Kriminalität
Gaunerzinken haben ausgedient, Kriminelle mit neuen Methoden

Kriminelle setzten auf "moderne Kommunikation", Gaunerzinken haben ausgedient. | Foto: Panthermedia/photographee.eu
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Jahrelang galten Gaunerzinken mit ihren Merkmalen am Eingangsbereich als Indiz für kriminelle Gefahren. Die unterschiedlichen Symbole gaben den eingeweihten Kriminellen Auskunft über Bewohnerinnen und Bewohner. Die Digitalisierung im Verbrechen hat auch hier Einzug gehalten, statt Gaunerzinken setzen die Kriminellen auf andere Methoden.

TIROL. "Aus deren Wahrnehmung sind Gaunerzinken als Kommunikationsmittel für Kriminelle in den letzten Jahren weniger bzw. kaum festgestellt worden und haben aktuell im Stadtgebiet keine Bedeutung. Teilweise kommt es im Stadtgebiet zu Funkstreifeneinsätzen bzw. vermuteter Markierungen an Haustüren oder Zäunen. Faktisch konnte jedoch kein Zusammenhang mit Gaunerzinken hergestellt bzw. nachgewiesen werden", teilt die Landespolizeidirektion auf Anfrage der MeinBezirk-Redaktion mit. Mobile, organisierte Verbrecherbanden haben über viele Jahre mit Kennzeichnungen von Haus- oder Wohnungseingängen gearbeitet. Es handelt sich dabei um ganz kleine, unauffällig angebrachte Symbole, die anderen "Gaunern" Informationen über den Bewohner des markierten Objektes geben sollen. "Günstig zum Diebstahl", "Hier wohnen alte Leute", "Alleinstehende Frau" oder "Hund" sind nur einige der gängigen Markierungen. Die Kommunikation der Kriminellen hat sich an die modernen Gegebenheiten angepasst.

Kriminelle Digitalisierung

Die Botschaften potentieller Opfer in den sozialen Medien bieten den Banden erste Informationen. Viele Fotos aus dem Urlaubsdomizil, oft verbunden mit genauen Informationen über die Dauer, werden von den Kriminellen als Erstinformation genutzt, um ihre weiteren Aktivitäten zu setzen. Dabei wurden tirolweit Methoden – wie z.B, Plastik- oder Papierstreifen od. ähnliches, die unauffällig zwischen Tür und Türstock gesteckt werden – als „Abwesenheitsnotizen“ festgestellt, informieren die Experten des Landeskriminalamts.

Markiert werden Häuser und Wohnungen heute deshalb, um festzustellen, ob jemand zu Hause ist oder nicht. Schmale Papier- oder Plastikstreifen, zerschnittene Trinkhalme oder ähnliches unauffällig zwischen Tür und Türstock gesteckt können Einbrechern oder deren „Spähern“ verraten, ob sich jemand zu Hause aufhält. Ist der Streifen nach einiger Zeit noch da, kann angenommen werden, dass niemand die Wohnung betreten hat, also kann ungestört eingebrochen werden. Andere Zeichen einer wahrscheinlichen Abwesenheit sind z.B. ein überquellender Briefkasten, verwelkende Pflanzen, eine verschneite Einfahrt oder auch der entsprechende Hinweis in sozialen Netzwerken. (Informationsblatt der Kriminalprävention)

Sicherheitstipps

Besonders in der Dämmerungszeit zwischen Anfang November und Ende Februar und zur Urlaubszeit im Hochsommer steigen Einbruchsdelikte jedes Jahr leicht an. Folgende Tipps sollte man aber immer befolgen, um Einbrechern die Tat zu erschweren:

  • Lassen Sie einbruchshemmende Außentüren und Fenster einbauen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde bezüglich Förderungen.
  • Alarmanlagen können eine sinnvolle Ergänzung zu einbruchshemmenden Türen und Fenstern sein.
  • Verschließen Sie alle Türen, bevor Sie das Haus oder die Wohnung verlassen, nützen Sie die bereits vorhandenen Schlösser auch zum Kellerabteil, Garage oder Fahrradabstellraum. Schließen Sie auch alle Fenster – niemals gekippt lassen!
  • Personen, die sich verdächtig verhalten, indem sie Häuser beobachten oder fotografieren, können Sie der Polizei unverzüglich unter der Notrufnummer 133 melden. Auch wenn es sich um keine strafbaren Taten handelt, kann die Information für die Polizei nützlich sein.
  • Bitten Sie Nachbarn oder gute Bekannte, bei längerer Abwesenheit regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. Briefkasten leeren lassen, Zeitungsabo abbestellen nicht vergessen.
Unscheinbar, klein und versteckt angebracht: Derartige "Gaunerzinken" liefern Infos. | Foto: IIG
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