Neuerungen beim Müll
Ab 2025 einheitlich Gelber Sack und Einwegpfand

- Andreas Pertl, Landesrat Stefan Kaineder, Roland Wohlmuth und Christian Ehrengruber mit einem Gelben Sack,
- Foto: Land OÖ/Seher
- hochgeladen von Ingo Till
Mit wenigen Ausnahmen gibt es ab 2025 in ganz Österreich den Gelben Sack für Kunststoff- und Metallverpackungen – mit Ausnahme von PET-Flaschen und Getränkedosen. Für sie muss der Handel künftig Pfand einheben – und auch für die Rücknahme sorgen.
OÖ. Aktuell liegt die Recyclingquote in Österreich bei 33 Prozent. Bis 2027 soll der Wert auf 90 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die heimische Abfallwirtschaft einerseits auf verbesserte Mechanismen beim Sammeln und Trennen des Verpackungsmülls und andererseits auf ein Pfandsystem für Plastikflaschen und Getränkedosen zwischen 0,1 und 3 Liter. Pro Stück fallen 25 Cent an. Die Rückgabe läuft ausschließlich über den Handel – also nicht, wie im Vorfeld häufig diskutiert, auch in den Altstoffsammelzentren. Alle restlichen Kunststoff- und Metallverpackungen sollen in den Gelben Sack. Mit Ausnahme weniger Gemeinden im Bezirk Steyr-Land (Großraming, Bad Hall, Maria Neustift, Ternberg, Laussa und Waldneukirchen) und im Bezirk Freistadt wird dieses System österreichweit umgesetzt. Begründet werden die Ausnahmen mit gemeindeautonomen Entscheidungen.
„90 Prozent Sammelquote nur mit Pfandsystem“
„Wir sehen im europaweiten Vergleich, dass 90 Prozent Sammelquote nur in Ländern mit Pfandsystem erreicht werden können. Nicht nur die Single-Use-Plastic-Richtlinie kann mit einem Pfandsystem erfüllt werden, auch die Recyclingquote wird sich durch das qualitativ hochwertigere gesammelte Material und das dadurch ermöglichte „bottle-to-bottle“-Recycling schlagartig erhöhen“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). Die logische Folge der Einführung des Einwegpfands sei die gemeinsame Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen im Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne – denn eine gesonderte Sammlung von Metallverpackungen in den Blauen Tonnen sei nach Wegfall der Getränkedosen nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll. „Durch diese Vereinheitlichung ergeben sich auch Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger“, unterstreicht Kaineder.
700.000 Euro weniger Einnahmen
Die Umstellung bringt auch Veränderung für die Altstoffsammelzentren (ASZ) in. Bisher konnten sämtliche Leicht- und Metallverpackungen dort entsorgt werden. Ab Jänner 2025 werden Einwegpfandprodukte, die mit dem Pfandlogo gekennzeichnet sind, nicht mehr angenommen. Auch kleinere Kunststoffverpackungen wie Joghurtbecher und Chipssackerl werden in Zukunft im Altstoffsammelzentrum nicht mehr gesammelt. Nach wie vor können große Folien, Eimer und Kanister (> 5 Liter), EPS-Styropor©, Getränkekartons sowie Metallverpackungen (z. B. Konserven, Tierfutterdosen) in den Altstoffsammelzentren abgegeben werden. Laut Roland Wohlmuth, dem Vorsitzenden des Landesabfallverbandes (LAV) müssen die ASZ durch die neue Regelung auf bis zu 700.000 Euro Einnahmen verzichten. Man suche bereits nach neuen Einkunftsmöglichkeiten – interessant sei etwa das Recycling von Matratzen, die bislang ja auf dem Sperrmüll landen.
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