Obersalzberg
Seit 25 Jahren ein Ort des Erinnerns

Das Dokumentationsarchiv Obersalzberg ist seit 25 Jahren ein Ort der Erinnerung, sowohl jenseits als auch auf dieser Seite der Staatsgrenze.

BERCHTESGADEN. Es begann mit dem Abzug der amerikanischen Soldaten vom Obersalzberg: 1999 wurde das Areal frei und lebt seither als Ort der Erinnerung weiter. Bis 1945 befand sich hier noch das "Führersperrgebiet Obersalzberg" – Hitlers zweiter Regierungssitz nach der Reichskanzlei in Berlin. Das Dokumentationsarchiv Obersalzberg, kaum drei Kilometer von der Staatsgrenze entfernt am Bezirk Tennengau gelegen, versucht das Geschehene fassbar zu machen und das für bisher 3,4 Millionen Besucherinnen und Besucher. 

Schrecken in der Berglandschaft

Im Jahr 1928 mietete sich der österreichische Staatsbürger Adolf Hitler im Haus "Wachenfeld" ein. "Das Gebiet war bereits für sein Gedankengut bekannt, sonst hätte Hitler diesen Ort nicht gewählt", erklärt Sven Keller vom Institut für Zeitgeschichte in München. Hitlers Mentor und Ideengeber, Dietrich Eckhart, verschaffte ihm den Zugang dorthin. Das Haus "Wachenfeld" wurde dann immer weiter ausgebaut, bis schließlich der Berghof entstanden war. In der Umgebung mieteten sich weitere Nazigrößen ein: Das heutige Hotel Kempinski steht auf dem Grund des Hauses Hermann Göring. Martin Bohrmann, Joseph Goebbels und weitere Anhänger der NSDAP besaßen hier Güter bis zur Eroberung durch die USA im Jahr 1945. 

"Die USA wollten auf jeden Fall einen Gedenkort verhindern", erklärt Sven Keller. Der Berghof wurde weggesprengt, ein Wald darüber gepflanzt. Heute erinnern nur noch wenige Fundamente daran, etwa fünf Minuten Gehweg entfernt vom Museumsareal. Dennoch kämpft das Dokumentationsarchiv immer wieder mit "Ewiggestrigen". "Leider finden wir immer wieder Grabkerzen vor oder Kränze", erklärt Sven Keller. Es gibt eine Kooperation mit der bayrischen Polizei, um hier besser vorgehen zu können. 

Salzburg spielte große Rolle

Am Obersalzberg wurden viele Entscheidungen vor und während des Krieges beschlossen: In unmittelbarer Nähe zu Salzburg. "Die Gäste stiegen am Flughafen Salzburg ab, Schloss Klessheim spielte eine große Rolle", so Sven Keller. Auch das Festspielhaus wurde von Diktator Hitler immer wieder besucht. Diese Rolle von Salzburg, oft verdrängt oder vergessen,  wird auch in der Ausstellung beleuchtet, die letztes Jahr deutlich vergrößert wurde. Ein "Highlight" sind auch die erhaltenen Bunkeranlagen mit dem 40 Meter tiefen Blindschacht. Die Sonderausstellung widmet sich aktuell der Rolle von Albert Speer, dem "Lieblingsarchitekten Hitler" in der nationalsozialistischen Diktatur.  

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