Streitthema
Das schlechte Image der Radfahrerinnen und Radfahrer

- Mit dem Fahrrad am Gehsteig in der Andechsstraße. Die Polizei spricht von mehreren "Problemzonen".
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INNSBRUCK. In der politischen Verkehrsdiskussion stehen vor allem die Autofahrer im negativen Fokus. In Sachen schlechtes Image sind die Innsbrucker Radfahrerinnen und Radfahrer aber durchaus auf der Überholspur. Das zeigt auch die IMAD-Umfrage zum Radmasterplan: "Die Fahrrad-NutzerInnen erhalten im Vergleich zu allen anderen VerkehrsteilnehmerInnen insgesamt die schlechteste Durchschnittsbewertung." Die Stadt Innsbruck vermeldet einen Rekordanstieg bei den Radzählstellen.
Problemzonen
Die Beschwerden über das Fehlverhalten einzelner Radfahrerinnen und Radfahrer häufen sich. Ob Fußgängerzone Maria-Theresien-Straße, Altstadt, Höttinger Gasse, im Nahebereich der MTB-Strecken in Hötting und Mühlau oder wie im aktuellen Fall die Andechsstraße in der Reichenau. Die Radfahrer bringen sich nicht nur selbst in Gefahr, sondern gefährden auch andere Verkehrsteilnehmer, vor allem Fußgänger und Kinder. Eine betroffene Anrainerin in der Andechsstraße hat sich mit ihren Anliegen an die Stadtpolizei gewendet. Die aufschlußreiche Antwort, es ist nicht die einzige "Problemzone", die der Polizei bekannt ist.
"Wir werden den von Ihnen genannten Bereich in die künftigen Schwerpunkte miteinbeziehen. Es muss jedoch ausgeführt werden, dass diese Zone nicht die einzige „Problemzone“ darstellt und die Polizei natürlich nicht nur dort Kontrollen durchführen kann.", Stadtpolizei Innsbruck
Als Lösungsmaßnahmen will die Polizei in diesem Bereich einen Fahrradstreifen einplanen und die PI Reichenau soll im normalen Streifendienst Übertretetungen besonders berücksichtigen. Für die Anrainer zumindest ein erster Schritt in Richtung Verbesserung der Situation.

- Das Fahrverhalen der Biker gibt immer wieder Rätsel auf.
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IMAD-Umfrage
Zur Evaluation des Innsbrucker Radmasterplanes und seiner Umsetzung wurden im Auftrag der Stadt Innsbruck im vergangenen Herbst und Winter 2.000 zufällig ausgewählte und repräsentative Innsbruckerinnen und Innsbrucker zu Mobilitätsthemen interviewt. Auch das Thema Image der Radfahrerinnen und Radfahrer wurde abgefragt. In der IMAD-Umfrage ist zu lesen: "In Bezug auf die Fahrweise, Einhaltung von Verkehrsregeln und Rücksichtnahme auf andere VerkehrsteilnehmerInnen erhalten die ÖV-NutzerInnen vor den FußgängerInnen die besten Imagewerte. E-Scooter / RollerfahrerInnen und FahrradfahrerInnen bekommen hier im Vergleich zu den anderen VerkehrsteilnehmerInnen die schlechtesten Imagewerte zugesprochen."
Schlechtester Durchschnitt
"Die Fahrrad-NutzerInnen erhalten im Vergleich zu allen anderen VerkehrsteilnehmerInnen insgesamt die schlechteste Durchschnittsbewertung von 4,8. PKW-NutzerInnen vergeben sogar nur eine Durchschnittsbewertung von 3,5. Auch Personen, welche selten bzw. nie mit dem Rad in Innsbruck unterwegs sind, bewerten „Fahrweise, Einhaltung von Verkehrsregeln und Rücksichtnahme auf andere VerkehrsteilnehmerInnen“ von RadfahrerInnen unterdurchschnittlich. Betrachtet man einerseits die Vor-und Nachteile der verschiedenen Fortbewegungsmittel in Innsbruck und andererseits die Meinung (Fahrweise, Einhaltung von Verkehrsregeln und Rücksichtnahme auf andere VerkehrsteilnehmerInnen) der verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen, dann zeigt das Fahrrad die größte unterschiedliche Bewertung auf. Das Fahrrad liegt in seiner Bewertung als Fortbewegungsmittel in Innsbruck mit einem Imagewert von7,4 im Spitzenfeld, fällt jedoch in der Meinung über das Verhalten der FahrradfahrerInnen auf den Wert 4,8.", wird das Ergebnis der IMAD-Umfrage zusammengefasst. Den Stadtblatt-Artikel zur IMAD-Umfrage finden Sie hier.
Anstieg bei Radzählstellen
Eine deutliche Steigerung der Radfahrten ist an den beiden am stärksten frequentierten Zählstellen in der Stadt zu verzeichnen. An der Zählstelle beim Herzog-Otto-Ufer wurden im September 75.676 Räder gezählt. Das sind um 24 Prozent mehr als 2019. Beim Sillpark konnten 80.295 Fahrten verbucht werden, was im Vergleich zu 2019 ebenso einem deutlichen Plus von 16 Prozent entspricht. Im Durchschnitt werden an jeder der beiden Zählstellen pro Tag zwischen 2.500 und 2.700 FahrradfahrerInnen erfasst. „Der Radverkehr in Innsbruck ist nicht aufzuhalten“, schlussfolgert Mobilitätsstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl, deren Ämter konsequent an der Umsetzung des Radmasterplans arbeiten. Dazu gehören Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau neuer bzw. der Lückenschluss bestehender Radwege. Auch die kontinuierliche Erhöhung der Anzahl hochwertiger Radabstellplätze trägt zu mehr Fahrradfreundlichkeit bei. Begleitend gibt es bewusstseinsbildende Maßnahmen wie die erfolgreiche Ausstellung „Fahr.Rad“. Diese hat von Juni bis August in der Stadtbibliothek am Beispiel anderer Städte gezeigt, wie man den öffentlichen Raum fahrradfreundlich gestalten kann.


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