziellen Fragen. Zudem gibt's eine Probe-Inhalation um eventuelle Reaktionen ausschließen zu können. Jeder Anwender bekommt natürlich seine eigene Patientenbox inklusive Maske, Ventil und beheizbarem Schlauch. "Die Luft aus dem Bienenstock wird durch eine Haube sanft angesaugt damit es zu keiner Verwirbelung im Bienenstock kommt. Wir benutzen für eine Therapiesitzung zwei Stöcke um die volle Wirkung für die Anwender zu erreichen - eine Sitzung dauert 30 Minuten", erklärt Ingrid Kuhn die von einer totalen Entspannung ihrer Kunden berichtet. "Teilweise schlafen die Anwender sogar ein". Für einen Allergiker werden im Schnitt sechs Sitzungen empfohlen, bei COPD-Patienten zwischen sechs und fünfzehn. 

Imkerfamilie

Bienen haben im Leben von Ingrid Kuhn schon immer eine wesentliche Rolle gespielt. Der Vater war Berufsimker und "Herr über 450 Bienenvölker". Letztes Jahr im Sommer hat die St. Mareinerin Christoph Haslauer aus St. Ulrich bei Steyr kennengelernt. Haslauer ist biozertifizierter Imker und gilt, gemeinsam mit Dr. Josef Hutter vom Vitalogikum, in St. Ulrich bei Steyr, als "Vorreiter" der neuen Atemwegs-Therapie. Mit der Eröffnung von "Ingrid's Apiorium" gibt es aktuell drei Therapie-Stationen in Österreich

Nähere Informationen zur Bienenstockluft-Therapie gibt es unter www.apiorium.at bzw. telefonisch bei Ingrid Kuhn 0664/42 75 774.

In diesem Zirbenhäuschen wird die Bienenstockluft-Atemwegstherapie angeboten. | Foto: Fotos: Bärnthaler
Jeder Anwender bekommt seine eigene Patientenbox bestehend aus Maske, Ventil und beheizbarem Schlauch.
Die ätherischen Öle und Blütenfarbstoffe aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis werden zur Behandlung der Atemwegserkrankungen eingesetzt.
Ingrid Kuhn betreibt seit wenigen Wochen ihr Apiorium. Die St. Mareinerin ist in einer Imkerfamilie aufgewachsen.
Eine Therapiesitzung dauert 30 Minuten und kann von April bis September durchgeführt werden.
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