OÖ Bildungsbudget 2024
250 Millionen Euro mehr für Entlastung von Familien und Lehrer
Das Land OÖ plant für das Jahr 2024 einen Bildungshaushalt in Höhe von 2,06 Milliarden Euro – rund 250 Millionen Euro mehr im Vergleich zum Vorjahr. Mit gezielten Maßnahmen sollen Lehrer entlastet und bessere Betreuungsmöglichkeiten für Familien geschaffen werden.
OÖ. Mit mehr als zwei Milliarden Euro steht dem oberösterreichischen Bildungswesen soviel Geld wie noch nie zur Verfügung. Den größten Posten stellen die Lehrergehälter mit rund 990 Millionen Euro dar, gefolgt von der Kinderbildung und -betreuung mit circa 350 Millionen Euro.
"Im Mittelpunkt des Bildungsbereichs stehen die Kinder – wir wollen unsere Pädagoginnen und Pädagogen bestmöglich von bürokratischen Aufgaben befreien und die Rahmenbedingungen für Lehrer verbessern, damit sie sich wieder stärker auf die Arbeit mit den Kindern konzentrieren können", erklärt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP).
"Unterstützung soll in Klassenzimmern ankommen"
Dem Wunsch der Lehrerschaft nach besseren Rahmenbedingungen soll durch verschiedene Maßnahmen Folge geleistet werden. Rund eine Million Euro fließen 2024 in die Schulassistenz, bis zu 70 zusätzliche Assistenten sollen unterstützend an den Schulen wirken. Ausgebaut wird der Bereich der Schulsozialarbeit, der eine wesentliche Rolle bei der Gewaltprävention einnimmt. Psychosoziales Unterstützungspersonal soll zudem bei der Kommunikation mit Schülern helfen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
Auf die notwendige Entlastung der Schuldirektoren reagieren das Land OÖ und die Bildungsdirektion mit zusätzlichem Personal im administrativen Bereich. 28 neue Stellen sollen dafür sorgen, dass sich die zeitfressenden Verwaltungsaufgaben für Schulleitungen deutlich reduzieren. Neu ist auch das "Mobile Device Management", das zur effektiven Verwaltung der digitalen Geräte der Schüler zum Einsatz kommen wird. Pro Bildungsregion steht ein sogenannter "MDM-Betreuer" zur Verfügung. Ziel ist, einen einheitlichen IT-Standard an Oberösterreichs Schulen zu erzielen.
Knapp 350 Millionen Euro fließen alleine in den Bereich der Kinderbildung- und betreuung. In Zukunft wird es beitragsfreie Vormittagsbetreuung bis zum Schuleintritt geben. Die Nachmittagstarife ab 13 Uhr werden sozial gestaffelt mit Tarifen zwischen 23 und 119 Euro pro Monat (Tarife 22/23). Keine zusätzlichen Kosten sollen für die ohnehin nicht mit Reichtum gesegneten Gemeinden entstehen.
Lehrermangel nach wie vor Thema
"Was die Rekrutierung von Personal betrifft, sind wir aktuell auf drei Schienen tätig. Einerseits mit Werbekampagnen von Land OÖ und Bildungsminister Polaschek, andererseits rufen wir die Schulleitungen dazu auf, aktiv Werbung für den Job des Lehrers zu machen. Im Vorjahr ist die Zahl der Lehramtsstudien wieder gestiegen", verrät Bildungsdirektor Klampfer. Abgefedert wird der aktuelle Personalmangel in Oberösterreich mit 100 Quereinsteigern, die vor allem in Berufs- und Fachschulen unterrichten. Das Problem löse man damit zwar nicht, die neuen Lehrkräfte seien dennoch wertvoll und eine Bereicherung für den Schulbetrieb.
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