Hundezonen sind politisch brisant

In den sogenanntenHundefreilaufzonen dürfen die Vierbeiner ganz ohne Leine und Beißkorb herumtoben. | Foto: Dora Zett
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Derzeit sind in der Region Wels rund 6300 Hunde registriert. Der Großteil davon ist im Stadtgebiet von Wels (2300) gemeldet, gefolgt von Marchtrenk (824). Die Gemeinden sind der Ansprechpartner für die Hundeanmeldung, -registrierung und -beschwerden. Die Meldegebühr schwankt dabei zwischen 15 Euro in Krenglbach bis hin zu 44 Euro in der Stadt Wels. In vielen Ortschaften sinkt die Abgabe, wenn der Hund für Wach- oder Jagdzwecke verwendet wird. Die Stadt Wels geht, laut offizieller Webseite, sogar noch einen Schritt weiter und ermäßigt die "Steuer" für Senioren (22 Euro) und für Menschen, deren Einkommen sehr gering ist (1,45 Euro). Dienst-, Blinden- und Therapiehunde sind sogar gänzlich befreit. Innerhalb von Ortschaften müssen die besten Freunde des Menschen grundsätzlich mit einer maximal 1,5 Meter langen Leine angeleint werden. Bei größeren Menschenmengen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in der Nähe von Schulen herrscht Beißkorbpflicht – so ein Informationsfolder des Landes Oberösterreich.

Hundefreilaufzonen

Auch innerhalb der Gemeindegrenzen dürfen Maulkorb und Leine abgelegt werden: in den sogenannten Hundefreilaufzonen. In Wels und Wels-Land befinden sich vier davon: zwei in der Stadt Wels, eine in Marchtrenk und eine in der Gemeinde Weißkirchen. Umstritten sind die Positionen der zwei Zonen in Wels: Eine davon steht in der Freizeitanlage Wimpassing. Da diese aber auch als Auffangbecken für den Grünbach verwendet wird, ist sie oft nicht benutzbar. Die andere Zone befindet sich direkt neben der Huber Arena des FC Wels, besitzt allerdings keine Bäume. „Dies ist deshalb so, weil der Grund nur für eine gewisse Zeit zur Verfügung steht. Sobald die Autobahnabfahrt Wimpassing entsteht, wird auch die Hundezone weichen müssen", so Vizebürgermeisterin Silvia Huber. Geeignete Plätze dafür zu finden, ist gerade in der Stadt Wels kein Leichtes. Denn dafür müssen drei verschiedene politische Fraktionen zusammenarbeiten. Stadtrat Peter Lehner (ÖVP) muss in seiner Tätigkeit in der Stadtentwicklung eine Liegenschaft definieren. Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) muss entscheiden, ob diese finanziert werden kann. Schlussendlich ist Silvia Huber (SPÖ) mit der Finalisierung betraut. "Für weitere Hundezonen brauchen wir geeignete Liegenschaften, welche aktuell nicht zur Verfügung stehen", so Huber.
„Die derzeitigen Hundezonen sind suboptimal. Weitere Zonen werden nur nach qualitativen Ansprüchen der Stadtentwicklung ausgesucht. Idealerweise besitzen die Freilaufzonen Baumbestand und Wasser", so Stadtrat Lehner, selbst stolzer Besitzer eines Hundes. „Gerade am Treppelweg an der Traun gibt es immer wieder Beschwerden über nicht angeleinte Hunde. Ich glaube aber nicht, dass Hundezonen dieses Problem komplett beseitigen können."

Zur Sache:

30 Hundestationen sind in der Stadt Wels verteilt. Drei weitere sind schon in Planung. Die Stationen werden von einem Mitarbeiter monatlich mit 350.000 Sackerln befüllt. Dieser ist für diese Aufgabe insgesamt eineinhalb Tage in der Woche unterwegs. Die Beschwerden über Hundekot in der Stadt halten sich dafür in Grenzen.

Die Hundefreilaufzone in Marchtrenk im Stadtteil Kappern hat eine Begegnungszone: Eine Tür ist für kleine Hunde und eine andere für große Hunde. Erst in der Mitte können sich die Hunde beschnüffeln.

Die Freilaufzone in Weißkirchen ist mittwochs und freitags ab 16.00 Uhr und Samstags ab 12.00 Uhr nur für Mitglieder des ÖRV-HSV-Weißkirchen geöffnet, außerhalb dieser Zeiten ist sie allgemein zugänglich.

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