SPIELBERG
ATB: Investoren zeigen Interesse am Betrieb

Besuch von Mirko Kovats erhielt kürzlich BRV Michael Leitner, am Foto mit dem Kauf-Interessenten und ATB-Mitarbeitern in Spielberg.   | Foto: KK
7Bilder
  • Besuch von Mirko Kovats erhielt kürzlich BRV Michael Leitner, am Foto mit dem Kauf-Interessenten und ATB-Mitarbeitern in Spielberg.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Wolfgang Pfister

Gespräche mit möglichen Investoren wecken beim Betriebsrat und bei der Belegschaft Hoffnungen auf Fortbestand des Unternehmens. Damit würden auch Arbeitsplätze gerettet.

Die Misere rund um die ATB Spielberg ist neben Corona derzeit Gesprächsstoff Nummer 1 in der Region. Wie berichtet hat das Unternehmen am 28. Juli 2020 Insolvenz angemeldet und einen Antrag für ein Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung beim Landesgericht Leoben gestellt. Eine Gläubigerversammlung in dieser Causa soll laut BRV Michael Leitner am 19. August 2020 stattfinden.

Neueste Entwicklungen
Das mediale Echo auf die Mitteilung des Unternehmens, dass die Produktion in Spielberg eingestellt werden soll, war und ist enorm. Schließlich stehen damit ja auch rund 360 der 410 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Inzwischen haben sich zwei potenzielle Investoren beim langjährigen Betriebsratsvorsitzenden Michael Leitner, der die Medien über den aktuellen Stand der Dinge auf dem Laufenden hält, gemeldet. Geschäftsführung und Eigentümer übten sich bisher gegenüber Medien in Zurückhaltung.
Ihr Interesse an der ATB Spielberg haben laut Leitner sowohl Axel Bauer (50), Geschäftsführer der HIH (Hamburger Innovation Holding GmbH) als auch der Industrielle Mirko Kovats (72) bekundet. Bauers Partner ist der deutsche Sanierer Peter Rasenberger. Kovats war von 2001 bis 2010 Eigentümer der ATB Spielberg. 2011 wurde das damals ebenfalls insolvente Unternehmen an den Wolong-Konzern um rund 60 Millionen Euro verkauft. Der Insolvenzverwalter habe die ATB damals „quasi verschenkt“, so Kovats. Er selbst habe davor bereits einen Kaufpreis von 110 Millionen Euro ausverhandelt. Der ehemalige Eigentümer übt jedenfalls harsche Kritik an der damaligen Vorgehensweise und kritisierte in einer Aussendung auch die „völlig unnötige Schließung eines wettbewerbsfähigen österreichischen Industriestandortes durch den chinesischen Eigentümer“.

Treffen mit Interessenten
Inzwischen hat sich BRV Michael Leitner mit beiden Interessenten getroffen. Am Mittwochabend, um 18 Uhr, nach Redaktionsschluss der Murtaler Zeitung, soll es auch zu einem Treffen zwischen Bauer, Rasenberger und dem Brucker Masseverwalter Gernot Prattes gekommen sein, die natürlich das Spielberger Werk sehen wollten.
„Durch diese beiden Investoren hat sich für uns ein Hoffnungsschimmer ergeben. Vieles hängt jetzt aber von den derzeitigen Eigentümern ab“, erklärte BRV Michael Leitner im Gespräch mit der Murtaler Zeitung. „Wir glauben, dass mit einem neuen Eigentümer auch Vorteile für die Gläubiger verbunden wären“, meint Leitner, der den jetzigen Eigentümern mit Streikmaßnahmen droht, sollten diese Maschinen aus dem Werk abtransportieren wollen, wie das laut Michael Leitner in einer Betriebsversammlung am 29. Juli von der Geschäftsführung angekündigt worden sein soll.
Am Montag beginnt in der ATB der Betriebsurlaub. „Ich mache natürlich keinen Urlaub und werde mit einigen meiner Kolleginnen und Kollegen ein wachsames Auge auf das Werk und die Maschinen haben. „Sollte irgendetwas Widerrechtliches, wie der Abtransport der Maschinen stattfinden, werden wir entsprechende Kampfmaßnahmen setzen. Wenn es sein muss, werden sich Mitarbeiter bei den Maschinen anketten“, so Leitner, der dies aber „als letztes Mittel“ sieht, um Widerstand zu leisten.
Entbehrlich hält der Betriebsratsvorsitzende die Presseaussendung von ÖVP-Kommunalpolitikern mit dem Hinweis, dass das Unternehmen bereits zweimal vom Staat aufgefangen und es verabsäumt worden sei, die mehrfach angekündigten Investitionen am Standort vorzunehmen. „So etwas hilft uns jetzt nicht weiter und um unsere Lehrlinge und Facharbeiter mache ich mir wirklich keine Sorgen, die reißen sie uns eh aus der Hand“, so Leitner in Bezug auf die Aussendung des Wirtschaftsbundes.

Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.