Lehre 2023
Wolfgang Ecker – vom Lehrling zum Präsident

- WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker über seinen Start als Lehrling, einer Vogeltränke und der Lehre im Wandel der Zeit.
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WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker über sein erstes Werkstück, dass ihm die Lehre in die Wiege gelegt wurde und die Berufsausbildung im Wandel der Zeit.
NÖ. Die Lehre ist in aller Munde, die Ausbildung vielfältig. Im Interview mit den Bezirksblättern verrät WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker seinen Werdegang.
"Ich habe nach dem Abschluss der 5. Klasse AHS im Jahr 1980 eine Lehre als Steinmetz begonnen. Gelernt habe ich bei der Firma Oreste Bastreri in Wien, die vom damaligen Wirtschaftskammer-Präsidenten Rudolf Sallinger geleitet wurde. Ich kann mich noch gut erinnern: mein erstes Werkstück als Lehrling war eine Vogeltränke".

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Wie schwierig, oder wie leicht war es für Sie?
ECKER: Es gab, wie bei jedem von uns, Tage an denen manches leichter von der Hand ging, besonders jene Aufgaben die man schon öfter gemacht hat. Aber ich hatte in meiner Lehrzeit immer Freude an dem, was ich tat. Und wir alle wissen: Was man mit Freude macht, macht man gut und dann wird man darin auch erfolgreich sein. So habe ich nach meiner Lehrzeit auch den Steinmetzmeister gemacht. Jetzt führe ich mein eigenes Unternehmen und ich kann mit Fug und Recht behaupten: Ich bin immer noch aus Überzeugung Unternehmer und gleichzeitig Interessenvertreter für die niederösterreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer.
Stand für Sie schon immer fest, dass Sie sich für die Lehre entscheiden? Oder haben Ihnen diese Entscheidung Ihre Eltern abgenommen?
ECKER: Es ist mir in die Wiege gelegt worden, daher war es für mich von Anfang an klar, dass ich eine Lehre, die Steinmetz-Lehre, mache.
Seither hat sich aber sicher viel verändert ...
ECKER: Ja, gerade wenn wir zum Beispiel an die Digitalisierung denken. Gleichzeitig ist eine Lehre die beste, modernste und zukunftsträchtigste Form der beruflichen Qualifikation für junge Menschen. Denn keine andere Ausbildung wird so schnell an aktuelle Erfordernisse angepasst. Es fließen laufend neue Inhalte in die Lehrlingsausbildung ein und neue Lehrberufe entstehen da, wo sie gebraucht werden. Kurz gesagt: Die Lehre ist eine Ausbildung auf absolutem Top-Niveau und am Puls der Zeit.

- Lehrlinge haben heutzutage viele Möglichkeiten
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Stehen den Lehrlingen alle Türen und Tore offen?
ECKER: Die duale Ausbildung ist das beste Beispiel für die Durchlässigkeit in der Aus- und Weiterbildung. Es stehen einem alle Wege offen, von der Lehre mit Matura über den Werkmeister bis hin zur Meisterprüfung im Handwerk oder der Befähigungsprüfung im Gewerbe und das eigene Unternehmen. Dazu haben wir in Niederösterreich das Pilotprojekt Lehre mit Studium gestartet.
Ein paar Zahlen und Fakten:
2022 gab es in Niederösterreich 17.412 Lehrlinge (2019 waren es 16.811 ) und 200 unterschiedliche Lehrberufe.
Das Berufsschulwesen in Niederösterreich umfasst zur Zeit 16 Landesberufsschulen und zwei Exposituren. In den einzelnen Landesberufsschulen können mehrere unterschiedliche Lehrberufe beheimatet sein. Den Landesberufsschulen sind Schülerheime angeschlossen. In den NÖ Landesberufsschulen werden im Zuge der dualen Ausbildung jährlich derzeit rund 16.000 Lehrlinge lehrgangsmäßig unterrichtet. Nähere Informationen gibt es hier.
Doch, welche Lehrberufe sind die beliebtesten? Im August 2023 waren die meisten Lehrlinge (1-4 Lehrjahr gesamt) in folgenden Sparten tätig:
- Gewerbe & Handwerk: 7.953 Lehrlinge
- Handel: 2.368 Lehrlinge
- Industrie: 2.270 Lehrlinge
In welchen Sparten werden die meisten Lehrlinge gesucht?
Auf Grund des Mitarbeitermangels werden mittlerweile in allen Branchen und Regionen Lehrlinge in den verschiedensten Berufen gesucht. Daher freut es uns sehr, von Jahr zu Jahr steigende Lehrlingszahlen zu verzeichnen.
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