Klappbrücken
Weltneuheit im Brückenbau überspannt Lafnitz bei Rudersdorf

- Wie ein Regenschirm: Für die S7-Brücken bei Rudersdorf wurden je vier 54 Tonnen schwere Träger abfgesenkt und ausgeklappt.
- Foto: Martin Wurglits
- hochgeladen von Martin Wurglits
Für den Brückenbau ist eine kleine Revolution, die beim Bau der Schnellstraße S7 bei Rudersdorf zum Tragen kommt. Für die Errichtung von zwei Brücken über die Lafnitz und den Lahnbach bringt die Autobahngesellschaft ASFINAG die neue "Klapp"-Methode zum Einsatz.
Ausklappen wie einen Regenschirm
Dabei wird die Brücke in senkrechter Lage hergestellt. An beiden Seiten eines Betonpfeilers werden vertikal Träger montiert, die - ähnlich wie ein Regenschirm - ausgeklappt werden. Die beiden Träger sind über dem Pfeiler durch ein Gelenk verbunden.
Rund dreieinhalb Stunden dauert pro Pfeiler ein Ausklappvorgang, bis die beiden Flügel in ihrer endgültigen Lage angelangt sind. Vier Klappen - zwei pro Fahrbahn - bilden die Basis, darüber wird dann die Fahrbahnplatte errichtet.
116 bzw. 100 Meter lang
Ein Brückenträger ist 36 Meter lang und 54 Tonnen schwer. Die jeweiligen Pfeiler wiegen 40 Tonnen. Die Brücke über die Lafnitz ist 116 Meter lang, jene über den Lahnbach misst 100 Meter.
Kosten- und platzsparender
Ersonnen wurde die Methode vom Wiener TU-Professor Johann Kollegger. "Die Kosten betragen etwa rund 70 Prozent gegenüber der herkömmlichen Bauweise. Klappbrücken brauchen weniger Platz und bieten sich vor allem in umweltsensiblen Zonen wie im Natura-2000-Schutzgebiet der Lafnitz an", erklärt er.
Weltweit erste Umsetzung
Kolleggers Patent wurde mittlerweile in 18 Länder verkauft. Die erste tatsächliche Umsetzung in die Bau-Realität erfolgt an den beiden S7-Brücken außerhalb von Rudersdorf.
Video der TU Wien vom Klappvorgang:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.