Innsbrucker Bäder Geschichten
Teil 3, das Dampfbad Salurner Straße

Dampfbad Salurner Straße: drei Saunakabinen, Dampfkammer, Solarium, Warmwasserbecken und Frischluftraum | Foto: IKB
6Bilder
  • Dampfbad Salurner Straße: drei Saunakabinen, Dampfkammer, Solarium, Warmwasserbecken und Frischluftraum
  • Foto: IKB
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Die BezirksBlätter Innsbruck mit einem zeitgeschichtlichen Spaziergang durch das Angebot der öffentlichen Bäder. Nach der Vorstellung des Baggersees in der Roßau und dem Hallenbad in der Amraser Straße folgt Teil 3: das Dampfbad in der Salurner Straße. 1882 wurde hier eine Bade- und Waschanstalt gegründet.

INNSBRUCK. Wer sich 1913 eines Reiseführers bediente und bei Innsbruck nachschlug, wurde beim Thema Bäder fündig:

Neues Männerschwimmbad in der Museumstraße, Badeanstalt nebst Schwimmbad sowie Dampf- und römisch-irischen Bädern in der Adamgasse beim Margaretenplatz (jetziger Bozner Platz); Städtische Badeanstalten und Brausebäder in der Schulgasse und Dreiheiligen; Schwimmbad zu Büchsenhausen; Städtische Schwimmschule "am Gießen"; Schwimmschule im Schloß Büchsenhausen; Erzherzog Maximilianbad in St. Nikolaus.

(Griebens Reiseführer Tirol, Band 67, 1913). 1954 fand man im Reiseführer die Schwimmschule in der Höttinger Au (li. Innufer); Schwimmbad Büchensenhausen ober der Kirche St. Nikolaus (li. Innufer); Städtische Dampfbad Salurner Straße; städtisches Hallenschwimmbad an der Gaswerkbrücke, Pradl (Straßenbahnlinie 3); städtisches Volksbad in der Badgasse (Altstadt); städtisches Volksbad in Dreiheiigen (Jahnstraße 3) sowie die Sauna am Rennweg. (Wagner's Führer durch Nordtirol, 1953).

Erste Werbeeinschaltung: Innsbrucker Nachrichte, 14.1.1882 | Foto: anno.onb.ac.at
  • Erste Werbeeinschaltung: Innsbrucker Nachrichte, 14.1.1882
  • Foto: anno.onb.ac.at
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Das Dampfbad

Um 1882 gründeten Innsbrucker Bürger eine Bade- und Waschanstalt am damaligen Sillkanal, an der Ecke Adamgasse und Salurner Straße.  Acht Jahre später wurde das Bad an Constantin Nikolitc verkauft, der es bis zu seiner Schließung führte. Nach Plänen von Stadtbaudirektor Fritz Konzert wurde an seiner Stelle im Jahr 1927 ein modernes Dampfbad errichtet. Der Kulturpublizist Friedrich Achleitner berichtete:

„Das Bad steht in starker stilistischer Analogie zum Wiener Amalienbad, dessen prächtige Ausstattung das Wiener Kunstgewerbe, im Übergang von der Spätsezession zum Art Deco, voll forderte.“

1928: Direkt hinter dem Warmwasserbassin befanden sich die Schwitzkammern.  | Foto: Stadtarchiv Innsbruck
  • 1928: Direkt hinter dem Warmwasserbassin befanden sich die Schwitzkammern.
  • Foto: Stadtarchiv Innsbruck
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Seine künstlerische Durchgestaltung wird in den Haupträumen, dem Eingangsvestibül mit den Stiegenaufgängen und in den Glasmalereien, deren Motive sich in den Fenstern der übrigen Räume wiederfinden, deutlich.

Errichtung des Dampfbades nach den Plänen von Fritz Konzert: Eröffnung 1928 | Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-Pl-1704-15
  • Errichtung des Dampfbades nach den Plänen von Fritz Konzert: Eröffnung 1928
  • Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-Pl-1704-15
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Kriegseinwirkungen zerstörten die Glasmalereifenster des Eingangsfoyers, das Gebäude blieb jedoch intakt. Der Badebetrieb erfuhr dadurch kaum eine Unterbrechung. Viele Jahre des Betriebes und die damit verbundene Abnutzung, Veränderungen aufgrund funktioneller Umstellung und vornehmlich notwendig erscheinende Anpassung im Saunabereich brachten es mit sich, dass das Bad immer mehr Glanz verlor. Zudem war naturgemäß die technische Ausstattung mehr und mehr veraltet und der ganze Bau den geänderten Bade- und Saunabedürfnissen nicht mehr entsprechend.

Teil 1, der Baggersee in der Roßau

Die Medizinbäder wurden im Juni 1987 geschlossen. Mit Beschluss des Gemeinderates vom 23.4.1987 wurde die Sanierung des Dampfbades unter Architekt DI Hörmann in Angriff genommen. Abgesehen von technischen Adaptierungen blieben die sanierten Kundenräume bis 2018 im Wesentlichen unverändert erhalten.

Teil 2, das Hallenbad Amraser Straße

Mit den 2018 gesetzten Sanierungsmaßnahmen wurden im Nordflügel, der zwischenzeitlich für Büroräume genutzt wurde, neue Garderobenräume untergebracht und der Zentralraum im ersten Stock in einen Loungebereich mit Teeküche umgestaltet. Das Solarium und die Infrarotkabinen wurden räumlich neu situiert, sodass im Ostflügel ein weiterer Ruheraum geschaffen werden konnte. Mit drei Saunakabinen, Dampfkammer, Solarium, Warmwasserbecken und Frischluftraum stellt die Anlage heute eine kleine, aber einzigartige Saunaanlage mit historischem Ambiente dar.

Der Saunabereich im Dampfbad Salurner Straße  | Foto: IKB
  • Der Saunabereich im Dampfbad Salurner Straße
  • Foto: IKB
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Nachhaltigkeit

Das Dampfbad Salurner Straße wird ebenso wie die im Objekt Salurner Straße 6 befindlichen Büroräume und Wohnungen derzeit mit Erdgas beheizt. Im Zuge der Unternehmensstrategie der IKB, den Anteil an erneuerbarer Energie zu steigern, sind die Umstellung der  Energieversorgung des Objektes Salurner Straße 6 auf Fernwärme und Wärmepumpen und die Erneuerung der Lüftungsanlage bis zum Jahr 2024 bereits in Vorbereitung.

Ein fester Bestandteil des Stadtbilds | Foto: Luftschiffhafen
  • Ein fester Bestandteil des Stadtbilds
  • Foto: Luftschiffhafen
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Dampfbad Salurner Straße: drei Saunakabinen, Dampfkammer, Solarium, Warmwasserbecken und Frischluftraum | Foto: IKB
Erste Werbeeinschaltung: Innsbrucker Nachrichte, 14.1.1882 | Foto: anno.onb.ac.at
Ein fester Bestandteil des Stadtbilds | Foto: Luftschiffhafen
Der Saunabereich im Dampfbad Salurner Straße  | Foto: IKB
Errichtung des Dampfbades nach den Plänen von Fritz Konzert: Eröffnung 1928 | Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-Pl-1704-15
1928: Direkt hinter dem Warmwasserbassin befanden sich die Schwitzkammern.  | Foto: Stadtarchiv Innsbruck
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.