Hochwasser in Spanien
Tierhilfe Gusental war neun Tage im Krisengebiet

- Clarissa Grabmair war mit im Einsatz in Spanien.
- Foto: Tierhilfe Gusental
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Die Tierhilfe Gusental rettete und versorgte nach der Flutkatastrophe in Spanien mehr als 400 Tiere.
GALLNEUKIRCHEN/SPANIEN. Die Bilder der Zerstörung durch das Hochwasser werden Gregor Finster und Clarissa Grabmair von der Tierhilfe Gusental wohl noch länger im Kopf haben. Die beiden reisten am 8. November nach Spanien, um im Krisengebiet zu unterstützen. Insgesamt waren sie neun Tage vor Ort. "Obwohl das Hochwasser nun schon Wochen zurückliegt, sind die Schäden immer noch verheerend. Die Wasserlinie ist an vielen Mauern sichtbar, und in manchen Straßen ist zu erkennen, wie der Fluss mit einer Höhe von bis zu zwei Metern durch die Gassen schoss", erzählt Finster. Die Tierretter aus Gallneukirchen waren in der besonders betroffenen Region Valencia tätig. "Unsere Aufgaben bestanden darin, Tiere zu befreien, frei laufende einzufangen, verletzte zu versorgen und Futter in unzugängliche Gebiete zu transportieren", so Finster. Auch zahlreiche tote Tiere mussten geborgen werden, um Seuchen zu vermeiden.

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Schwierige Einsätze
Besonders herausfordernd war die Rettung einiger Tiere aus einem teilweise eingestürzten Gebäude. Schwierig war auch der Einsatz in einem abgelegenen Bergdorf. "Die einzige Zufahrtsstraße wurde weggespült. Die Häuser waren komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Wir konnten nur noch mit dem Geländewagen durch das Bachbett vordringen", erzählt Finster. Wenige Kilometer vor dem Erreichen des Dorfes war aber aufgrund eines großen Grabens auch für den Wagen Schluss. "Es ging nur noch zu Fuß weiter", so der 27-Jährige. Es gab aber auch schöne Momente: "Ein Pferd wurde von den Fluten mitgerissen und von den Menschen dort herausgezogen und angebunden. Wir brachten es in die Klinik und etwa eineinhalb Wochen später war der Besitzer gefunden", sagt Finster.

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Aufräumarbeiten werden noch lange andauern
Insgesamt konnte das Team während des Aufenthalts 441 Tiere retten oder versorgen – davon 68 Pferde, 13 Esel, 62 Hunde, 115 Hühner & Enten, 178 Katzen und zahlreiche Kleintiere. "Die Menschen vor Ort sind extrem dankbar für jede Hilfe. Teilweise wurde ihr ganzes Hab und Gut weggerissen. Die Aufräumarbeiten werden hier sicher noch sehr lange andauern", so der Tierretter.

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