Studie zeigt: Vitamin D verbessert Heilung von Covid-19

Foto: Bild: Pixabay

Es gab schon mehrere Studien, die eine Verbindung von Schwere des Verlaufs von Covid-19 mit den Vitamin D Spiegeln herstellten. Alle zeigten, dass niedrige Vitamin D Spiegel zu schwererer Krankheit oder sogar Todesfällen führten. Insbesondere zu beobachten bei Menschen mit dunklerer Haut in nördlichen Breiten, bei denen die Sonne weniger Vitamin D erzeugen kann. In den USA haben 42 Prozent der Bevölkerung ein Vitamin D Defizit, aber 82 Prozent Schwarze und 70 Prozent Hispanics.

Ein in JAMA veröffentlichte Studie mit 489 Personen zeigt, dass das relative Risiko positiv auf Covid-19 getestet zu werden um den Faktor 1,77 größer war bei Vitamin D Defizit im Vorjahr. Also bereits die Wahrscheinlichkeit der Infektion wird durch höhere Vitamin D Spiegel reduziert. Es ist schon länger bekannt, dass Vitamin D der Regulator des Immunsystems ist. Höhere Spiegel im Blut ermöglichen ein rascheres Ansprechen der Immunabwehr, vor allem durch die IgA Antikörper in den Schleimhäuten des Mund-/Nasen-/Rachenraumes, die ein Festsetzen des Virus verhindern können.

Spanische Studie

In Spanien wurde nun eine sehr sorgfältige Placebo-kontrollierte und randomisierte Studie durchgeführt. Sie wurde als klinische Pilotstudie am 29. August im Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology veröffentlicht. Sie wird als Pilotstudie bezeichnet, weil die Stichprobengröße noch klein ist, aber ihre Randomisierung und ihr prospektives Design machen sie dennoch zu einer robusten Forschung.

Es wurden 76 Patienten mit akuter,  durch Röntgenuntersuchungen bestätigter Atemwegsinfektion randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt. 50 Patienten erhielten beste Behandlung mit Vitamin D verabreicht, die 26 in der Kontrollgruppe nur die beste Behandlung aber ohne die Vitamin D Gabe.

Das Vitamin D wurde in der Form von Calcifediol verabreicht, das sehr rasch die 25-OHD Konzentration im Blut erhöht, da es nicht zuerst umgewandelt werden muss.

Calcidiol (auch Calcifediol oder 25-Hydroxy-Vitamin-D) ist eine Hormonvorstufe (Vorläufer der aktiven Form von Vitamin D) im Vitamin-D-Stoffwechsel, die in der Leber durch die Vitamin-D-25-Hydroxylase aus Cholecalciferol gebildet wird. In der Niere erfolgt weiterhin die Umwandlung zum Steroidhormon Calcitriol.

Die Gruppe der 50 erhielt bei der Aufnahme oral 0,532 mg Calcifediol und am Tag 3 und 7 jeweils 0,266 mg und danach wöchentlich. In dieser Gruppe wurde eine Person intensivpflichtig, von den 26 in der Kontrollgruppe jedoch 13 bzw 50 Prozent.

Von der Vitamin-D-Gruppe überlebten alle und wurden ohne Komplikation entlassen. Bei der Gruppe ohne Vitamin D gab es zwei Todesfälle, was auch noch ein vergleichsweise gutes Ergebnis ist.

Sowohl die Calcifediol- als auch die Kontrollgruppe wiesen ähnliche Ausgangsmerkmale in Bezug auf Alter, Geschlecht, Komorbiditäten (Lungen-, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen, Typ-2-Diabetes und Immunsuppression) und klinische Biomarker für den Schweregrad der Erkrankung (Sauerstoffgehalt, C-reaktives Protein, Interleukin-6, Ferritin, D-Dimer, Laktatdehydrogenase und Lymphozytenzahl) auf. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Kontrollgruppe eine höhere Prävalenz der Hypertonie aufwies als die Kalzifediol-Gruppe (57,69% vs. 24,19%).

Wie wirkt Vitamin D

Vitamin D reduziert den Zytokin Sturm, es reguliert das Renin-Angiotensin-System (RAS) und es moduliert die Aktivität der Neutrophilen. Es schützt auch die Lunge und verhindert, dass sich Flüssigkeit ansammeln kann, stimuliert die Reparatur von Epithelzellen und reduziert eine allenfalls verstärkte Koagulationsfähigkeit des Blutes. Es wirkt also positiv auf nahezu alle Risikofaktoren von Covid-19.

Autoimmunerkrankungen lassen sich gut mit Vitamin D behandeln – das gilt so ziemlich für das ganze Spektrum von Psoriasis bis Diabetes Typ 1. Höhere Spiegel von Vitamin D werden benötigt um die überschießende Reaktion des Immunsystems zu reduzieren. Das ist aber auch genau das Problem, das zu schweren Verläufen von Covid-19 führt. Das Immunsystem regelt nicht rechtzeitig ab und der Zytokin- oder Bradykinin-Sturm zerstört Teile der Lunge oder anderer Organe.


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