30.000 Tonnen genießbare Lebensmittel landen in Niederösterreich jährlich im Müll
Mit erschreckenden Zahlen zur "Wegwerfgesellschaft" in unserem Land ließen LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Caritas-Präsident Michael Landau aufhorchen. Im Zusammenschluss von Land, Bauern und Caritas wolle man wichtige Schritte hin zur "Verantwortungsgesellschaft" setzen.
"Lebensmittel gehören in den Magen, nicht in den Müll“, fasste Michael Landau die Mission der Zusammenarbeit zwischen Land Niederösterreich, NÖ Bauern und Caritas zusammen.
Regionales und saisonales Gemüse für Menschen in Armut
Laut einer Untersuchung der BOKU Wien wirft ein durchschnittlicher Haushalt jährlich genussfähige Lebensmittel im Wert von rund 300 Euro in den Mistkübel. Mit einem neuen Projekt für armutsbetroffene Menschen in Niederösterreich und Wien wolle man künftig die Hilfe von Landwirten für hilfsbedürftige Mitmenschen optimieren. Konkret werden Niederösterreichs Gemüsebauern das Caritasprojekt "Le+O" (Lebensmittel und Orientierung) mit Lebensmitteln unterstützen.
Der niederösterreichische Gemüsebauverband, unter Obmann-Stellvertreter Karl Auer, wird ab sofort gemeinsam mit der Caritas die unkomplizierte Weitergabe von regionalem und saisonalem Gemüse an armutsbetroffene Personen koordinieren. Das Gemüse wird in den "Le+O" Ausgabestellen - 16 Pfarren in Niederösterreich und Wien - ausgegeben. Derzeit seien 25 bäuerliche Betriebe beteiligt, doch "es werden täglich mehr", so Auer.
In den "Le+O"-Ausgabestellen erhalten armutsbetroffene Personen laut Pernkopf Reis, Zucker, Teigwaren oder Konserven, aber auch Hygieneartikel, Windeln oder Waschpulver – und "künftig eben auch frisches Gemüse von Niederösterreichs Bauern", so der Umweltlandesrat.
"Zerstörung der Umwelt" mit sorgsamen Lebensmittel-Umgang verhindern
Weihnachten biete uns, so Michael Landau, die Möglichkeit, innezuhalten und auch jene Menschen in den Blick zu nehmen, die Hilfe benötigen. Die Wiederverwendung und Wiederverwertung von Gütern sowie der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln, stellt laut dem Caritas-Präsidenten eine entscheidende Möglichkeit dar, um der Vernichtung von Ressourcen und der Zerstörung der Umwelt gegenzusteuern.
Gemüseverband-Vertreter Auer betonte auch die erfrischende Transparenz des Projekts. Man könne das Gemüse vom Feld bis zur Ausgabe verfolgen. "Die Hilfe kommt wirklich an, und man kann mit den Menschen in Kontakt treten, die diese Unterstützung benötigen und erhalten.", so Auer, der im Schwechater Raum jetzt schon Lebensmittel bereitstellt, mit denen pro Woche 5.000 sättigende Portionen zubereitet werden können.
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