Komplettes Rauchverbot in Gastronomie ab Mai 2018

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und Wirtschaftsminister Vizekanzler Reinhold Mitterlehner | Foto: BMWFW/photonews.at/Georges Schneider
2Bilder
  • Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und Wirtschaftsminister Vizekanzler Reinhold Mitterlehner
  • Foto: BMWFW/photonews.at/Georges Schneider
  • hochgeladen von Online-Redaktion Oberösterreich

Die gesetzlichen Regelungen für das generelle Rauchverbot in der Gastronomie werden heute, Freitag, in die Begutachtung geschickt und sollen noch vor der Sommerpause im Nationalrat beschlossen werden. Das gaben Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Ab Mai 2018 haben gemäß der Novelle des Tabakgesetzes alle Gastronomiebetriebe Rauchfreiheit zu gewährleisten und entfallen die bisherigen Sonderregelungen.

Verbesserung des Nichtraucher- und Arbeitnehmerschutzes

"Das neu geregelte Rauchverbot ist ein historischer Beitrag zur Steigerung der Gesundheit der Menschen in Österreich. Damit ist Österreich beim Nichtraucherschutz in Europa angekommen. Und wir haben unsere besondere Verantwortung gegenüber Kindern, Jugendlichen, chronisch Kranken und nicht zuletzt auch den Bediensteten in der Gastronomie wahrgenommen", sagt Gesundheitsministerin Oberhauser.

"Damit stärken wir den Nichtraucherschutz in Österreich, berücksichtigen aber auch die Anliegen jener Betriebe, die bereits in räumliche Trennungen von Rauchern und Nichtrauchern investiert haben. Deshalb gibt es zeitliche Übergangsfristen, eine neue steuerliche Prämie sowie vorzeitige Abschreibungsmöglichkeiten für bisherige Nichtraucherschutz-Investitionen. Das gewährleistet Vertrauensschutz und Rechtssicherheit", betont Wirtschaftsminister Mitterlehner.

Im Detail soll das Rauchverbot künftig auch in Räumen für die Herstellung, Verarbeitung, Verabreichung oder Einnahme von Speisen oder Getränken gelten. Weiters soll auch in Mehrzweckhallen, Vereinslokalen und bei Festzelten zukünftig ein generelles Rauchverbot bestehen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Davon abgesehen ist nur noch eine eigene Regelung für Hotels vorgesehen, die einen Raucherraum für ihre Gäste einrichten können, allerdings ohne Service von Speisen und Getränken, die auch nicht mitgenommen werden dürfen.

"Nichtraucherschutz-Prämie" für Betriebe - Vorzeitige Abschreibung möglich

Betriebe, die freiwillig bereits bis zum 1. Juli 2016 auf rauchfrei umstellen, können als besonderen Anreiz eine "Nichtraucherschutz-Prämie" in Höhe von zehn Prozent des Restbuchwertes erhalten. Bemessungsgrundlage sind dabei jene Aufwendungen (zum Beispiel Trennwände, Belüftungsanlage), die für die Herstellung des Nichtraucherschutzes seit 2009 getätigt, aber noch nicht steuerlich berücksichtigt wurden. Diese Prämie ist für jeden Gastronomen und jede Gastronomin ein Vorteil, da er bzw. sie diese,unabhängig davon, ob er bzw. sie auf Grund der Höhe des Einkommens Steuern zahlt oder nicht, erhält. Beantragung und Gutschrift erfolgen im Rahmen der Veranlagung. Basis dafür ist eine Änderung des Einkommensteuer- und Körperschaftssteuergesetzes durch das Finanzministerium.

Zudem besteht für Betriebe weiterhin die Möglichkeit der vorzeitigen Abschreibung. Das heißt, wenn kein Nutzen mehr für bisherige Investitionen vorhanden ist, können diese nach allgemeinem Steuerrecht vorzeitig abgeschrieben werden.

Prävention stärken - Kultur des Nichtrauchens etablieren

Rauchverbote schützen nicht nur Nichtraucher vor Passivrauchen, sondern halten auch Raucher gezielt vom Tabakkonsum ab, denn: Reduzierte Möglichkeiten führen zwangsläufig zu einer Verminderung des Konsums. Somit hat das generelle Rauchverbot in der Gastronomie einen wichtigen gesundheitspolitischen Steuerungseffekt - insbesondere vor dem Hintergrund, dass in Österreich der Konsum von Zigaretten im Vergleich zu 2009 gestiegen ist, während die Zahl der Raucher in den meisten EU-Ländern rückläufig ist.

Nichtraucherschutz darf nicht nur auf Lokale und Gaststätten begrenzt werden, sondern muss deutlich breiter greifen. Daher sollte die Zeit bis zum Auslaufen der Übergangsfristen dafür genutzt werden, eine"bessere Kultur des Nichtrauchens in Österreich" zu etablieren, betont Mitterlehner. Beginnend bei der Prävention bei Jugendlichen, bis hin zur Hilfe zur Entwöhnung und Aufklärung über diegesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens. Dazu braucht es eine breite Palette an Maßnahmen.

Das Thema Tabakprävention ist im Sinne des "Health in All Policies" Prinzips ein Thema, das nicht nur das Gesundheitsressort betrifft, sondern ressort- und institutionenübergreifend vorangetrieben werden muss. "Im Sinne eines Bekenntnisses der österreichischen Bundesregierung zu diesen Zielen bin ich überzeugt, dass wir die Tabakprävention in Österreich gemeinsam voranbringen", so Oberhauser. Die Gesundheitsministerin selbst hat als eines ihrer ersten Projekte eine Anti-Rauch-Kampagne mit dem Zielpublikum Kinder und Jugendliche beim Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) in Auftrag gegeben. Die Kampagne wird rund um den Weltnichtraucher/-innentag Ende Mai präsentiert werden.

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und Wirtschaftsminister Vizekanzler Reinhold Mitterlehner | Foto: BMWFW/photonews.at/Georges Schneider
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und Wirtschaftsminister Vizekanzler Reinhold Mitterlehner | Foto: BMWFW/photonews.at/Georges Schneider

Anzeige
Foto: IV
Video

Industriellenvereinigung
Wirtschaftsliberalismus, weil weniger mehr bringt!

Weniger ist mehr – und bringt jedem mehr! Vor allem, wenn es um die Einmischung des Staates geht. Wirtschaftsliberalismus reduziert die Rolle des Staates in der Wirtschaft und setzt auf freien Wettbewerb. Wie gut es funktioniert, zeigen Länder wie die Schweiz, Australien oder Kanada. Weniger Staat hilft der WirtschaftIn Österreich und Europa erleben wir einen „Trend zur Staatsintervention“ mit hohen Steuern, Überregulierung und Subventionen mit der Gießkanne. Für die Menschen lohnt sich...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk Oberösterreich auf Facebook: MeinBezirk Oberösterreich

MeinBezirk Oberösterreich auf Instagram: @meinbezirk.oberoesterreich

Jetzt gleich unseren WhatsApp Kanal MeinBezirk Oberösterreich abonnieren!

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Veranstaltungs-Tipps, die besten Partyfotos und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.