Baby stirbt an Infektion

- Pneumokokken – hier unter dem Mikroskop vergrößert – sind Bakterien, die im Nasen- und Rachenraum von Kindern leben und schwere Krankheiten hervorrufen können.
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- hochgeladen von Karin Bayr
Das kleine Mädchen aus Aigen-Schlägl starb am Samstag, 10. Dezember. Kinderärztin Isabelle Hetzmannseder klärt zu Pneumokokken und Meningokokken auf.
AIGEN-SCHLÄGL (bayr). Groß ist die Trauer bei einer jungen Familie in Aigen-Schlägl kurz vor Weihnachten. Die neun Monate alte Tochter verstarb im MedCampus IV – dem ehemaligen Linzer Kinderspital – am Samstag an einer invasiven bakteriellen Infektion. Ob es sich um eine Pneumokokken- oder Meningokokken-Infektion gehandelt hat, war zu Redaktionsschluss noch nicht vollständig geklärt.
Schneller Krankheitsverlauf
Der Zustand des Mädchens verschlechterte sich rapide. Es wurde im Landeskrankenhaus Rohrbach akut versorgt und sofort mit dem Notarzt nach Linz verlegt. Obwohl es bereits mit Antibiotika behandelt wurde, konnten die Ärzte dort nichts mehr für das Kind tun. "Die Übertragung von Pneumokokken erfolgt durch Tröpfcheninfektion", erklärt Isabelle Hetzmannseder, Leiterin der Kinderstation am Landes-Krankenhaus Rohrbach.
Sie hat das Baby aus Aigen-Schlägl nicht behandelt, gibt aber auf Anfrage der BezirksRundschau Rohrbach zum Thema Auskunft: "Die Bakterien leben im Nasen- und Rachenraum von Kleinkindern, oft auch bei Erwachsenen, ohne dass sich ein Krankheitsbild zeigt", sagt Hetzmannseder. Sie rät Eltern dazu, Kinder gegen Meningokokken und Pneumokokken impfen zu lassen. "Das ist ab dem dritten Lebensmonat möglich", sagt die Kinderärztin. "Seit es diese Impfungen gibt, ist die Zahl der Todesfälle rückläufig", erklärt sie.
Rechtzeitig erkennen
Pneumokokken- bzw. Meningokokken-Infektionen machen sich mit grippeähnlichen Symptomen bemerkbar. "Babys haben oft hohes Fieber, sind berührungsempfindlich, erbrechen häufig und leiden unter Kopfschmerzen", erklärt Hetzmannseder. Rasche Reaktion und ärztliche Hilfe sind dann gefragt und selbst bei der Gabe von Antibiotika ist nicht sicher, ob das Kind überlebt: "Derartige Infektionen können innerhalb von Stunden tödlich verlaufen", sagt Hetzmannseder. So wie beim Baby aus Aigen-Schlägl. Am Freitag, 16. Dezember um 14 Uhr, müssen die Eltern Abschied von ihrem Kind nehmen. Gebetet wird am Donnerstag, 15. Dezember, 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Aigen.


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