80 neue Windräder gefordert
IG Windkraft hofft auf „mutigen“ Zonenplan vom Land OÖ

Die Windkraft polarisiert. | Foto: Grosskrut – Klaus Rockenbauer

Um Klimaziele zu erreichen und den Wirtschaftsstandort abzusichern, ist es aus Sicht der IG Windkraft nötig, in Oberösterreich bis 2030 80 neue Windräder aufzustellen. Man hofft auf eine „proaktive und mutige Umsetzung“ der von der EU vorgegebenen Zonierung für erneuerbare Energien.

OÖ. Die IG Windkraft sieht in Oberösterreich nicht nur das Potenzial, sondern auch die Notwendigkeit, bis 2030 80 neue Windräder aufzustellen. Einerseits um Klimaziele zu erreichen und andererseits, um den Wirtschaftsstandort langfristig abzusichern. Denn die Möglichkeit energietechnisch nachhaltig zu agieren und mit grünem Strom zu arbeiten, spiele heute eine wichtige Rolle bei der Standortentscheidung großer Unternehmen, so Josef Plank, Österreich-Obmann der IG Windkraft. Dazu komme, dass aktuell bereits rund 30 oö. Betriebe als Zulieferer für die globale Windkraftindustrie arbeiten.

„In Oberösterreich können bis 2030 80 neue Windräder errichtet werden. Diese schaffen rd. 2.100 neue Arbeitsplätze bei Errichtung und rd. 200 Dauerarbeitsplätze. Darüber hinaus generieren sie Wertschöpfung direkt in der Region und sichern den Wirtschaftsstandort und dessen internationale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig.“

Josef Plank, Obmann der IG Windkraft Österreich

„Oberösterreich als DER Wirtschafts- und Industriestandort, braucht dringend verlässliche und leistbare Energie aus erneuerbaren Energiequellen in großem Umfang. Vor allem die saubere Windkraft kann diese verlässlich liefern, denn Oberösterreich hat großes ungenutztes Windkraftpotenzial, das unbedingt genutzt werden muss.“

Joachim Payr, Obmann der IG Windkraft OÖ

Acht Prozent des Strombedarfs

Acht Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Oberösterreich, inklusive Industrie, – das sind 1,2 Terrawattstunden – könnten mit diesen 80 Windrädern dann durch Windkraft gedeckt werden. Bis 2040 könnten es laut IG Windkraft 300 Windräder sein, die mit rund sechs Terrawattstunden etwa 38 Prozent des oö. Stromverbrauchs abdecken.

EU-Zonenplan macht Hoffnung

Wie bereits bekannt wurde, dürfte das Land OÖ derzeit an einem von der EU auferlegten Windkraft-Zonenplan arbeiten, der im Herbst präsentiert werden könnte. Enthalten muss der Plan laut EU-Vorgaben (RED III Richtlinie) sogenannte Beschleunigungszonen, in denen Windkraftanlagen mit verkürzter Verfahrensdauer aufgestellt werden können, weil gewisse Aspekte schon bei der Zoneneinteilung überprüft worden sein müssen. „Wir freuen uns über die angekündigte Zonierung für die Windkraft in Oberösterreich und hoffen auf eine proaktive, mutige Umsetzung“, so Plank. 

Personal-Verdopplung für Überprüfungen

Wichtig sei, dass schon in erste Zonierungsphase ausreichend konkrete Standorte in Überprüfung gehen, damit das Ziel für den Ausbau von 80 Windenergieanlagen bis 2030 möglich ist – etwa 120 Standorte müssten es laut Plank schon sein, „damit am Ende 80 übrig bleiben“. Dafür brauche es aber auch genügend Manpower – die IG Windkraft spricht hier von einer Verdopplung der Mitarbeiterzahl, um die (hoffentlich) kommende Flut an Anträgen verarbeiten zu können. Im Burgenland etwa sei es jetzt schon möglich, Bewilligungsverfahren in ein bis zwei Jahren abzuschließen, während es in Oberösterreich meist sechs bis acht Jahre dauert.

Fakten statt Ästhetik-Diskussionen

„Es kann jedenfalls zukünftig nicht sein, dass gewisse Entscheidungsträger:innen Windkraftprojekte persönlich bekämpfen“, heißt es von den Vertretern der IG Windkraft in einem kleinen Seitenhieb auf einen nicht namentlich genannten Landespolitiker und seinen fehlenden Enthusiasmus für Windräder. Persönliche Neigungen und Ästhetik-Diskussionen müssten hier klar rechtlichen und sachlichen Aspekten untergeordnet werden, verlangt man.

„Energiewende wird Landschaftsbild verändern“

„Die Energiewende wird das Landschaftsbild verändern“, will auch IG Windkraft OÖ-Obmann Joachim Payr nicht leugnen, dass der Eingriff ins Landschaftsbild mit 80 neuen Windrädern wohl vielerorts sichtbar sein würde. Wichtig sei, die Bevölkerung kontinuierlich und faktenbasiert zu informieren und der Windkraft eine positive Wahrnehmung zu verleihen, wie es beispielsweise in Munderfing gelungen sei. Falschinformationen wie von zerhäckselten Vögeln oder gesundheitsschädlichem Infraschall müsse man bekämpfen. Und nicht zuletzt sei es wichtig, entstandene Wertschöpfung in der Region zu behalten und dies auch für die Bevölkerung greifbar zu machen.

In Oberösterreich stehen derzeit 31 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 50,27 MW, die jährlich 115 Mio. kWh sauberen Strom für mehr als 32.000 Haushalte produzieren

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