In Oberösterreich
Wasserkraftwerke bei Hochwasser absenken? Geht nur teilweise ...

- Ein Foto aus 2013. Am Bild: Das Energie AG-Kraftwerk bei Gmunden.
- Foto: Spitzbart
- hochgeladen von Thomas Kramesberger
In Oberösterreich stehen von Donnerstag bis Dienstag massive Niederschläge und in weiterer Folge sehr wahrscheinlich auch in mehreren Regionen Hochwasser ins Haus. Doch, inwiefern können Betreiber von Wasserkraftwerken den Wasserspiegel von den höher liegenden Gewässern im Voraus absenken? An den Energie AG-Kraftwerken in Gmunden und Ranna ist dies möglich.
OÖ. Beim Jahrhunderthochwasser 2002 fuhren Menschen mit Kajaks durch die Gmundener Innenstadt. Der Grund: Der Traunsee trat über die Ufer und setzte die Bezirkshauptstadt unter Wasser. Schnell wurde damals Kritik an der Energie AG laut, der Konzern habe das Kraftwerk an der Traun nicht schnell genug geöffnet und so das Überlaufen des Traunsees mitverursacht. Ein Vorwurf, der damals jedoch von einer konzerneigenen Analyse widerlegt wurde (siehe Artikel hier).
"In Gmunden und Ranna vorbeugendes Absenken möglich"
Nachdem nun eine erneute Hochwassersituation droht, heißt es vom oö. Landesenergieversorger, dass die einzelnen Wehrbetriebsordnungen die Vorgangsweise bei Hochwasser regeln. Es würden dabei "die lokalen Gegebenheiten zu berücksichtigt". Soll heißen: "Dort wo eine Speicherbewirtschaftung möglich ist, wird vorbeugend der Wasserspiegel abgesenkt." Das sei etwa bei den Energie AG-Wasserkraftwerken in Gmunden und Ranna möglich, weil es oberhalb der Kraftwerke natürliche Speicher wie den Traunsee oder den Rannastausee gibt.
Laufkraftwerke können nicht "entleert" werden
Anders gestaltet sich hingegen die Situation bei reinen Laufkraftwerken, die etwa der Verbund entlang von Inn und Donau betreibt. Dort gibt es oberhalb keine "Puffer", die vorsorglich entleert werden könnten, sagt Verbund-Sprecher Florian Seidl: "Für die Donaukraftwerke gibt es bei außergewöhnlichen Ereignissen wie dem, das sich jetzt anbahnen könnte, keine Eingriffsmöglichkeiten, um etwa eine Hochwasserwelle nachhaltig abzuflachen." Vielmehr könne die Donau an speziellen Punkten, wie etwa dem Eferdinger Becken, ausufern. "Alles, was ein Kraftwerk tun kann, ist, einem Hochwasser nicht im Weg zu stehen", so Seidl.
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