Regionalitätspreissieger 2024
Holzunikate vom "Holzwuam" in Neumarkt
"Holzwuam" Benjamin Fink verfolgt das Ziel, die Werte des traditionellen Handwerks zu bewahren und weiterzuvermitteln. So bietet er auf Handwerksmärkten spezielle Workshops für Kinder an, um ihnen das Handwerk näherzubringen und ihre Begeisterung zu wecken. Der Erfolg und die Freude der Kinder beim Selbermachen sind für Fink eine große Motivation, das Programm weiterzuentwickeln.
NEUMARKT AN DER RAAB. Vor rund sechs Jahren hat der Heizungstechniker damit begonnen, sich mit dem Rohstoff Holz auseinanderzusetzen, indem er unter anderem einen Drechsel-Kurs absolvierte. Das Holz strahle sehr viel Ruhe und Kraft aus, betont Fink, der sich selbst als Handwerker mit Herzblut definiert.

- "Holzwuam" Benjamin Fink will im Rahmen von Holz-Workshops bei Kindern die Fantasie und Vorstellungskraft anregen.
- Foto: Simon Michl
- hochgeladen von Elisabeth Kloiber
Holz gibt Takt vor
Wenn er sich in seiner Werkstatt befindet, sei er in seiner eigenen Welt, schwärmt er. Dann fertigt er Zier- und Dekorationsgegenstände aus den verschiedensten Holzsorten, von Birne über Marille bis hin zu Nadelbäumen.
Jedes Holzstück sei dabei ein Unikat, jede Baumsorte bringe andere Farben, Formen und Qualitäten mit. "Erst wenn ich das Stück Holz sehe, weiß ich, was aus diesem am Ende werden soll." Daher könne er nie im Vorhinein sagen, was als Nächstes hergestellt wird. Die Produkte reichen von Zierschalen über Dekorationsgegenstände bis hin zu Ohrringen und Eheringen.

- Fink wendet bei seinen Werken verschiedene Techniken an.
- Foto: Sarah Treiber
- hochgeladen von Sarah Treiber
Holz vom Bauern
Ein Produkt benötigt vom Kauf des Holzes bis zum Verkauf des fertigen Produkts ungefähr zwei Jahre. Nach dem Zuschneiden verbringt der Gegenstand einige Zeit in der Trocknungsmaschine. Man müsse viel Geduld haben, so Fink. Denn wenn das Holz zu schnell trocknet, springt es und bekäme Risse. Das Holz, das Fink bei der Verarbeitung verwendet, stammt von den Bauern aus der Region. Zu 100 Prozent nachhaltig.

- "Darin seh' ich einen Bären", Fink erzählt von seiner besonderen Holzkunst.
- Foto: Sarah Treiber
- hochgeladen von Sarah Treiber
Workshops
"In jedem meiner Werkstücke ist auch ein Stück Seele von mir drinnen", verrät der Holzwuam. Dieses Gefühl möchte er anderen Menschen weitergeben. So gründete er seinen eigenen Verein, bei dem Künstler mit handwerklichen Tätigkeiten einander unterstützen können. Fink betrachtet die Begeisterung der Kinder als entscheidend für die Zukunft des Handwerks, da sie die Handwerker von morgen repräsentieren. Neben den jüngeren Besuchern beobachtet er auch bei den älteren Ausstellungsbesuchern reges Interesse. "Das zeigt mir, dass die Workshops für Menschen jeden Alters attraktiv sind."

- Man ist nie zu alt, um sich mit Holzkunst zu beschäftigen.
- Foto: Fink
- hochgeladen von Elisabeth Kloiber
Vernetzung ist gefragt
Für das kommende Jahr plant der Holzwuam, sich weiter zu stärken, engere Verbindungen zu größeren Institutionen aufzubauen und mögliche Kooperationen zu prüfen. Auch die Suche nach Sponsoren und geeigneten Workshop-Räumen stehe auf seiner Agenda, um so der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können. Trotz finanzieller Herausforderungen durch hohe Kosten für Ausrüstung und Werkzeuge bleibt Fink entschlossen, seinen Weg voranzubringen.
Weitere Regionalitätspreisträger
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.