KOMMENTAR
Gute Nachrichten vs. schlechte Nachrichten
All die negativen Nachrichten in der Coronakrise können einem ganz schön auf den Wecker gehen. Mir geht es da nicht anders wie Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Positive Meldungen sind in diesen Tagen rar. Vielleicht deshalb, weil in der Medienwelt Bad News als Good News gelten und weil die Mehrheit der Konsumenten für schlechte Nachrichten leider empfänglicher zu sein scheint als für positive. Das hat mit einer gewissen Sensationsgeilheit zu tun, deren bösartige Auswüchse im Netz tagtäglich sichtbar werden. Dem gegenüber stehen klassische Medien wie Zeitungen, Radio- und Fernsehanstalten, die sich redlich bemühen, ihre Klientel mit seriösen und auch mit positiven Meldungen bei der Stange zu halten, sehr oft auf verlorenem Posten. Angesichts der digitalen Wettbewerbsverzerrung wird es immer schwieriger, die Aufmerksamkeit der Leute mit solchen Beiträgen zu gewinnen. Ist seriöser Journalismus in Zeiten wie diesen noch gefragt? Meiner Meinung nach mehr denn je. Er lässt sich nur immer schwerer finanzieren. Natürlich darf bei allem positiven Denken auch die Kritikfähigkeit nicht verloren gehen. Wichtig ist zudem, dass der Meinungsvielfalt jener Platz eingeräumt wird, der ihr in einer pluralistischen Gesellschaft zukommt. Es gibt zu politischen und sachlichen Themen natürlich immer unterschiedliche Ansichten und Zugänge. Man muss ja nicht gleich jeden Schmarren unhinterfragt teilen. Eine Unsitte, die im Netz ebenfalls zur Plage geworden ist.
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