Frühlingszeit ist Mostzeit
„Möchte jungen Menschen den Most schmackhaft machen“
Der Petringer Benjamin Viehböck (28) ist der jüngste Mostsommelier im Bezirk. In seinem landwirtschaftlichen Betrieb produziert er Qualitätsmoste, die er selbst vermarktet.
ST. PETER. Benjamin Viehböck ist „mit dem Most aufgewachsen“. In seinem Elternhaus, dem „Moa- Haus“, einem ehemaligen „Kleinhäuslerbetrieb“ im Ortsgebiet von St. Peter, war Most seit jeher ein Hausgetränk. Dem Opa hat er schon als Kind beim Mostmachen geholfen. „Da bin ich richtig in die Tätigkeit hineingewachsen“, sagt er. 2018 hat der Petringer begonnen, das Mostmachen „zu professionalisieren“. Der Auslöser: „Meine Mutter hat einen Artikel in einer Zeitung gefunden, in dem ein Mostsommelier-Kurs in der Landwirtschaftskammer Linz angekündigt wurde.“ Nach Abschluss des Kurses war für den Berufskraftfahrer klar, dass er seine Leidenschaft in Zukunft zu einem Nebenerwerb macht.
„Bei diesem Lehrgang habe ich sehr viel Wissen über Sensorik, die Trinkkultur, die Vermarktung und Produktion von Most erhalten“, schwärmt der Jungsommelier. „Das hat mich motiviert, die neugewonnen Erkenntnisse gleich in die Praxis umzusetzen.“ Der Lohn: Seine Moste wurden 2020 prämiert und dürfen das Staatswappen mit Prüfnummer tragen. „Dabei wird sowohl analytisch als auch sensorisch geprüft“, informiert der Experte.
Most schmackhaft machen
Aktuell erzeugt Viehböck drei Sorten: den Moa-Most – im Gedenken an seinen „Opa“, einen Apfelmost und einen Cuvee-Most. Angeboten werden sie im Ab-Hof-Verkauf sowie im Gasthaus Höller und beim Hauerwirt in St. Peter. Als nächstes plant er „Spritzmost“ abzufüllen, dies auch verkaufsfertig in Kleinflaschen: „Die Nachfrage ist gegeben“, berichtet er. Der Mostliebhaber möchte den Stellenwert des Getränks in unserer Region als idealer Speisebegleiter, wie zu Fisch, Geflügel, aber eben auch zu einer „Bauerjause“, vermehrt in die Bevölkerung, in der Folge auch in die heimische Gastronomie bringen.
Dabei lenkt er sein Augenmerk auf die Jugend: „Jungen Menschen den Most schmackhaft zu machen ist mir sehr wichtig.“ Wenn er im Bekanntenkreis jungen Leuten seinen Most verkosten lässt, sind sie zuerst skeptisch. Nach dem ersten Schluck heißt es: „Dein Most ist ganz anders. Der Most von früher ‚hat ghabt‘ beim Hinunterschlucken. Dies ist bei dem nicht.“
Pflege der Obstbäume widmen
Der Erhalt und die Pflege der heimischen Obstbäume sind ihm ein weiteres Anliegen. „Es schmerzt mich, wenn Obstbäume verschwinden oder das Obst auf der Wiese verfault.“ Er selbst möchte in den nächsten Jahren „die Obstwiese hinter dem Haus erweitern“, sich verstärkt der Pflege der Obstbäume widmen und sein Obst auch zum Verkauf anbieten. Zum Abschluss des Besuches beim Mostsommelier muss natürlich noch verkostet werden. Das richtige Glas gehört zur Trinkkultur. „G'sundheit, sollst leben“, beschließt Benjamin Viehböck den Besuch.
Zur Sache:
Nähere Informationen auch zum Ab-Hof Verkauf unter viehböck-most.at
Die Moste von Benjamin Viehböck gibt es auch bei der „Petringer Mostkost“, die für 6. Juni, 14 Uhr, geplant ist.
Folgende Moste hat Benjamin Viehböck in seinem Angebot:
Cuveé-Most (extra trocken): birnig, fruchtiger Duft, weiche Säure, knackig am Gaumen, mit langem Abgang
Apfelmost (extra trocken): leuchtend grün, Duft nach reifen Beeren, vollmundig mit lebhafter Säure, mittlerer Abgang
Moa-Most: tiefgelb, traditionell, charaktervoll, naturbelassen, geeignet zum Spritzen
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