Keine falsche Scham bei Problemen im Bett

- Wenn Erektionsstörungen ärztlich abgeklärt werden, wird dadurch auch das Sexualleben verbessert.
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- hochgeladen von Ruth Manzenreiter
Erektionsprobleme können jeden Mann treffen. Ein Arztbesuch ist wichtig für Gesundheit und Sexualleben.
GALLNEUKIRCHEN. Für Männer ist es noch immer ein großes Tabuthema, wenn sie von Erektionsproblemen betroffen sind, weiß der Gallneukirchner Urologe Peter Sokol. Vereinzelt auftretende Erektionsstörungen sind oft stressbedingt und nur selten krankhaft. Von erektiler Dysfunktion spricht man erst, wenn die Unfähigkeit eine Erektion aufzubauen oder zu erhalten, um den Geschlechtsverkehr zu vollziehen, dauerhaft sechs Monate anhält.
Viele Ursachen möglich
Eine erektile Dysfunktion kann viele Ursachen wie eine Diabeteserkrankung, Bluthochdruck, Übergewicht und erhöhte Blutfette, Gefäßerkrankungen, hormonelle Störungen, Erkrankungen von Leber, Nieren oder der Prostata sowie Alkoholkonsum und Rauchen haben. Da die tiefen Penisarterien einen geringen Durchmesser haben, sind Gefäßverkalkungen häufig, die in weiterer Folge zu Herzerkrankungen führen können. Auch Erkrankungen der Nerven, Depressionen sowie Operationen im Beckenbereich, Medikamente und Suchtgifte können Ursachen einer Erektionsstörung sein.
Durchschnittlich drei Jahre dauert es, bis die Männer ihre Hemmschwelle überwinden und sich an einen Arzt wenden. Grund sich zu schämen gibt es keinen, denn jeder kann betroffen sein. Laut Statistik leiden fünf Prozent der 30-Jährigen und die Hälfte aller 70-Jährigen an dauerhaften Erektionsproblemen. Die tatsächliche Zahl ist sicher höher anzusetzen, sagt Sokol.
Ärztliche Behandlung
Eine schnelle ärztliche Abklärung wäre wichtig, um das Sexualleben wieder zu verbessern und Spätfolgen zu verhindern. Je länger der Arztbesuch hinausgezögert wird, desto negativere Auswirkungen hat dies auch auf die psychische Gesundheit der Männer. Die Abklärung der Erektionsprobleme kann bei einer urologischen Vorsorgeuntersuchung erfolgen. Dabei werden Prostata, Hoden, Blase, Nieren, die Gefäße im Penis, der Hormonhaushalt sowie im Bedarfsfall eine Ejakulatkultur durch Ultraschall, Tastbefund und Blutabnahme untersucht. Sokol rät ab Anfang, spätestens Mitte 40 regelmäßig zur Kontrolle zu gehen.
Behandelt wird meist mit Testosteronpräparaten und Medikamenten zur besseren Durchblutung des Penis. Die Ursachen der Erektionsstörung werden von den jeweiligen Fachärzten therapiert. Gesunde Ernährung, Abnehmen sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin wirken sich positiv auf die männliche Potenz aus. Vor allem Sport reduziert das Erkrankungsrisiko um bis zu 70 Prozent.


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