Tiroler Straßenzeitung '20er'
Hilfe zur Selbsthilfe für Armutsgefährdete
In Österreich haben es armutsgefährdete Menschen durch hohe Wohn-, Energie- und Lebensmittelkosten immer schwerer. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Arbeitslose, ältere Frauen sowie chronisch Kranke. Die Tiroler Straßenzeitung „20er“ unterstützt marginalisierte Menschen, indem sie ihnen eine legale Einnahmequelle bietet und ihnen hilft, wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden.
INNSBRUCK. Die Tiroler Straßenzeitung „20er“ bietet Menschen in finanziellen Notlagen eine Möglichkeit, Geld zu verdienen und gleichzeitig ihre Lebensumstände zu verbessern. Die Verkäufer erwerben die Zeitung zum halben Preis und behalten den Gewinn. Dies gibt ihnen nicht nur finanzielle Freiheit, sondern auch Struktur und soziale Kontakte im Alltag. Mit etwa 250 Verkäufer in Tirol trägt das Projekt seit über 25 Jahren dazu bei, unabhängigen Journalismus zu fördern und Menschen aus der Armut zu helfen.
„Ob Asylsuchende, Obdachlose, Pensionisten oder Menschen, deren Einkommen zum Leben nicht ausreicht – alle dürfen den 20er verkaufen. Unsere Verkäufer sind daher genauso vielfältig wie ihre Lebensgeschichten. Man kann sie nicht pauschalisieren, so wie man auch andere armutsgefährdete Menschen nicht über einen Kamm scheren kann. Meist sind es sehr persönliche Schicksale, die Menschen an den Rand der Gesellschaft drängen“
so Eva Schwienbacher, leitende Redakteurin vom 20er
Herausforderungen und Entwicklungen
Trotz der hohen Qualität der Inhalte sinken die Verkaufszahlen, da viele Spender die Zeitung nicht mitnehmen. Uwe Steger vom „20er“ betont die Wichtigkeit des Zeitungsverkaufs für den Fortbestand des Projekts. Als Reaktion auf veränderte Zahlungsgewohnheiten wird derzeit ein Testlauf für bargeldloses Bezahlen durchgeführt, sodass die Verkäufer selbst entscheiden können, ob sie diese Option anbieten möchten.
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