Haslacher Wirte
Vier Gaststätten suchen einen Nachfolger

- „Regionale Bieren, möglichst von Privatbrauereien anzubieten und eine Küche mit regionaler Hausmannskost war uns wichtig“, erklärten die Wirtsleute Johannnes und Maria Grünling. Mit Jahreswechsel gingen sie in Pension.
- Foto: Werner Gahleitner
- hochgeladen von Helmut Eder
Mit Jahresende haben mit dem Landgasthof Diendorfer und dem Gasthaus Grünling zwei renommierte Haslacher Gastronomiebetriebe ihre Pforten geschlossen, pensionsbedingt. Auf Nachfolgersuche sind ebenso die Spezerei sowie der Rathauskeller.
HASLACH. „Meine letzte ‚Bierpipen-Roas‘ mit Freunden machte ich zu Allerseelen bei den Grünlings. Wie immer genossen wir die Gastfreundschaft und das Angebot von vier frischgezapften Bieren vom Fass. Das ist nun Geschichte“, bedauert Werner Gahleitner aus St. Stefan-Afiesl. „Regionale Biere, möglichst von Privatbrauereien anzubieten, war uns wichtig“, erklärt Wirtin Maria Grünling. Ebenso geschätzt wurde die gutbürgerliche Küche mit den Spezialitätenwochen. Übernommen haben Johannes und Maria Grünling das Gasthaus im Jahre 1990. „Hannes ist gelernter Koch und Konzessionär und wollte selbstständig kochen. In den damaligen ‚Kammernachrichten‘ erfuhren wir vom Lokal in Haslach und waren sofort begeistert“, erinnert sich die Wirtin.
„Viele Stammtische wurden bei uns gelebt. Die vielen Feiern in unserem Lokal machten uns viel Freude“, resümieren die beiden: „Wir wollten ein Gasthaus führen, wo sich jeder wohlfühlt." Bekannt war vor allem der Hausball am Faschingsdienstag. „Beim ersten Ball im Jahre 1990 vermittelte uns der frühere Wirt, der ‚Koazn- Hans‘, sogar ‚Die Budwarka‘.“ Mit Pensionsantritt zum Jahresende ist das Traditionsgasthaus nun geschlossen. „Wir hoffen mit den Besitzern, der Familie Binder, nun auf einen neuen Pächter, der das Lokal mit Freude weiterführt.“ Die Grünlings bedauern, dass sie sich coronabedingt nicht von ihren Gästen verabschieden konnten, was sie ehestmöglich nachholen wollen.
Landgasthof Diendorfer ist geschlossen
Mit Neujahr traten auch Christine und Erwin Diendorfer vom Landgasthof Diendorfer in Neudorf in den Ruhestand. 1984 übernahm Erwin Diendorfer das Lokal von seinen Eltern. Seit der Heirat mit seiner Christine im Jahr 1986, haben sie das Haus zu einem renommierten Gastro- und Beherbergungsbetrieb mit 30 Betten ausgebaut. „In den 70er Jahren sind die ersten Urlaubsgäste, ‚die Berliner‘ zu uns gekommen“, erinnert sich Erwin Diendorfer. „Einige Familien von damals, später deren Kinder, waren bei uns regelmäßig auf Urlaub“, berichten die Wirtsleute. Viele Freundschaften sind dabei entstanden, wie etwa mit der Familie Stadlbacher. „Dank Christines Kochkünsten sind wir zum 'Knödelwirt vom Böhmerwald' geworden“, so Erwin Diendorfer.
Da ihre beiden Kinder andere berufliche Wege eingeschlagen haben, fehlt nun ein Nachfolger. „Wir spielten schon länger mit dem Gedanken aufzuhören. Mit Jahreswechsel stand dann die Entscheidung fest. Corona war nicht der Grund, es hat es uns aber leichter gemacht.“ Das Gasthaus steht zum Verkauf, man hofft auf einen Nachfolger`.
Haslacher Gaststätten suchen Nachfolger
Zwei weitere Haslacher Gaststätten halten ebenfalls nach einem Nachfolger Ausschau. Die Gemeinde sucht weiterhin einen Pächter für den Rathauskeller. Seit Sommer des Vorjahres ist Rudolf Schneider zusammen mit dem Verpächter auf Nachfolgersuche für die Spezerei Schneider. Schneider hat sich beruflich umorientiert und ist als Koch und im Caterer für das im Vorjahr eröffnete Stefansplatzerl in St. Stefan-Afiesl tätig. „Solange wir keine Nachfolger finden, möchten wir aber das Lokal in Haslach weiterführen“, versichert Schneider.




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