Spoofing
Regulierungsbehörde will gegen Rufnummernmissbrauch vorgehen

- 1.254 belästigende Anrufe sowie 509 SMS wurden der Telekom-Regulierungsbehörde RTR im vergangenen Monat gemeldet. Zudem kam es zuletzt vermehrt zu sogenannten Spoofing-Anrufen, dem Betrug mit österreichischen Rufnummern.
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1.254 belästigende Anrufe sowie 509 SMS wurden der Telekom-Regulierungsbehörde RTR im vergangenen Monat gemeldet. Zudem kam es zuletzt vermehrt zu sogenannten Spoofing-Anrufen, dem Betrug mit österreichischen Rufnummern. 2.229 solcher Fälle wurden alleine in letzten Wochen gemeldet. Die RTR möchte dieser Betrugsmasche nun mithilfe einer Novelle der "Kommunikationsparameter-, Entgelt- und Mehrwertdienste-Verordnung" einen Riegel vorschieben.
ÖSTERREICH. "Sie kennen vielleicht das Problem, dass sie von einer österreichischen Telefonnummer angerufen werden, sich dahinter aber ein Betrüger verbirgt. Wenn man nicht abhebt und dann zurückruft, hebt der tatsächliche, ahnungslose Verwender dieser Telefonnummer ab", erklärt Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung, die Problematik. Die betroffenen Telefonnummern können in diesem Fall nicht einfach gesperrt werden, da die meist ahnungslosen Opfer ihre gültigen Rufnummern verlieren würden.

- Betroffene Telefonnummern können nicht gesperrt werden, da die ahnungslosen Opfer so ihre gültigen Nummern verlieren würden.
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Behörde geht gegen Spoofing vor
Bereits in der kommenden Woche startet die RTR ein Konsultationsverfahren zur Novelle der "Kommunikationsparameter-, Entgelt- und Mehrwertdienste-Verordnung". Diese soll Spoofing-Anrufe in Österreich unterbinden. Wie Tursky erklärt, sieht der Verordnungsentwurf vor, dass österreichische Betreiber bei Anrufen aus dem Ausland mit heimischen Rufnummern eine Verifizierung der Rufnummer vornehmen müssen. "Sollte ein Missbrauchsfall vorliegen, dann darf der Anruf nicht zugestellt werden", so der Staatssekretär.
Internationale Kooperation im Kampf gegen Betrüger
Das Konsultationsverfahren zur Novelle soll dieses Jahr abgeschlossen werden, womit die neue Verordnung noch heuer in Kraft treten könnte. Tursky verwies darauf, dass es sich beim Rufnummernmissbrauch nicht nur um ein nationales Thema handle, weshalb die Regulierungsbehörde intensiv mit Deutschland, Frankreich und Belgien zusammenarbeite, die bereits Maßnahmen zur Bekämpfung von Spoofing veranlasst haben.

- Fake-Anrufe können beim Fernmeldebüro gemeldet werden.
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Täterermittlung nur schwer möglich
Da Anrufe mit gefälschter Rufnummer rechtswidrig sind, können Betroffene eine schriftliche Anzeige an das Fernmeldebüro, das für die Führung allfälliger Verwaltungsstrafverfahren zuständig ist, richten. Die RTR weist auf ihrer Webseite jedoch darauf hin, dass es schwierig sei, die Täter zu ermitteln: "Wenn die Anrufe mit manipulierter Telefonnummer aus dem Ausland zugestellt werden, wird es faktisch nicht möglich sein, diese rückzuverfolgen". Eine Anzeige werde daher eher keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Fortdauer des Missbrauchs der Telefonnummer haben.
Im schlimmsten Fall hilft nur Nummer wechseln
Für Betroffene gibt es aktuell keine "Patentrezepte", um sich gegen den Missbrauch ihrer Rufnummern zu schützen. "Man kann kurzfristig daher nur hoffen, dass die Verwendung der betroffenen Telefonnummer für derartige Belästigungen anderer Nutzer rasch aufhört", so die RTR. Im schlimmsten Fall könne man als letzten Ausweg nur noch die Nummer wechseln, was "aber natürlich immer mit Aufwand und Unannehmlichkeiten verbunden ist".
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