Meinung: "Provinz" gegen die Großstadt Graz
Die letzten Wahlergebnisse spiegeln den Konkurrenzkampf der Landgemeinden gegen die Landeshauptstadt auf politischer Ebene. Während der ländliche Raum fortwährend ausgedünnt wird, wertvolle Infrastruktur Sparmaßnahmen zum Opfer fällt, blühen die großen Ballungszentren auf. Damit verbunden ist eine Landflucht, die auch mit zum Teil wirklich abstrusen „Projekten“, in die Unsummen an Fördergelder fließen, nicht aufzuhalten ist. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Betriebsansiedelungen sind Mangelware und wenn sich dann doch jemand dazu entschließt, in der Region und damit in die Region zu investieren, sieht er sich mit mehr Ablehnung als Zustimmung konfrontiert. Dietrich Mateschitz könnte ein Lied davon singen. Aber auch der Fall Minex zeigt, wie schwer es Investoren, die Arbeitsplätze schaffen wollen, in unserer Region haben. Was bleibt, ist kollektive Hoffnungslosigkeit und Zukunftsangst. Die Politik hat bisher noch keine wirklich brauchbaren Lösungen für die Probleme am Land gefunden. Zwar sprechen Wirtschaftsvertreter und Politiker verschiedenster Parteien immer wieder von der Möglichkeit, Verwaltungseinheiten aufs Land zu verlegen, um dieses zu stärken, zu bemerken ist davon aber bisher nichts. All das erzeugt in weiten Teilen der Bevölkerung Frust und Wut, die sich an der Wahlurne entlädt. Wenn dieses deutliche Signal von den regierenden Parteien noch immer nicht erkannt wird, ist zu befürchten, dass die Leute in Zukunft ihrem Ärger vermehrt auf der Straße Luft machen.
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