Wohnpolitik
Wohnwahnsinn Innsbruck
INNSBRUCK. Einmal mehr sorgen die Wohnkosten in Innsbruck für Aufsehen. Eine 26 Quadratmeterwohnung wird zu einem Preis von 289.000 Euro angeboten, der Garagenstellplatz kostet 35.000 Euro. Laut Agenda Austria braucht man in Tirol bis zu 5,5 Jahresnettogehälter um sich eine 45 qm Wohnung kaufen zu können.
Diskussion
Auf Twitter wurde die Diskussion einmal mehr in den Mittelpunkt gestellt: "Das ist doch echt pervers oder @DenGeorgWilli? Der m2 kostet über 11.000€ für einen Raum an einer der meist befahrenen Straßen in #innsbruck. Leistbares wohnen nennt man das #intirol oder #övptirol @gruenetirol?" Die Antwort vom Team des Bürgermeister Georg Willi: "Ja, die Immobilienpreise in Innsbruck sind sehr hoch. Wir versuchen dem durch die Schaffung von neuem Wohnraum entgegenzuwirken. Am Campagne-Areal entstehen derzeit 1.000 Wohnungen und auch das Quartier Sillhöfe mit 450 Wohneinheiten wurde kürzlich beschlossen. Wir hoffen, mit derartigen Projekten für die dringend benötigte Entlastung am Innsbrucker Immobilienmarkt zu sorgen."
Dauerproblem
2020 kamen 686 Wohnungen netto neu zum Wohnungsbestand der Landeshauptstadt Innsbruck dazu, davon 603 durch Neuerrichtung. Die Preise für die Wohnungen in Innsbruck sorgen für massive Verärgerung. Erst im Mai hat im Stadtblatt ein junger Innsbrucker seine Erfahrungen über den Innsbrucker Wohnungsmarkt geschildert."Durch Zufall wurde ich auf das ein Wohnbauprojekt auf dem Grundstück, auf dem unser damaliges Wohnhaus stand, aufmerksam. Als ich mich schließlich erkundigte, wie hoch die Preise dafür wären, hat es für mich dem Fass den Boden ausgeschlagen. Für eine Garconniere mit 24,4 m² wird ein Preis in Höhe von sage und schreibe 269.000 € verlangt. Das entspricht einem Quadratmeterpreis ohne Nebenkosten in Höhe von 11.024,59 €", ist der Innsbrucker über den Preis erschüttert und verärgert. "Vielleicht ist es Ihnen egal, dass leistbares Wohnen in Innsbruck nicht mehr möglich ist, aber mir ist es nicht egal. Ich schreibe diese Nachricht nicht nur für mich, sondern auch für all diejenigen, die keine Kraft mehr dafür übrig haben, sich gegen derartige Unverschämtheiten aufzulehnen. Wie kann es sein, dass von der Stadt derartige Bauprojekte genehmigt werden und wie kann es sein, dass eine Regierung scheinbar machtlos davor ist, dass eine Stadt von Privatinvestoren enteignet wird? Fühlt sich niemand in der Regierung dafür verantwortlich das Wort für diejenigen zu ergreifen und diejenigen zu schützen, die sie auch wählen? Zum Arbeiten und zum Wählen sind wir anscheinend gut genug, aber wenn wir laut nach Gerechtigkeit rufen, verhallen unsere Stimmen ungehört im Nirgendwo?" richtet der verzweifelte Innsbrucker abschließend seine Fragen und seinen Appell an die Innsbrucker Politik.
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