"Einblick in das Innere": Gerätschaft soll Klangholz-Produktion revolutionieren

- Fabian Fuchs, Benedikt Köfler und Christoph Kölbl, Geschäftsführer der Firma Tonewood Kölbl, mit ihrem ersten Preis.
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Zwei Absolventen der HTL Kuchl entwickeln mit der Firma Tonewood Kölbl eine neuartige Sortieranlage.
AIGEN-SCHLÄGL (anh). Seit Jahren beliefert die Firma Tonewood Kölbl GmbH namhafte Unternehmen im Bereich Klavier-, Gitarren-, Geigen- und Holzblasinstrumentenbau aus aller Welt mit Holz aus dem Mühlviertel. Nun könnte bald eine einzigartige Anlage, die es in dieser Form noch nicht auf dem Markt gibt, die Produktion revolutionieren. Die Rede ist von einer Qualitäts-Schnittholzsortierungsanlage, die "neue Maßstäbe im Bereich der Klangholzerzeugung setzt", wie Geschäftsführer Christoph Kölbl meint. Die Idee dazu wurde in der Firma selbst geboren und dann von Kölbls Stiefsohn Fabian Fuchs und Benedikt Köfler im Rahmen ihrer Diplomarbeit für den Abschluss an der HTL Kuchl aufgegriffen. Nach einer Prüfung auf technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit ging es ans konkrete Entwerfen. Diese Gerätschaft ist in der Lage, komplette Schnittholzpakete von 5x1x1 Meter zuerst zu entstapeln, sie auf Parameter wie Feuchtigkeit, Länge, Breite, Stärke, Jahresringe pro Zentimeter, Qualität, Verfärbungen, Äste oder Risse zu analysieren und das jeweilige Brett dann mittels eines Sortierroboters einem von sieben Qualitätsstapeln zuzuweisen. Zum Einsatz kommt modernste Technologie mit Kameras, Lasern und Scannern ähnlich wie bei einem medizinischen MRT oder CT im Krankenhaus. "Diese Scanner durchleuchten das Holz und man bekommt 'Einblick ins Innere' und alle nur erdenklichen Informationen über das Brett", sagt Kölbl, "das ist bei Klangholz enorm wichtig, weil somit spezielle Wuchseigenschaften, Strukturen und Fehler erkannt werden können, die sich auf die Klangeigenschaften auswirken." Mit der Erfindung haben sie schon einen Preis eingeheimst: Beim HTK-Award des Holztechnikums Kuchl Anfang Juni, bei dem Diplomarbeiten aus ganz Österreich einer genauen Prüfung unterzogen werden, ging das Projekt unter 40 eingereichten Ideen als Sieger der Kategorie HTL hervor.


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