"Lost Places"
Verlassene Orte in Urfahr-Umgebung

Hallenbad in Gallneukirchen | Foto: BezirksRundSchau/Gernot Fohler
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Einige "Lost Places" sind frei zugänglich, andere nicht. Die BezirksRundSchau begibt sich auf die Suche.


Altes Hallenbad in Gallneukirchen

Noch Jahre später sah das Büro des Gallneukirchner Bademeisters so aus, wie er es am letzten Arbeitstag verlassen hatte. Heute, achteinhalb Jahre nach der Schließung des Bads, findet man hier interessante Dinge, etwa eine alte Preisliste des Buffets. Die Halbe Bier kostete damals 1,50 Euro. Diese alten Spuren der Vergangenheit machen den Reiz der sogenannten "Lost Places" aus, verlassene, oft merkwürdige Orte.

Das alte Hallenbad schlummert seit seiner Schließung im Jahr 2013 in einer Art "Dornröschenschlaf" dahin. Lange Zeit war eine Sanierung des 70er-Jahre-Baus angedacht, vor allem die ÖVP hätte das begrüßt, aber die Unterstützung des Landes OÖ fehlte letztendlich. SPÖ und Grüne drängten immer auf eine Nutzung des Leerstandes. Es gab immer wieder Anfragen von Gallneukirchner Kunstschaffenden, zum Beispiel vom Kulturverein Klangfolger oder den Gallnsteinen für Veranstaltungen. Die ÖVP war damals dagegen.

Der neue Bürgermeister Sepp Wall-Strasser (SPÖ) unternimmt nun den nächsten Anlauf und will aus dem alten Bad eine Stätte für innovative Kunst und Kultur machen. Sowohl Kultur-initiativen wie auch Experten würden dazu raten. Als Vorbild präsentierte Wall-Strasser in der Budget-Gemeinderatssitzung das Beispiel des alten Hallenbades in Feldkirch (Vorarlberg). Das "Poolbar"-Festival sei da ein internationaler Event. Ein Kulturverein mit einem Geschäftsführer soll gegründet werden, der 80.000 Euro für Einrichtung, Adaption, etc. erhält. Schließlich muss aber noch geklärt werden, welche Sicherheitsaspekte dazu nötig sind.

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"Lift in der Eben" in Kirchschlag

In Urfahr-Umgebung gibt es einige „Lost Places“. Zum Beispiel der "Lift in der Eben" in Kirchschlag: Dieser Schlepplift wurde 2014 eingestellt. Liftstützen und Lifthütten sind noch verhanden, zum Teil verwachsen im Wald. Einst gab es neun Schlepplifte in Kirchschlag. Heute sind es vier. Durch die immer wärmeren Winter sperrten auch die drei Wildberglifte zu, der letzte 2009. Spuren davon, beispielsweise alte Schleppbügel, gibt es entlang des Wanderwegs (Nr. 5) zu entdecken.

"Lift in der Eben" in Kirchschlag
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Rohbau am Waldrand in Bad Leonfelden

Merkwürdig ist der Rohbau eines Einfamilienhauses am Waldrand in Unterlaimbach (Gemeinde Bad Leonfelden). Was heute nicht mehr vorstellbar wäre: In den 1970er-Jahren gab es dafür eine legale Baubewilligung. Laut dem Leonfeldner Amtsleiter Simon Mostler ist das Projekt "am Wasserrecht und bei der Abwasserfrage gescheitert". Seither schlummert der Rohbau vor sich hin. Absperrungen oder Warntafeln bei diesem "Schandfleck" sind nicht vorhanden.

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Wehrtürme in Puchenau

Ein Highlight für Geschichtsfans sind die beiden verfallenen maximilianischen Wehrtürme mit den Namen "Edelburga" und "Luitgarde". Eine Abzweigung beim Puchenauer Kreuzweg auf den Pöstlingberg führt zu den Ruinen. Ab 1831 ließ Erzherzog Maximilian 32 dieser Türme errichten, um Linz verteidigen zu können. Bereits 1858 wurden die Türme aufgegeben, weil sich die Waffen in dieser Zeit weiterentwickelten und die aufwendigen Wehranlagen mit rund 25 Metern Durchmesser nutzlos wurden. Gemeinsam mit dem Grundstücksbesitzer, dem Stift Wilhering, will die Gemeinde Puchenau diese geschichtsträchtigen Bauten erhalten, wie Bürgermeister Friedrich Geyrhofer (ÖVP) bestätigt: "Es hängt vom Eigentümer ab, aber eine Erhaltung, etwa wie bei der Burgruine Waxenberg, wäre wünschenswert. Wahrscheinlich gäbe es dafür sogar Förderungen von Land, Bund oder EU."

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"Große Höllweinzen" in Steyregg

Wer unter Platzangst leidet, sollte sich eine Führung in der Steyregger Höhle, der "Großen Höllweinzen" überlegen, welche die Naturfreunde (steyregg.naturfreunde.at) anbieten. In der künstlich angelegten Höhle haben Steinmetze den begehrten Arkosesandstein abgebaut, mit dem etwa der Linzer Dom errichtet wurde. Spuren davon sind noch da. Die Sandschicht im Pfenningberg, im Ortsteil Plesching, ist darüber hinaus voll von urzeitlichen Seeigeln, Armfüßern, Moostierchen, Haifischzähnen und Muscheln.

Große Höllweinzen Steyregg | Foto: Kutscher
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Top 10 der "Lost Places" in Urfahr-Umgebung:

1. Altes Hallenbad in Gallneukirchen
2. Militärische "Geisterstadt" in Obertreffling
3. Aufgelassener Skilift "In der Eben" Kirchschlag
4. Maximilianische Türme in Puchenau
5. Urfahraner "Königsweg" zwischen Linz-Urfahr und Puchenau
6. Große Höllweinzen, Höhle im Pfenningberg (Steyregg)
7. Bauruine in einem Wald in Unterlaimbach (Gemeinde Bad Leonfelden)
8. Viadukt der Pferdeeisenbahn (zwischen St. Magdalena und Treffling)
9. Armenhaus Ottensheim
10. Reste einer Brücke (zwischen Linz-Gründberg und Lichtenberg)


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