Soziale Sicherheit
Leistbares Leben statt tiefer Gräben in NÖ

- Ursula Oswald. Von links nach rechts: Martin Schenk (Armutskonferenz), Carola Weiss (Netzwerk Wohnungslosenhilfe NÖ), Barbara Bühler (NÖ Armutsnetzwerk), Silke Lohberg (zb zb zentrum für beratung, training & entwicklung), Maria Nirnsee (arbeitplus- Soziale Unternehmen NÖ), Wolfgang Brillmann (soogut Sozialmarkt)
- Foto: Soogut Sozialmarkt
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Die schwarz blaue Landesregierung, hat angekündigt Gräben schließen zu wollen. Doch wer Menschen in herausfordernden Lebenssituationen begleitet, berät und unterstützt, erlebt täglich, dass sich für viele in Niederösterreich neue Gräben auftun oder vertiefen.
NÖ. "Als NÖ Armutsnetzwerk sehen wir hin und zeigen auf was ein gutes Miteinander in Niederösterreich bedroht: Wenn Familien und Alleinstehende in Angst leben sich die Wohnung nicht mehr leisten zu können, Geld für Lebensmittel schon in der Monatsmitte knapp ist, die Sozialhilfe, die als Sicherungsseil in einer Notlage vor dem Absturz schützen sollte, versagt oder eine Krankheit oder Behinderung zur Hürde bei der Arbeitssuche wird", so Barbara Bühler, Obfrau des NÖ Armutsnetzwerks, einem Zusammenschluss von 32 Organisationen und über 40 Personen aus ganz NÖ.

- Für viele wird bereits der tägliche Einkauf zur Herausforderung.
- Foto: cf
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Doch nicht nur der tägliche Einkauf wird für viele Menschen zur Belastung - auch die Kosten für Wohnen und Energie werden für immer mehr Menschen zum Problem.
„Immer mehr stehen vor der Frage: Miete zahlen, Heizen oder Essen kaufen“,
so Carola Weiss vom Netzwerk der Wohnungslosenhilfe NÖ. Es brauche eine Reform der Wohnbeihilfe sowie eine leistbare Energiegrundversorgung, um Wohnen und Energie dauerhaft leistbar zu machen. Maria Nirnsee von arbeit plus - Soziale Unternehmen Niederösterreich verwies auf die Notwendigkeit der Valorisierung des Arbeitslosengeldes und darauf, dass es „stabile, niederschwellige, stufenweise Modelle“ für den beruflichen Wiedereinstieg brauche.
„Arbeit muss existenzsichernd sein“,
so Nirnsee.

- Auch die Kosten für Wohnen und Energie werden für immer mehr Menschen zum Problem.
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Doch genau das sei sie für viele Frauen nicht, verwies Silke Lohberg von zb - zentrum für beratung, Frauenberufszentrum auf das erhöhte Armutsrisiko von Frauen und die Notwendigkeit der fairen Verteilung von Care- und Sorgearbeit, um gleiche Teilhabe möglich zu machen. „Existenz, Chancen und Teilhabe ermöglichen durch eine neue Mindestsicherung statt der alten Sozialhilfe.“ Das war auch die Forderung von Martin Schenk, Mitbegründer der Armutskonferenz und Sozialexperte der Diakonie.
„Um Menschen in einer Krise Sicherheit zu geben braucht es ein gutes Miteinander von Bund und Land. Daher fordern wir eine Reform der Sozialhilfe, denn diese reisst für Betroffene Gräben auf, statt ihnen Sicherheit zu geben“,
so Barbara Bühler, Obfrau des NÖ Armutsnetzwerks. Die Mitglieder des Netzwerks appellierten an die Mitglieder der niederösterreichischen Landesregierung, Gräben zu schließen und das im Wahlkampf plakatierte Miteinander für die Menschen in Niederösterreich spürbar zu machen: dort wo sie wohnen, arbeiten, einkaufen und Familie und Beziehungen leben.
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