Markt schrumpft seit 2019
Preise für Häuser steigen immer noch in vielen Bezirken
Seit 2019 schrumpft der oberösterreichische Einfamilienhausmarkt. In vielen Bezirken steigen die Preise dennoch weiterhin.
OÖ. Vom Halbjahr 2023 zum Halbjahr 2024 gingen die Einfamilienhauskäufe um 8,6 Prozent auf oberösterreichweit 650 Abschlüsse zurück – so wenig wie noch nie seit Beginn des RE/MAX-ImmoSpiegels 2009. Im bundesweiten Mengenranking reicht dies aber dennoch nach wie vor für Rang drei, hinter der Steiermark und Niederösterreich, auch zum Fünfjahresdurchschnitt fast 34 Prozent und verglichen mit der historischen Rekordmengen von 2018 satte 38,2 % fehlen. Parallel zum Mengeneinbruch ist auch der Umsatz um -12,5 % auf 230 Millionen Euro gesunken. Geringer war er zuletzt 2017 und in den Jahren davor, aber auch hier reicht es bundesweit für Rang drei.
Entspannung beim Durchschnittspreis
Der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus war zum Halbjahr 330.161 Euro um 4,0 % niedriger als im Halbjahr 2023 und dies entspricht fast exakt dem Bundesdurchschnitt. Im unteren Preissegment ist der Maximalpreis schon spürbarer nach unten gegangen, um -10,9 % auf 203.000 Euro. Die Untergrenze vom obersten Preisviertel veränderte sich um -3,3 % auf 435.000 Euro.
Eferding, Steyr und Ried in neuen Höhen
In sieben weiteren Bezirken waren zum Halbjahr 2024 Preise zwischen 300.000 und 400.000 Euro zu bezahlen. Dazu zählen: Wels (Stadt und Land) mit 370.409 Euro (+0,8 %), Urfahr-Umgebung mit 368.185 Euro (+5,4 %), Vöcklabruck mit 360.988 Euro (-8,1 %), Eferding mit 326.065 Euro (+3,1 %), Freistadt mit 318.367 Euro (-2,0 %), Steyr (Stadt und Land) mit 314.711 Euro (+18,7 %) sowie gerade noch Braunau mit 300.871 Euro (-2,3 %). Ried nähert sich immer mehr den 300.000 Euro an, bleibt 2024 aber mit 299.241 Euro (+6,4 %) noch darunter. Grieskirchen lag im Halbjahr 2022 einmalig über der 300.000-Euro-Grenze. 2024 geht der Preis um -3,7 % weiter nach unten und landet bei 284.006 Euro. Kirchdorf als 13. im Preisranking erhöht auf 269.035 Euro (+1,8 %). Mit -23,8 % auf 249.027 Euro ist in Perg der Preis prozentuell am stärksten gefallen. Fehlen noch Schärding mit 242.645 Euro (-6,0 %) und Rohrbach mit 199.892 Euro (-15,5 %). In Eferding, Steyr und Ried finden sich zum Halbjahr 2024 neue preisliche Höchststände – in Steyr wurde zudem erstmals die 300.000-Euro-Grenze überschritten.
11,5 Prozent Preisrückgang in Linz
Nach einem Höchstpreis von 672.772 Euro im Halbjahr 2023 pendelte sich der typische Einfamilienhauspreis in der Stadt Linz zum Halbjahr 2024 bei 595.617 Euro ein. Im Detail sind dies um -11,5 % oder -77.155 Euro weniger gegenüber 2023 und in der Mitte von 2021 und 2022. Zum Vergleich: Ein Haus in Innsbruck-Land ist im Mittel nur mehr um 9.470 Euro teurer. Auch in Gmunden rudern die Preise ein Stück zurück und kommen mit -11,2 % auf 405.530 Euro. Linz-Land komplettiert die Top 3, hier waren Einfamilienhäuser im Durchschnitt wieder unter 400.000 Euro zu haben, genauer gesagt um 394.269 Euro, ein Minus von 11,8 %.
Anzahl der verkaufen Häuser:
Braunau und Wels an erster Stelle
Die Verkaufsmengen in den einzelnen oberösterreichischen Bezirken liegen üblicherweise recht nahe beieinander. Diesmal zählen sie zwischen 23 und 69 Einheiten. Den ersten Rang mit jeweils 69 Kaufakten teilen sich die Bezirke Braunau (-14,8 %) und Wels (Stadt und Land; -2,8 %). Linz-Land meldet einen Mengenanstieg von +3,3 % und kommt auf 63 Verbücherungen. 52 waren es in Vöcklabruck, ein Minus von 14,8 %. Gmunden liegt immerhin um ein Haus (+2,1 %) über dem Vorjahreswert und landet bei 48 Einheiten. Steyr (Stadt und Land) findet mit einem Plus von 43,3 % sein übliches Niveau bei 43 Grundbucheintragungen.
Dickstes Plus für Schärding
Urfahr-Umgebung fällt dagegen auf 38 (-13,6 %) zurück. Die folgenden vier Bezirke trennt jeweils nur eine Differenz von einer Einheit: Kirchdorf erhöht auf 36 (+9,1 %), ebenso Schärding mit dem stärksten Plus auf 35 (+84,2 %), außerdem Perg mit 34 Einheiten (+25,9 %) und Grieskirchen, der jedoch um -41,1 % auf 33 reduziert. Ried schließt mit 30 Verbücherungen an, verliert dabei aber -21,1 %. Freistadt und Rohrbach schaffen beide 27 Kaufakte für Einfamilienhäuser, wobei Freistadt um -32,5 % unter dem Vorjahreswert liegt und Rohrbach das größte Minus mit 44,9 % einfährt. Ex aequo auf dem letzten Rang mit jeweils 23 Verbücherungen liegen Eferding (+9,5 %) und die Landeshauptstadt (-30,3 %). Für die Stadt Linz – und auch für den Bezirk Rohrbach – sind es die geringsten Handelsmengen seit Beginn des RE/MAX-ImmoSpiegel 2009.
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