Nachfolger für Nehammer
Wolfgang Hattmannsdorfer als VP-Bundesparteiobmann im Gespräch

- Der ehemalige oö Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, der seit Jänner 2025 Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich ist, könnte Karl Nehammer als VP-Bundesparteiobmann nachfolgen.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Thomas Winkler, Mag.
Karl Nehammer hat Samstagabend das Scheitern der Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ verkündet und angekündigt, sich in den nächsten Tagen als Bundeskanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann zurückziehen zu wollen. Als möglicher Nachfolger wird der frühere oberösterreichische Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer gehandelt.
OBERÖSTERREICH, WIEN. Hattmannsdorfer ist seit Jahresbeginn Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich und Nationalratsabgeordneter. Der 45-Jährige hat das Doktoratsstudium der Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Uni in Linz absolviert und wurde vom heutigen Verbund-Vorstandsvorsitzenden Michael Strugl in die Politik geholt. Ihm folgte er 2013 auch als Geschäftsführer der ÖVP Oberösterreich nach und machte sich in dieser Funktion als Wahlkampfmanager und Organisationstalent verdient.
Nach der für die ÖVP erfolgreichen Landtagswahl 2021 holte ihn Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer in die Landesregierung.
Erfolge im schwierigen Sozialressort
In der oö. Konzentrationsregierung war die Übernahme des Sozialressorts durch Hattmannsdorfer ein direkter Affront gegen die SPÖ, die jahrelang das Sozialressort politisch geführt hatte. Hattmannsdorfer schaffte es mit viel persönlichem Engagement aber rasch, selbst Vertreter anderer Parteien ins Boot zu holen. Mit Initiativen wie dem verstärkten Anwerben philippinischer Pflegekräfte konnte sein Ressort erstmals einen Rückgang bei den leer stehenden Pflegebetten erreichen. Hattmannsdorfer flog dazu sogar selbst auf die Philippinen.
Gleichzeitig setzte er auf strikte Maßnahmen – etwa die Deutschpflicht als Voraussetzung für Sozialhilfe – und forderte eine Arbeitspflicht für Asylwerber. Die in Deutschland auf den Weg gebrachte Legalisierung von Cannabis lehnt er strikt ab und forderte zuletzt im MeinBezirk OÖ-Interview eine Regulierung sozialer Medien.
"Kickl ist für mich ausgeschlossen"
In diesem MeinBezirk-Gespräch Mitte 2024 lehnte Hattmansdorfer auch eine Zusammenarbeit mit der Kickl-FPÖ entschieden ab: "Kickl ist für mich ausgeschlossen." In Zeiten wie diesen brauche es "keinen Spaltpilz Kickl, sondern einen Verbinder Nehammer, auf den man sich verlassen kann." Ob sich Hattmannsdorfers Einstellung zu Kickl geändert hat, nachdem Karl Nehammer als VP-Bundesparteiobmann Geschichte ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Zur oberösterreichischen FPÖ und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner hat Hattmannsdorfer einen guten Draht.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.