Neues Betreuungs- und Beratungszentrum in Amras
Anlaufstelle für Frauen und junge Menschen
Um Frauen und ihre Kinder sowie junge Menschen in herausfordernden Lebenssituationen zu unterstützen wird in Amras am Domanigweg 3 ein neues Betreuungs- und Beratungszentrum realisiert.
AMRAS. Die Stadt Innsbruck und ihre Tochtergesellschaft, die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), gehen entscheidende Schritte, um Frauen und ihre Kinder sowie junge Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, wie häuslicher Gewalt, Obdachlosigkeit und existenziellen Schwierigkeiten, zu unterstützen. Gemeinsam realisieren sie ein neues Betreuungs- und Beratungszentrum am Domanigweg 3 im Stadtteil Amras.
Bürgermeister Georg Willi betont: „Es herrscht die Notwendigkeit, den Bedürfnissen unserer Mitmenschen gerecht zu werden, indem Innsbruck mehr zielführende Angebote für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder als auch junge Menschen, die unter schwierigen Verhältnissen aufwachsen, schafft. Aus diesem Grund setzen die Stadt und die IIG in Amras den Bau einer modernen Hilfseinrichtung um.“
Geplante Baumaßnahmen
Auf dem Gelände befinden sich der kommunale Kindergarten in der Lönsstraße 30, ein Schülerhort sowie die aktuell ungenutzten Gebäude Domanigweg 3 und 3a. Das bestehende Gebäude Domanigweg 3 und 3a setzt sich aus zwei separaten Baukörpern zusammen.
„Die Sanierung des bestehenden Gebäudes soll Frauen in Ausnahmesituationen sowie jungen Persönlichkeiten, die unter herausfordernden Umständen heranwachsen, Schutz und Unterstützung bieten. Das ist ein entscheidender Weg für eine sozial gerechtere Zukunft unserer Stadt“, betont der für Soziales zuständige Vizebürgermeister Andreas Wanker.
Die IIG plant eine umfassende Sanierung des Bestandsgebäudes West am Domanigweg 3, das aus dem Jahr 1965 stammt. Dabei soll das Gebäude mit einem Untergeschoss und drei Obergeschossen einer Generalüberholung unterzogen werden, und es ist vorgesehen, ein weiteres Geschoss in Holzbauweise hinzuzufügen. Im Rahmen dieser Maßnahmen werden die bestehenden An- und Umbauten von 1992 dem klaren Struktursystem des Gebäudes von 1965 entsprechend zurückgebaut. Um Barrierefreiheit zu gewährleisten und Konflikte bei der Nutzung der verschiedenen Einheiten zu vermeiden, ist die Installation eines zusätzlichen Aufzugs im Bereich des bestehenden nördlichen Treppenhauses geplant.
„Die Aufstockung als auch die Sanierung werden in Passivhausqualität errichtet. Die Wärmeversorgung wird von Gas auf Fernwärme umgestellt, am Dach wird eine Photovoltaik-Anlage installiert“, so IIG-Geschäftsführer Ing. Dr. Franz Danler.
Das Ostgebäude ist langfristig für den Abriss vorgesehen und soll durch einen Neubau ersetzt werden. Die Abbrucharbeiten im Bestand sind seit Ende Jänner 2024 im Gange. Die Bauzeit beträgt ca. 18 bis 20 Monate. Die Fertigstellung ist mit Herbst 2025 geplant. Die Baukosten für das Gesamtprojekt liegen bei rund 9,27 Millionen Euro.
Ein Teil des Ostgebäudes bleibt erhalten
Vorerst wird ein Abschnitt des Ostgebäudes beibehalten, und die darin untergebrachten Hortgruppen werden während der Bauphase im Westen des Geländes weiterhin genutzt. Die übrigen Räumlichkeiten stehen nach Abschluss der Bauarbeiten als Lager-, Abstellräume oder für eventuelle temporäre Nutzung zur Verfügung. Der großzügige Außenbereich mit seinem wertvollen Baumbestand bleibt erhalten und wird entlang des Domanigwegs ergänzt.
Neue Beratungsräume und Platz für Wohngruppen
Der Auszug der Lebenshilfe Tirol GmbH aus dem östlichen Teil des Bestandsgebäudes schafft Platz für soziale Einrichtungen. Im nördlichen Teil des umgebauten Westgebäudes am Domanigweg werden unter anderem neue Besprechungseinheiten für die Jugendland GmbH geschaffen. Darüber hinaus bietet der Raum ausreichend Platz für die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in geeigneten Wohngruppen. In diesen Einrichtungen werden umfassende Betreuung, Förderung und Vorbereitung auf ein eigenverantwortliches Leben für Kinder und Jugendliche angeboten, die aus verschiedenen Gründen nicht in Familienverhältnissen aufwachsen können.
„Unser Ziel ist es, gewaltbetroffenen und gefährdeten Frauen mit ihren Kindern eine geschützte Unterkunft als sicheren Zufluchtsort samt Beratung und Begleitung anzubieten, um ihnen in existenziellen Krisen beizustehen. Gerade in Notsituationen braucht es schnelle und niederschwellige Möglichkeiten Schutz zu finden und von ausgebildeten Fachkräften betreut zu werden“, erklärt die zuständige Frauenstadträtin Elisabeth Mayr und ergänzt: „Darüber hinaus entsteht am Domanigweg ein sicheres Zuhause für Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in familiären Strukturen leben können.“
Ebenso findet „lilawohnt“ (vormals DOWAS für Frauen) als Anlaufstelle und Unterstützungsangebot für in Not geratene Frauen am Domanigweg eine neue Heimat. Hier entstehen im südlichen Bereich des sanierten Gebäudes Beratungs- und Verwaltungseinheiten, Besprechungsräume und mehrere Wohngruppen für alleinstehende Frauen oder Frauen mit Kindern.
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