Corona
Maskenpflicht auch für Gebärende?
In Deutschland müssen Frauen laut Medienberichten während der Geburt eine Schutzmaske tragen – die BezirksRundschau hat nachgefragt, wie es bei Geburten in den den Spitälern der Oberösterreichischen Gesundheitsholding und des Kepler Uniklinikums aussieht. Dort kamen während der Zeit des Lockdowns von 15. März bis 30. April insgesamt 1042 Babys zur Welt.
Im Kepler Universitätsklinikum waren es 445, Freistadt 69, in Rohrbach 74, in Schärding 54, im Salzkammergut Klinikum (Bad Ischl und Vöcklabruck) 208 und im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (Steyr und Kirchdorf) 192 Kinder. Das Corona-Virus hat den Klinikbetrieb maßgeblich verändert – auch in Sachen Schwangerschaftsvorbereitung und Geburt. Das wird bis auf Weiteres so bleiben und sorgt bei werdenden Eltern oftmals für Verunsicherung.
Die Geburtshilfeteams aus dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr haben die häufigsten Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt für Sie gesammelt und beantwortet:
Ist das Corona Virus für Mutter oder Kind gefährlich?
Nach derzeitigem Stand der Forschung fallen Schwangere Frauen in keine Risikogruppe. Wird eine schwangere Frau positiv auf das Corona Virus, ist dies für das Ungeborene nicht gefährlich. Neugeborene von Mütern, die positiv auf das Corona Virus getestet wurden, können auch ganz normal gestillt werden und bei Ihrer Mutter im Zimmer bleiben.
Wie läuft eine Geburt jetzt ab? Gibt es Änderungen?
Bei der Geburt selbst gibt es keine Änderungen. Auch bei Müttern, die positiv auf das Virus getestet wurden, verläuft die Geburt wie bisher gehabt. Es können auch nach wie vor alle unterschiedlichen Geburtsangebote wie Wassergeburt etc. genutzt werden. Pränataldiagnostik wird nur dann direkt im Klinikum durchgeführt, wenn es medizinische Risikofaktoren gibt wie vermehrtes Fruchtwasser, Mehrlingsschwangerschaften, Wachstumsstörungen oder ein Erhöhtes Alter der Mutter.
Besteht bei der Geburt Maskenpflicht?
Gebärende müssen während der Geburt keine Maske tragen. Werdende Mütter erhalten bei der Eingangsschleuse eine Schutzmaske, die sie bis zum Betreten des Kreisssaales oder des ihnen zugewiesenen Zimmer tragen müssen. Bei der Geburt selbst ist dann keine Maskenpflicht mehr.
Besteht ein Verdacht auf COVID-19 oder ist die Patientin bereits positiv getestet worden, schützt sich das Personal mit der entsprechenden Ausrüstung vor einer Ansteckung während der Geburt.
Spontangeburt? Muss ich an der Eingangsschleuse warten?
Auch Notfälle, und dazu zählen auch Geburten, müssen durch unsere Eingangsschleusen ins Haus. Sie müssen sich jedoch selbstverständlich nicht anstellen oder warten.
Darf der Vater mit zur Geburt?
Väter dürfen bei der Geburt, mit dabei sein. Muss die Geburt jedoch eingeleitet werden, werden Väter in der Anfangsphase wieder nach Hause geschickt. Sie können jedoch, dann wenn die Wehen einsetzen und die Geburt sich nähert wieder mit dabei sein. Ähnliches gilt für Frauen, die mit einem Blasensprung, aber ohne Wehen ins Klinikum eingeliefert werden. Auch hier wird der Vater bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Geburt anbahnt wieder nach Hause geschickt.
Bei einem Kaiserschnitt können Väter im OP nicht mit dabei sein. Sie dürfen aber nach dem Kaiserschnitt zu Ihrer Partnerin und dem gemeinsamen Nachwuchs.
Besteht noch immer Besuchsverbot?
Das Besuchsverbot bleibt bis auf Weiteres aufrecht. Väter können zwei bis drei Stunden nach der Geburt bei Ihrer Familie bleiben. Sobald die Mutter und das Neugeborene jedoch auf die Station verlegt werden, kann der Vater nicht mehr mitkommen.
Wann muss ich zum Kinderarzt?
Die Untersuchungen von Neugeborenen finden weiterhin statt. Wie auch bei allen anderen Ambulanzterminen ist eine telefonische Terminvereinbarung erforderlich. Mund-Nasenschutz und die Abstandsregelung zu anderen Müttern sind auch hier Pflicht.
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