Ö.Bundesforste AG
Corona-Pandemie verschärft die Situation am Holzmarkt

- Der Holzmarkt ist derzeit eingebrochen. Ein arten- und strukturreicher Mischwald (wie auf dem Bild) könnte dem Klimawandel laut den Österreichischen Bundesforsten trotzen.
- Foto: ÖBf/Wolfgang Simlinger
- hochgeladen von Katharina Wurzer
2020 wird für den Holzmarkt ein herausforderndes Jahr werden. Dazu tragen vor allem die Corona-Pandemie und Auswirkungen des Klimawandels bei. Absatz- und Exportmärkte seien stark eingebrochen, berichtet die Österreichische Bundesforste AG.
ÖSTERREICH. Trotz Rekordtemperaturen und Trockenperioden konnte die Österreichische Bundesforste AG (ÖBf AG) das Geschäftsjahr 2019 positiv abschließen. Der Gewinn vor Abzug des Steueraufwands betrug 13,4 Millionen Euro.
„2019 war für die Bundesforste ein mehr als durchwachsenes Waldjahr. Es war so stark wie nie zuvor von den massiven wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels geprägt. Innerhalb der letzten drei Jahre haben sch die Kosten, die indirekt oder direkt mit dem Klimawandel zusammenhängen, sogar verdreifacht“, führt Rudolf Freidhager aus.
Holzpreis geriet unter Druck
Er ist Vorstandssprecher und Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. Laut ihm werde der europäische Holzmarkt derzeit von einer hohen Schadholzmenge belastet. „Durch die aktuelle Corona-Krise wird die Situation weiter verschärft“, befürchtet Freidhager. Der Absatz auf dem Holzmarkt habe sich halbiert und der Holzpreis sei zunehmend unter Druck geraten. Rund 40 Prozent des in Österreich erzeugten Schnittholzes werden im Regelfall nach Italien exportiert. Derzeit sei durch das warme Wetter außerdem mit weiterem Käfer- und Schadholz zu rechnen. „Umso wichtiger ist es, den Blick nach vorne zu richten und ein Fundament für die Zukunft zu bauen“ , meint der ÖBf-Vorstandssprecher. Dazu zähle es, die Bereiche Immobilien und Erneuerbare Energie auszubauen, aber auch das Investitionsprogramm fortzusetzen. Georg Schöppl, Vorstand für Immobilien und Finanzen, informiert, dass 2019 mehr als 800 Baurechts- und Baupachtverträge abgeschlossen wurden. In Oberösterreich wurde etwa in Loibichl- Mondsee ein neuer Wohnpark als Massivholzbau errichtet. Dieser habe zwölf Wohneinheiten und sei an eine Pelletsheizung angeschlossen.
Wälder sollen dem Klimawandel angepasst werden
„Im Wald hingegen werden wir verstärkt auf Vorrats- und Wertaufbau setzen, unsere Wälder pflegen, dem Klimawandel anpassen und den Waldumbau mit aller Konsequenz vorantreiben. Dieser ist in Zeiten des Klimawandels alternativlos – denn gegen den Klimawandel gibt es keine Impfung“, kündigt Freidhager an.
Ziel seien artenreiche Mischwälder - etwa Tannen und Lärchen als Alternative zur Fichte, Eichen in niederen Lagen -, die gegen Umwelteinflüsse stabiler sind. Sie sollen resilienter als Monokulturen und weniger anfällig für Schädlinge sein.
Die Österreichische Bundesforste AG ist der größte Naturraumbewirtschafter in Österreich. Den Bundesforsten sind 10 Prozent der Staatsfläche, darunter 74 Seen und 15 Prozent der Waldflächen, anvertraut. Das Naturunternehmen hat etwa 1.000 Mitarbeiter in 15 Forst- und Nationalparkbetrieben Österreichs.
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