Wenn die Sonne runterbrennt und die Nase läuft

Auch wenn eine Erkältung in der warmen Jahreszeit als Sommergrippe bezeichnet wird, ist es geanu genommen keine. | Foto: Foto: fotolia/Fotowerk
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  • Auch wenn eine Erkältung in der warmen Jahreszeit als Sommergrippe bezeichnet wird, ist es geanu genommen keine.
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BEZIRK. Im Sommer Husten und Schnupfen zu haben, scheint paradox. Trotzdem plagt momentan viele eine Sommergrippe. Simple Strategien helfen, die Immunabwehr gegen die Erreger zu steigern. "Durchschnittlich drei grippale Infekte bekommt ein Erwachsener pro Jahr, mindestens einen davon im Sommer", erklärt Oberarzt Peter Wöss vom Landeskrankenhaus Rohrbach. Zwar wird die Erkältung in den heißen Monaten Sommergrippe genannt, doch in Wirklichkeit handelt es sich nicht um eine durch Viren ausgelöste Influenza, sondern meist um eine harmlose Erkältung. Die Viren der „echten“ Grippe mögen es nämlich feucht und kühl, bei höheren Temperaturen werden sie instabil und lösen nur noch selten Krankheiten aus.

Hitze schwächt die Körperabwehr
In der warmen Jahreszeit dominieren Virentypen, die besonders gut an hohe Temperaturen angepasst sind. Dazu zählen auch die Enteroviren, die neben anderen Krankheiten die typische Sommergrippe hervorrufen. Übertragen werden sie von Mensch zu Mensch, entweder über Tröpfcheninfektion durch Husten oder Niesen, oder über Schmierinfektionen durch fäkale Verunreinigungen.

Obwohl der Erregertyp der Sommererkältung meist ein anderer ist, unterscheiden sich die Krankheitssymptome kaum vom typischen Winterinfekt. "Auch die eigentliche Ursache für eine Infektion ist dieselbe wie im Winter: ein geschwächtes Immunsystem. Denn genau wie kaltes, nasses Wetter ist auch der Sommer eine Belastung für die körpereigene Abwehr: Lange Sonnenbäder, verschwitzte Kleidung, ständiger Wechsel zwischen Heiß und Kalt und zu kühl eingestellte Klimaanlagen strapazieren das Immunsystem, Viren haben leichtes Spiel." Dichte Menschenansammlungen im Freibad, auf Sommerfesten, im Bus oder Flugzeug begünstigen eine Ansteckung.

Die Enteroviren befallen alle Schleimhäute des Körpers. Neben Schnupfen, Husten und Halsschmerzen verursachen sie häufig auch Durchfall und Erbrechen. Oft kommen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber und Schüttelfrost hinzu. In der Regel ist die Sommergrippe ungefährlich und verschwindet nach wenigen Tagen von allein. „Eine Sommergrippe ist an sich keine schlimme Erkrankung“, sagt Wöss. Aber sie ist natürlich für den Patienten sehr lästig, vor allem, wenn er bei schönem Wetter im Bett liegen muss.“ Bei hochsommerlichen Temperaturen sind Kopfschmerzen und Fieber zudem oft besonders unangenehm.

Wie im Falle jeder Erkältungskrankheit kann das geschwächte Immunsystem, wenn es mit der Sommergrippe beschäftigt ist, zusätzliche Infektionen (Sekundärinfektion) durch Bakterien nicht abwehren, zum Beispiel eine Nebenhöhlen- oder Lungenentzündung. Verschlechtern sich die Beschwerden oder ändert das Nasensekret die Farbe von klar zu grün-gelblich, sollte der Patient zum Arzt gehen. "Im Gegensatz zur echten Grippe beginnt die Sommergrippe mit Symptomen, die sich langsam verschlimmern", sagt Wöss. Treten die Beschwerden dagegen plötzlich auf und sind sehr heftig mit schnell steigendem Fieber, spricht das für eine Infektion mit echten Influenzaviren. „Generell gilt: Wenn die Symptome sehr stark sind und sehr hohes Fieber auftritt, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen“, so der Experte. „Auch ernste Krankheiten beginnen manchmal mit unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen.“

Gegen die Sommergrippe helfen keine Medikamente. Das Immunsystem muss den Infekt allein bekämpfen. Nasensprays, Schmerzmittel oder fiebersenkende Arzneien lindern aber die einzelnen Symptome. Ansonsten gilt: Ruhe halten und ausreichend trinken. „Der Patient kann natürlich auch zu altbewährten Hausmittelchen greifen, wenn sie ihm helfen“, sagt Wöss. Erlaubt sei, was die Krankheit erträglicher mache.
Gegen Fieber helfen kalte Waschungen oder Essigwickel. Gurgeln mit Salbei- oder Kamillentee hemmt Entzündungen im Hals. Erkältungsbäder lindern Gliederschmerzen und beruhigen die Bronchien. Patienten mit erhöhter Temperatur sollten aber nicht baden, weil es den Körper dann zu sehr belastet.
Inhalieren mit ätherischen Ölen tut gut bei Husten und verstopfter Nase.
Als Getränk eignen sich Kräutertees. Sie können Hustenreiz mildern und den Schleim lösen. Eine heiße, selbst gemachte Hühnersuppe kann dem Körper zudem helfen, die Infektion zu bekämpfen. „Beim Schutz vor der Sommergrippe steht wie immer die Hygiene an erster Stelle“, sagt Wöss. Denn gründliches Händewaschen bewahrt am besten vor einer Ansteckung. Enteroviren werden nämlich weniger über Tröpfchen übertragen, sondern häufig durch den Kontakt mit Oberflächen, die mit virenbelasteten Fäkalien verunreinigt sind. Dazu gehören beispielsweise Türklinken, Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder der Griff eines Einkaufswagens.

Im Winter wie im Sommer ist zudem ein gesundes Immunsystem unverzichtbar im Kampf gegen Erkältungsviren. Zugluft, nasse Badekleidung, kalte, trockene Klimaanlagenluft und zu lange Sonnenbäder strapazieren aber die körpereigene Abwehr und machen anfällig für Infektionen. Im Sommer ist es wichtig, nicht mit der Kälte zu übertreiben, das gelte für Klimaanlagen ebenso wie für Getränke.

Auch wenn eine Erkältung in der warmen Jahreszeit als Sommergrippe bezeichnet wird, ist es geanu genommen keine. | Foto: Foto: fotolia/Fotowerk
"Eine Sommergrippe ist an sich keine schlimme Erkrankung", sagt Internist Peter Wöss. | Foto: Foto: gespag

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