Leuchtturmprojekt Marktplatz am Inn
Stille um Markthallen-Neugestaltung

Wie sieht die Zukunft der Markthalle aus? Wie geht es mit dem Projekt Marktviertel weiter? | Foto: © obermoser + partner / Superwien
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  • Wie sieht die Zukunft der Markthalle aus? Wie geht es mit dem Projekt Marktviertel weiter?
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Das Projekt Marktviertel gilt als Leuchtturmprojekt. Jahrelang in Diskussion wurde im Juli 2023 ein Leitbild präsentiert. Der Marktplatz am Inn soll zur Belebung der Innenstadt beitragen. Wesentlicher Bestandteil, die Neugestaltung der Markthalle. 

INNSBRUCK. Der traditionelle Medienempfang der Stadt Innsbruck hat diesmal in der Markthalle stattgefunden. Innsbrucks Politik, angeführt von Bgm. Johannes Anzengruber, städtische Abteilungen mit Magistratsdirektorin Gabriele Herlitschka an der Spitze und die städtischen Betriebe wie die IKB mit Vorstandsvorsitzenden Helmuth Müller oder die ISD mit Geschäftsführer Hubert Innerebner sowie die IIG mit Geschäftsführer Franz Danler trafen sich mit Medienvertretern zum Meinungsaustausch. Der Ort wurde bewusst gewählt, einerseits um die Markthalle zu präsentieren, andererseits auch um die Bedeutung der regionalen und lokalen Wirtschaft zu unterstreichen. Dabei gibt es rund um die Zukunft der Markthalle vor allem um eine Zeitfrage. Trotz hoher Investitionen einiger Betriebe in der Markthalle scheint das Ablaufdatum oder der Zeitpunkt des Neubeginns klar definiert.

Konkrete Vision für eine Markthalle neu. | Foto: © obermoser + partner / Superwien
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Markthalle

Die Westhalle der Markthalle, errichtet von 1913 bis 1914, steht unter Denkmalschutz, die Osthalle ist in einem baulich schlechten Zustand und auch für die derzeitige Nutzung nicht optimal ausgestattet.

 „Es muss auch geklärt werden, wie der Marktbetrieb während potenzieller Sanierungsarbeiten aufrechterhalten werden kann“, betonte der damalige Bürgermeister Willi bei der Präsentation der Vision für eine neue "Visitenkarte Innsbrucks" im Juli 2023.

Die laufenden Mietverhältnisse sind aktuell bis Ende 2027 befristet. Die sogenannte Westhalle errichtet zwischen 1913 und 1914 steht unter Denkmalschutz. Die Osthalle wird in der Studie so beschrieben:

Baujahr 1958‐1960, Arch. Willi Stiegler. ‐ Vermietung schwierig, da Investitionszeitraum zu kurz ‐ derzeit Befristung Mietverhältnisse bis 31.12.2027 ‐ zu klären Aufrechterhaltung Marktbetrieb während Umbauarbeiten (z.B. Ersatzstandort) ‐ Markthalle in schlechtem baulichem Zustand ‐ Gebäude für derzeitige Nutzung teilweise schlecht geeignet.

Nach Fertigstellung der Bauarbeiten wurde die Markthalle Ost beschrieben: " "Der Neubau schuf Platz für 13 Büros, einen großen Besprechungsraum, 11 Einzelgeschäfte, 50 Großstände – die bei Bedarf auch geteilt werden konnten – und zahlreiche Kühlräume. Die „Alte Markthalle“ wurde in den Neubau mit einbezogen und bot nun ausreichend Platz für den Produzentenmarkt." Zur Hochgarage bei der Markthalle wird in der Studie festgehalten: - Errichtung 1958 ‐ 1960 - Ende Pachtvertrag BOE 31.12.24 - Markthallengarage 369 Stellplätze - Baulich schlechter Zustand - Untergeschoß zwischen Hochgarage und MH nicht nutzbar, große Sanierung für Brauchbarmachung notwendig.

Die Markthalle im Jahr 1967 mit einigen davor platzierten Marktständen. | Foto: Stadtarchiv Innsbruck, Ph-3683
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Geschichte

Die Markthalle hat durchaus eine bewegende Geschichte. Bis 2011 wurde die Halle von der  der Landwirtschafts- und der Wirtschaftskammer betrieben. Die beiden Kammern haben ein zeitlich beschränktes Baurecht sowie eine Betriebspflicht für die Halle. Die Stadt Innsbruck hat den Kammern dieses Baurecht um jeweils einen symbolischen Euro abgekauft und die Betriebspflicht übernommen. „Von den ursprünglich geforderten Ablösesummen haben die Kammern Abstand genommen. Damit wird die Markthalle ab 1.1. 2012 wieder ins Eigentum der Stadt übergehen", berichtete MeinBezirk im Jahr 2011.  Die Stadt Innsbruck ist Eigentümerin der Markthalle, die durch die Innsbrucker Markthallen Betriebsgesellschaft m.b.H. (MHI), einer 100-prozentigen Tochter der Stadt Innsbruck, betrieben wird. Mit August 2013 wurde Franz Danler zum neuen Geschäftsführer der MHI bestellt. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 24. Oktober 2013 wurde die gesamte Liegenschaft mit rund 7.200 Quadratmeter (alte und neue Markthalle mit rund 3.200 Quadratmeter, Hochgarage und der Bauhof Innere Stadt 4.000 Quadratmeter) in die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) eingebracht.

Tradition

Bereits 1460 wurde ein städtischer Wochenmarkt in Innsbruck urkundlich erwähnt und fand anfangs an jedem Montag an der Straßenkreuzung vor dem „Goldenen Dachl“ statt. Ab 1587 wurde der „Rennplatz“ vor der Hofburg zum Marktplatz. 1679 wurde dieser am Innrain (Gebiet zwischen Innrain und Ursulinengraben - später Marktgraben) abgehalten. Ab 1880 fand der Wochenmarkt für Gemüse und Obst täglich am vordersten Teil des Innrains statt. Die „Alte Markthalle" wurde in den Jahren 1913/1914 nach Plänen des Innsbrucker Stadtplaners Fritz Konzert als rechteckige, Nord-Süd-ausgerichtete Halle am rechten Innufer am Beginn des Innrains errichtet. Ende der Fünfzigerjahre wurde nach den Plänen des Innsbrucker Architekten Willi Stigler an der Ostseite der ursprünglichen Markthalle die sogenannte „Neue Markthalle“ errichtet und im Oktober 1960 eröffnet. 

Mehr zur Markthalle auf MeinBezirk finden Sie hier

Zukunftsvertrag

Die Markthalle findet sich im Zukunftsvertrag der Stadtregierung viermal: 
Stadtteilverbindungen verbessern: Über- und Unterführungen für einen effizienten und sicheren Fuß- und Radverkehr in der Stadt. Besonderes Augenmerk soll auf die Bereiche Sieglanger/-Mentlberg, Sillzwickel/-Mühlau-Saggen, auf Bahnhöfe sowie die Markthalle gelegt werden. 
Direktvermarktung: Projekt Markthalle NEU verfolgen und Direktvermarktung von landwirtschaftlichen und regionalen Produkten stärken.
Innere Stadt: Umsetzung von Projekten am Bozner Platz und am Vorplatz Haus der Musik, Neugestaltung des Hauptbahnhof-Areals, Entwicklung des Marktplatzes, Innufer und Englischen Garten attraktivieren, Markthalle neu für Erhalt der Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten, Brücke für Rad- und Fußverkehr auf Höhe Markthalle (Entwicklung Marktviertel mit Bürger:innenbeteiligung).
Marktviertel: Das Stadtentwicklungsgebiet Marktviertel soll in Fortführung der bisher erarbeiteten Ziele weiter konkretisiert und mit der Umsetzung soll begonnen werden. Neben der Entwicklung der einzelnen Baufelder mit baukulturell hochwertiger Architektur soll die Neugestaltung der Uferpromenade mitsamt einer neuen Fuß- und Radbrücke über den Inn sowie des Marktplatzes weiter vorangetrieben und umgesetzt werden.

Studie „Marktviertel“, Innsbruck,  | Foto: Visualisierung – © obermoser + partner / Superwien
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Die Studie

Die Studie "Innsbruck Marktviertel - Städtebauliches Leitbild und Programmierung" vom 17.7.2023 hat die Aufgabe, Rahmenbedingungen abzuklären. Die Studie ist kein konkreter Bebauungsvorschlag, sondern zeigt Potenziale auf. Eine konkrete Nutzungen ist großteils noch zu erörtern.

Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz im Juli 2023 die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr. | Foto: Freinhofer
  • Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz im Juli 2023 die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr.
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Die Markthalle im Jahr 1967 mit einigen davor platzierten Marktständen. | Foto: Stadtarchiv Innsbruck, Ph-3683
Konkrete Vision für eine Markthalle neu. | Foto: © obermoser + partner / Superwien
Präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz im Juli 2023 die Studie zum Projekt Marktviertel (v. l. n. r.): Architekt Thomas Gasser, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Christine Oppitz-Plörer, Gemeinderat Benjamin Plach, Gemeinderätin Mariella Lutz, Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Architekt Stefan Mayr. | Foto: Freinhofer
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