Pro Kopf 195 Kilogramm
Oberösterreicher brachten fast 300 Millionen Kilo Abfall ins ASZ

- V. l.: Roland Wohlmuth (LAV-Vorsitzender und LAVU-Aufsichtsratsvorsitzender) und Christian Ehrengruber (LAVU-Geschäftsführer).
- Foto: LAV OÖ
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Die Altstoffsammelzentren (ASZ) in Oberösterreich spielen eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft. Mit einer Recyclingquote von über 80 Prozent leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung und finanziellen Entlastung des Abfallwirtschaftssystems.
OÖ. „Oberösterreich hat mitunter die günstigsten Müllgebühren“, sagt Roland Wohlmuth, Vorsitzender des Landesabfallverbands – und zwar unter anderem, weil die Oberösterreicher:innen so fleißig in die mehr als 160 Altstoffsammelzentren (ASZ) fahren. 195 Kilogramm Abfall hat jede:r 2024 im Durchschnitt dort abgeliefert. Insgesamt sind das fast 300 Millionen Kilogramm, rund 10 Prozent mehr als im Jahr davor. Der aus dem Verkauf der sortenreinen Abfälle durch die LAVU (Landes-Abfallverwertungsunternehmen GmbH) erwirtschaftete Gewinn sorge wiederum für geringere Müllgebühren in den Gemeinden, erklärt Wohlmuth.
Alles kommt nach Wels
Christian Ehrengruber, Geschäftsführer der LAVU GmbH, hebt hervor, dass die ASZ nicht nur als Sammelstellen für Wertstoffe dienen, sondern auch als Partner in der effizienten Rückführung von Rohstoffen in den Wirtschaftskreislauf. Neben klassischen Materialien wie Papier, Glas und Metallen werden auch „hidden champions“ wie Fahrzeug-Batterien und Kerzen in den ASZ gesammelt. Anschließen kommt alles am LAVU-Gelände in Wels zusammen. Danach wird ein Großteil von der ARA zum Recycling abgeholt.

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„Hidden Champions“ der Altsstoffe
Die erwähnten speziellere Fraktionen werden von Vertragspartnern aus der Privatwirtschaft verwertet: Banner mit Sitz in Linz verarbeitet rund 90 Prozent der Bestandteile alter Fahrzeugbatterien. Kerzenreste, die in den ASZ landen, werden bei der Welser Firma Intex zu Grillanzündern. Nach neuen Recyclingmöglichkeiten wird laut Ehrengruber ständig gesucht – derzeit arbeite man zusammen mit der Firma Greiner aus Kremsmünster an der Verwertung alter Matratzen bestmöglich wiederzuverwerten. Ebenso in Arbeit die getrennte Sammlung von Gipskartonplatten – eine Verordnung, die das vorschreibt, tritt schon mit kommenden April in Kraft.
Keine Schießungen
Rund 800 Arbeitsplätze bietet die LAVU GmbH aktuell. Und auch wenn durch Gelben Sack und Einwegpfand künftig weniger Haushaltsmüll in den ASZ landet, stehen derzeit keine Schließungen im Raum – ganz im Gegenteil: In Ansfelden, Waizenkirchen, Frankenburg und Sierning wird neu gebaut.


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