Tipp von TCM-Expertin Claudia Holl
Zum Herbstbeginn: Wie man mit Kürbis die Abwehrkräfte stärkt

- Kürbis ist genau in der Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst reif – also ein idealer Begleiter in den Herbst hinein.
- Foto: PantherMedia/KostyaKlimenko
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Herbstzeit = Kürbiszeit. Die Luftenberger TCM-Expertin und Kinesiologin Claudia Holl weiß, wie man jahreszeitliche Übergänge am besten meistert und hat entsprechende Ernährungstipps bereit.
BEZIRK PERG, LUFTENBERG. Der Herbst hat im Eiltempo Einzug gehalten. Jetzt geht es darum, innerlich für einen Ausgleich zu der doch im Moment sehr ungewohnten Kälte zu schaffen.
So wie wir im Sommer aufgrund der Hitze für eine leichte und luftige Bekleidung sorgen und im Herbst sowie Winter die warme, dicke Kleidung aus dem Schrank hervor holen, so dürfen wir auch die Ernährung den klimatischen Verhältnissen anpassen. Was in unseren Breiten oftmals noch ungewohnt ist. Denn der „Gabentisch“ ist in unserem Land so gut wie immer mit allen Lebensmitteln gefüllt, sodass es manches Mal schwer fallen kann, die saisonale Kost heraus zu filtern.
Saisonal und regional
Aber genau darum geht es in der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin): Saisonal und regional. Denn diese Lebensmittel enthalten genau jene Substanzen, die uns in den vorherrschenden klimatischen Bedingungen hilfreich unterstützen! Wenn diese Lebensmittel dann noch entsprechend zubereitet werden, dann werden der Schatz und die Weisheit der TCM für eine gute Abwehrkraft und Gesundheit wunderbar eingesetzt. Ein saisonales Gemüse betrachtet TCM-Expertin Claudia Holl heute genauer: Den Kürbis. Kürbis ist genau in der Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst reif. Also ein idealer Begleiter in den Herbst hinein, da sich der Kürbis über den Sommer mit der Kraft der Sonne aufgetankt, wertvolle Mineralien, Spurenelemente und Vitamine gebildet hat und uns damit genau für die kühlere Jahreszeit stärken kann.
Stärkt die Mitte
"Weiters stärkt er laut TCM die Mitte, also die Meridiane Magen und Milz und damit auch unsere Verdauungskraft, sodass wir – ganzheitlich betrachtet – den Wechsel der Jahreszeit „gut verdauen“ und stabil hindurch gehen können", weiß Holl. Und: "Aber natürlich kräftigt er durch das Stärken der Mitte wie auch durch seine Ballaststoffe auch den Darm, was unserem Immunsystem gut tut. Gerade im Herbst ein sehr wichtiger Aspekt, da hier die Meridiane Lunge und Dickdarm besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Zusätzlich wird Kürbis basisch verstoffwechselt, hilft, überschüssige Säuren abzubauen und auszuleiten, wodurch er wiederum ein wunderbarer Helfer für unser Immunsystem ist."
Kürbis trocknet Schleim
Holl: "Und – Kürbis trocknet laut TCM Feuchtigkeit = Schleim, der sich oftmals durch unsere Ernährungs- und Lebensweise ansammelt und entweder in die Nase oder die Bronchien aufsteigen oder in den Darm absteigen und dort für Blockaden sorgen kann. Diese Blockaden schränken die Lebenskraft Qi in ihrem Fluss ein, wodurch auch weniger Qi für die Abwehrkraft zur Verfügung steht. Aber genau beim Auflösen dieser Blockaden hilft der Kürbis einerseits durch das Trocknen der Feuchtigkeit und andererseits durch seine basische Verstoffwechslung."
Farbe Orange bringt Wärme
Die Expertin erklärt: "Auch die Farbe des Kürbis hat Einfluss auf uns. Durch sein kräftiges Orange bringt der Hokkaido-Kürbis einfach die Freude und damit die Wärme in uns hinein. Wird doch die Farbe Orange in der Farbtherapie der Lebensfreude zugeordnet. Gerade beim Übergang in die nun folgende dunklere Jahreszeit ebenfalls ein wichtiger Aspekt!"
Kürbis kann in vielen Variationen schmackhaft zubereitet werden. Sei es als Sugo gemeinsam mit Hülsenfrüchten, als Kürbisgulasch mit Räuchertofu, als Laibchen, als Risotto und noch vieles mehr. "Als Zubereitungsart empfiehlt die TCM, im Herbst mit yangisierenden Kochweisen zu beginnen wie anrösten, backen, lange Kochzeiten, weil dadurch viel Wärme in die Gerichte gebracht wird. Diese dient als Schutz vor der Kälte im Außen, weil das Innere durchwärmt ist und die Kälte nicht eindringen kann. Auch wärmende Gewürze wie Liebstöckl, Thymian, Rosmarin, Wacholder, Piment, Ingwer (in Maßen), Knoblauch (in Maßen) helfen zusätzlich, Wärme im Inneren zu erzeugen."
Noch mehr Wissen rund um Gesundheit, Ernährung und gute Lebensweise gibt es in Claudia Holls Büchern: „Kochen für die Seele“ und „Kochen für die Mitte – Heile dein Herz“, beide erschienen im Freya Verlag. Das dritte Buch wird Anfang 2023 erscheinen. www.kch.at


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