Rohrbacher Pendler verärgert
Radfahrstreifen auf der Nibelungenbrücke: "Völlig unnötig!"

Die neuen Radfahrstreifen kommen nicht überall gut an. | Foto: Fotokerschi
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  • Die neuen Radfahrstreifen kommen nicht überall gut an.
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Neue Radfahrstreifen auf der Nibelungenbrücke sorgen für Staus. Pendler aus dem Mühlviertel sind extrem sauer und fordern eine rasche Lösung. Das Pilotprojekt könnte auch abgebrochen werden. Für eine solche Beurteilung sei es laut dem Linzer Vizebürgermeister aber noch zu früh. 

Markierungsarbeiten und neue Straßenführung sorgten für Staus

LINZ, BEZIRK ROHRBACH. Am 7. April soll die Pilotphase für einen verbreiterten Radweg auf der Linzer Nibelungenbrücke beginnen. Dafür wird die Fahrbahn je Richtung auf zwei Spuren verengt. Fahrradfahrer haben zwei zusätzliche Streifen bekommen, für Autos fällt je Seite eine Spur weg. Das Projekt ist offiziell noch nicht einmal gestartet und sorgt bereits für viel Kritik.

"Bin 30 Minuten zu spät in die Arbeit gekommen"

MeinBezirk Rohrbach hat in einem Facebook-Posting nachgefragt, was die Rohrbacher Pendler, welche von der Situation ebenfalls betroffen sind, dazu sagen. 278 Personen haben darauf reagiert – 256 davon mit einem wütenden Smiley. In den Kommentaren zeigten sich die Rohrbacher ebenfalls verärgert: "Ich bin am Montag 30 Minuten zu spät in die Arbeit gekommen, so ein Megastau." Weiters heißt es: "Meine Tochter muss mit dem Bus eine Stunde früher fahren, damit sie rechtzeitig zum Unterricht kommt – und das ist noch der Eilkurs, auch dieser steht im Stau. Völlig unnötig!" Oder: "Unzumutbar dieser Verkehrszustand für die Mühlviertler Pendler. Man fühlt sich zurzeit richtig schikaniert! Da kommt man mal fast staufrei zur Arbeit und dann so eine Aktion! Kann man bestimmt anders lösen!"

"Danke an die Stadt Linz. Zuerst baut ihr die neue Brücke 15 Jahre zu spät und dann, nach kurzer stautechnischer Verschnaufpause, fällt euch nichts Besseres ein, als den Drahteselfahrern einen Fahrstreifen zu geben? Die dringend benötigten Fachkräfte aus dem Bezirk Rohrbach braucht ihr anscheinend nicht in euren Firmen? Seit Jahrzehnten wird uns eine Besserung versprochen. Und jetzt ist es schlimmer als eh und je", sagt Nicole Resch aus Altenfelden.

Doch nicht nur Arbeiter und Angestellte, sondern auch Schüler sind davon betroffen: "Durch das Verkehrschaos komme ich fast jeden Tag zu spät in den Unterricht, da sich der Stau nicht umfahren lässt", berichtet Niklas Außerwöger aus Gramastetten. Zudem hat er eine Petition gestartet, die sich an Bürgermeister Dietmar Prammer richtet: openpetition.eu

Auch am Nachmittag staut es auf der Nibelungenbrücke. | Foto: MB
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"Ziel ist Reduzierung des Durchzugsverkehrs"

Martin Hajart, Vizebürgermeister in Linz, betont, dass es um eine gute Lösung für alle Verkehrsteilnehmer geht. "Bei den Maßnahmen auf der Nibelungenbrücke handelt es sich um ein Pilotprojekt des Landes OÖ und der Stadt Linz, bei dem wir etwas Neues ausprobieren. Ziel ist eine Reduzierung des Durchzugsverkehrs im Zentrum von Linz, sprich zwischen Hauptplatz und der Hauptstraße in Urfahr, vor dem Hintergrund der neu geschaffenen Donautalbrücke." Die Situation werde ständig beobachtet und evaluiert.

Martin Hajart (ÖVP) ist der Vizebürgermeister der Stadt Linz. | Foto: FLAP Photography
  • Martin Hajart (ÖVP) ist der Vizebürgermeister der Stadt Linz.
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Sollte sich das Pilotprojekt als "langfristig nicht tragfähig" erweisen, müsse man die Situation neu bewerten, heißt es. Doch was versteht man darunter? „Zunächst müssen alle Möglichkeiten ausgenutzt werden, um Optimierungen beim Pilotprojekt vorzunehmen. Letztendlich könnte das Pilotprojekt von einem der beiden Projektpartner – also dem Land OÖ als Brückeneigentümer, Umsetzer und Finanzier der Maßnahmen bzw. von Seiten der Stadt Linz – auch abgebrochen werden, jedoch ist es aus meiner Sicht für eine solche Beurteilung zu früh", informiert Hajart.

"Linz braucht funktionierenden Verkehrsfluss"

Auch Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner äußert sich dazu. Er betont die Notwendigkeit, im Sinne aller Verkehrsteilnehmer zu handeln: „Verkehrspolitik darf keine Einbahnstraße sein. Der Wirtschaftsstandort Linz braucht einen leistungsfähigen, funktionierenden Verkehrsfluss. Dazu gehört auch, dass man Maßnahmen wie das Radwegprovisorium laufend evaluiert – und den Mut hat, sie wieder zurückzunehmen, wenn sie sich nicht bewähren."

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). | Foto: MeinBezirk OÖ
  • Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ).
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"Unser Ziel muss es sein, Mobilität in ihrer Gesamtheit zu denken – ausgewogen, praktikabel und zukunftsorientiert. Klar ist: Es darf nicht auf dem Rücken jener ausgetragen werden, die täglich zur Arbeit fahren und für den Erfolg des Standorts Linz mitverantwortlich sind", betont Steinkellner. Die Idee einer eigenen Brücke für Radfahrer und Fußgänger werde seit Jahren diskutiert – nun wäre es an der Zeit, diese zu konkretisieren. "Und auch beim Denkmalschutz sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob eine behutsame Verbreiterung der bestehenden Nibelungenbrücke nicht doch möglich wäre."


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