OÖ stark machen
"Bezirk Rohrbach zeigt vor, wie es geht"
2021 soll laut Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner "das Jahr des Comebacks" werden. Man arbeite daran, dass die Wirtschaft wieder volle Fahrt aufnimmt und die Menschen in Beschäftigung bleiben. Der Bezirk Rohrbach zeigt vor, wie es geht.
BEZIRK ROHRBACH. Die diesjährige Tour durch Oberösterreichs Bezirke hat Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner bewusst in Rohrbach gestartet. Für ihn war der Bezirkstag ein "Glückstag", da ihm Rohrbach aufgrund der niedrigsten Arbeitslosigkeit schon seit vielen Jahren Freude bereite. 2020 hat Rohrbach mit 3,6 Prozent zudem die niedrigste Arbeitslosenrate von allen Bezirken in ganz Österreich aufgewiesen.
"Regionale Unternehmen zeigen außerdem mit einer starken Investitionstätigkeit vor, wie Oberösterreich gestärkt aus der Krise hervorgehen kann", betont Achleitner. Die besuchten Unternehmen, e2 Elektronik in Aigen-Schlägl und die Neuburger GmbH in Ulrichsberg, seien nur zwei Beispiele dafür. "Die Investitionen zeigen nicht nur, dass es im Bezirk Rohrbach eine Vielzahl an innovativen und dynamischen Unternehmen gibt. Diese bringen auch für viele andere regionale Betriebe einen massiven Schub und Wertschöpfung für die Region", ist Achleitner überzeugt.
Hohe Vermittlungsquote für Arbeitslose
Im Bezirk Rohrbach sehe man deutlich, dass der hohe Fachkräftemangel nach wie vor ein Thema ist: "Für Unternehmer wird es immer schwieriger, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden", sagt der Wirtschaftslandesrat und weist auf den Wettbewerb am Arbeitsmarkt hin.
Erfreulich sei laut AMS Geschäftsstellenleiterin Doris Steiner die hohe Vermittlungsquote. "Wir sind sehr stolz, dass die Menschen im Bezirk von uns sehr rasch wieder in einen Job vermittelt werden. Die Vormerkdauer beträgt durchschnittlich 84 Tage. Das ist die mit Abstand kürzeste in Oberösterreich", freut sich die AMS-Leiterin. Sorgen macht sie sich aber um die Menschen ab 50 Jahren, die jetzt arbeitslos wurden. Aufgrund des Alters begegnen ihnen Unternehmen teilweise mit Vorbehalten. "Diese Menschen müssen aber auch noch zehn bis 15 Jahre arbeiten. Außerdem verfügen Arbeitnehmer über 50 Jahre über viel Erfahrung und Kompetenzen, wie Teamfähigkeit oder Loyalität", betont Steiner.
Leben und Arbeiten in der Region
Trotz der erfreulichen Entwicklungen in Rohrbach dürfe man auf die corona-bedingt schwer betroffenen Branchen nicht vergessen. "Wir müssen gemeinsam alles unternehmen, um unter anderem die Tourismusbranche oder Dienstleistungsbereiche bestmöglich zu unterstützen", macht Wirtschaftskammer-Obmann Andreas Höllinger deutlich. Eine Aufbruchsstimmung ist trotzdem in vielen Bereichen spürbar. Dies zeigt nicht zuletzt eine Rekordgründerzahl von 213 Neugründungen und 20 Übernahmen.
Damit werde auch sichtbar, dass die Attraktivität des Bezirks in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. "Von 2010 bis 2018 ist die Zahl der Erwerbstätigen um 2,3 Prozent gestiegen und die Zahl der Bezirksauspendler um fast 900 Personen gesunken", freut sich Höllinger. Eine Herausforderung werde die prognostizierte negative Bevölkerungsentwicklung im Bezirk. Dagegen kämpft man allerdings an: "Wir wollen noch mehr Arbeit zu den Menschen bringen", erklärt der WB-Obmann. Entsprechend dem Motto "Leben und Arbeiten in der Region" gilt es, Leerstände in Ortsgebieten mit dezentralen Arbeitsplätzen zu füllen. Denn dort, wo viele Menschen täglich arbeiten, wird auch zu Mittag gegessen und eingekauft.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.