Pensionsdebatte in Österreich
Pensionen nicht mehr finanzierbar?
Es ist unfassbar, was uns von einzelnen Politikern immer wieder vorgegaukelt wird und was in Österreich alles nicht mehr finanzierbar wäre. Erst kürzlich hat sich Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) zum Pensionsthema zu Wort gemeldet und damit ihrer politischen Gesinnungsgemeinschaft wohl einen Bärendienst erwiesen. Schließlich handelt es sich bei den Ruheständlern um die größte Wählergruppe. Während die Pensionistenvertreter von ÖVP (Ingrid Korosec) und SPÖ (Peter Kostelka) sowie Rosa Ecker (FPÖ) zumindest für einen vollen Inflationsausgleich eintreten und sich sogar eine Erhöhung darüber hinaus vorstellen können, spricht sich auch Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) für eine Erhöhung zwischen acht und zehn Prozent aus. Die Neos bremsen bei diesem Thema traditionell und sprechen unter anderem von einem "Pensionspopulismus" auf Kosten der Jungen (Sozialsprecher Gerald Loacker). Damit befeuern sie ebenso wie Plakolm einen Generationenkonflikt. In Wirklichkeit haben sich die Pensionsausgaben im langjährigen Vergleich im Verhältnis zum BIP nur geringfügig nach oben verändert, weil sich ja auch das Bruttoinlandsprodukt erhöht hat. Im Jahr 2019 schlugen sich die Pensionen mit rund 56 Mrd. Euro oder 14 Prozent des BIP zu Buche. Von einer Unfinanzierbarkeit der Einkommen der Ruheständler, die anstatt zu chillen ihr Leben lang hart gearbeitet und ihre Abgaben bezahlt haben, um in den Genuss einer Pension zu kommen, kann also nicht die Rede sein. Genauer hinschauen sollten Plakolm und Co. dort, wo unser Steuergeld wirklich zum Fenster hinausgeworfen wird.
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