Sonnenschutz
Unsere Haut merkt sich jeden Sonnenbrand

- Sich vor einem Sonnenbrand zu schützen, ist sowohl für Babys und Kinder als auch Erwachsene extrem wichtig. Denn mit jedem einzelnen erhöht sich das Hautkrebsrisiko.
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Gerade im Frühling wird die Kraft der Sonne unterschätzt. Ohne entsprechende Sonnenschutzprodukte wird fleißig gegartelt oder gesportelt. Was häufig mit einem schmerzhaften Sonnenbrand endet. Doch jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, im Laufe seines Lebens an Hautkrebs zu erkranken.
BEZIRK ROHRBACH. Den einen erwischt es schneller, den anderen langsamer. Wie viel Sonne unsere Haut verträgt, hängt stark vom Hauttyp ab. Grundsätzlich gilt: Helle Typen mit vielen Muttermalen reagieren schneller auf die Sonne als dunkle. Sonnenschutzprodukte schützen – je nach Lichtschutzfaktor (LSF oder englisch SPF) eine gewisse Zeit lang vor der Sonne. Der Schutz bleibt allerdings nur aufrecht, wenn regelmäßig nachgecremt wird. Der LSF ist auf allen Sonnenschutzmitteln, manchmal auch in Gesichtscremes oder anderen Hautpflegeprodukten, angegeben. Er zeigt an, um wie viel länger die Haut nach dem Auftragen geschützt ist, bevor ein Sonnenbrand entsteht. „Achten Sie beim Kauf darauf, das nicht nur UVB-, sondern auch UVA-Schutz integriert ist. Laut EU-Empfehlung sollte der UVA-Schutz mindestens ein Drittel des LSF betragen. Nur, wenn diese Vorgabe erfüllt ist, dürfen Produkte mit dem UVA-Symbol gekennzeichnet werden“, empfiehlt Stefan Dobersberger, Leiter der Stadtapotheke Mariahilf in Rohrbach. Er rät grundsätzlich zu einem Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor. „Je höher der Faktor, desto länger ist die Haut geschützt und desto geringer ist die Gefahr von sonnenbedingten Schäden.“

- Stefan Dobersberger, Leiter der Mariahilf Apotheke in Rohrbach-Berg.
- Foto: Stadtapotheke Mariahilf
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Ausreichend eincremen
Um den Schutz über die gesamte Dauer aufrecht zu erhalten, ist es wichtig, sich regelmäßig nachzucremen. Empfohlen wird eine ausreichende Menge. „Die Faustregel lautet: zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut. Bei einem 1,80 Meter großen, normalgewichtigen Mann sind das rund drei Esslöffel. Es ist wichtig, dass die Haut gleichmäßig bedeckt ist und vor allem die exponierten Stellen wie Schultern, Stirn, Ohren, Nase und Nacken gut eingecremt sind“, so Dobersberger. Eine Handvoll Sonnencreme wird für einen erwachsenen Menschen an einem sonnigen Tag im Freibad oder am See nicht ausreichen.
Creme, Spray oder Gel?
Sonnenschutzprodukte sind in vielen Varianten verfügbar. Es gibt sie als Creme, Lotion, Fluid, Spray, Öl, Gel oder Milch. Der Unterschied liegt hauptsächlich im Fett- beziehungsweise Wassergehalt. Öl und Lotion sind vor allem für Menschen mit trockener Haut geeignet. Fluids ziehen schnell ein und kleben nicht. Das macht sie für Sportler interessant. Sonnenschutzgels auf Wasserbasis sind ideal für Sonnenallergiker und Menschen, die mit Akne zu kämpfen haben. Für Allergiker und Kinder ist mineralischer Schutz besser als Produkte mit Duft- und Konservierungsstoffe oder Sonnenschutzmittel, die ölig sind oder Alkohol enthalten. „Man muss ausprobieren und herausfinden, was für einen selbst das beste Mittel ist“, empfiehlt der Rohrbacher Apotheker.

- Sonnenschutzprodukte sind in vielen Varianten verfügbar. Wichtig ist ein hoher Lichtschutzfaktor sowie UVB- und UVA-Schutz.
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Mineralischer oder chemischer Filter
Bei Sonnenschutzmitteln gibt es zwei verschiedene Wirkprinzipien. Physikalische Filter sind rein mineralische Filter ohne Chemie. Die weiße Schicht auf der Haut wirkt wie ein Spiegel, der die UV-Strahlung reflektiert. Hier muss regelmäßig - besonders nach dem Schwimmen - stets nachgecremt werden. Aufgrund des Weißeffekts ist dieser Filter bei vielen unbeliebt. Auch, weil er die Haut austrocknet. Für Kleinkinder und Allergiker sind Produkte mit physikalischem Filter aber eine sehr gute Wahl. Klassische Sonnencremes beinhalten in der Regel chemische Filter. Diese reflektieren die Sonnenstrahlen nicht, sondern wandeln sie in harmlose Wärmestrahlung um. Die enthaltenen Stoffe dringen in die Haut ein und bilden einen unsichtbaren Schutzfilm. Ein Nachteil ist, dass chemische Filter bei empfindlichen Menschen Hautallergien auslösen können.
Sonnenschutz für den Nachwuchs
Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, im Laufe seines Lebens an Hautkrebs zu erkranken. Da die Haut von Babys und Kleinkindern empfindlicher ist als die von Erwachsenen, sollten Eltern einige Vorkehrungen treffen. „Besonders wichtig ist der Schutz der Haut vor direkter Sonneneinstrahlung durch atmungsaktive Kleidung. Eine Kopfbedeckung mit einer sehr breiten Krempe schützt Kopf, Gesicht und gleichzeitig auch den Nacken. Und auch Kinder sollten Sonnenbrillen tragen“, so einige Tipps von Dobersberger. Für das Einschmieren stehen besondere Kinder-Sonnenschutzmittel zur Verfügung. Diese wurden speziell entwickelt für den Schutz der besonders empfindlichen Haut. Beim Eincremen dürfen Ohren, Lippen und Nacken nicht vergessen werden.
Zur Sache
Am besten wird der Sonnenschutz aufgetragen, bevor man sich der Sonnenstrahlung aussetzt. Mit einer einfachen Formel kann man berechnen, mit welchem Lichtschutzfaktor (LSF oder SPF) man sich wie lange in der Sonne aufhalten kann. Ein Beispiel: Mit einer Eigenschutzzeit von 20 Minuten und einer Sonnencreme mit LSF 30 sieht die Rechnung wie folgt aus: 20 x 30 = 600 Minuten (10 Stunden). Dieser Schutz ist aber nur gewährleistet, wenn immer wieder nachgecremt wird. Das ist besonders wichtig nach dem Schwimmen oder wenn man – etwa beim Sport – schwitzt. Ein erneutes Auftragen verlängert übrigens nicht die berechnete Schutzdauer. Wenn diese erreicht ist heißt es: „Raus aus der Sonne.“ Noch sicherer ist, bereits ein wenig früher in den Schatten zu wechseln.
Noch mehr über den idealen Sonnenschutz gibt es auf der Homepage deineapotheke.at



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