Bildende Kunst Burgenland
Offene Ateliertüren und Werkstätten

- Peter Ruhso in seinem Atelier vor dem Werk "Der Gnom".
- Foto: Anna Maria Kaufmann
- hochgeladen von Anna Maria Kaufmann
Burgenland. Zeitgenössische Kunst zeigten an den vergangenen zwei Sonntagen 130 Künstler und Künstlerinnen im gesamten Burgenland als sie ihre Werkstätten und Arbeitsräume für die kunstinteressierte Bevölkerung öffneten. Initiiert wurde die Veranstaltung "offen" vom Land Burgenland. Das Bezirksblatt besuchte drei herausragende Künstler im Bezirk Jennersdorf. Peter Ruhso, ein Maler und Grafiker aus Wien hat seinen Wohnsitz in das südliche Burgenland verlegt. Ruhso hat sich dem Realismus verschrieben. In den 70er-Jahren studierte er an der Wiener Kunstschule Malerei mit dem Spezialgebiet "Akt-und Tierzeichnen". Sein Hauptprofessor und Mentor war Fritz Martinz. Als Kaffeehausmaler, wie ihn manche bezeichnen, möchte sich Peter Ruhso nicht sehen. "Es stimmt schon, dass ich oft zeichnend im Demel, Dommayer oder im Cafe Central anzutreffen war um mich dort von den Menschen inspieren zu lassen, dennoch möchte ich mich aber von dem Begriff Kaffeehausmaler weitgehend distanzieren". Im Jahr 2021 erweiterte der Freischaffende sein Portfolio um einen digitalen Kunstzweig. Peter Ruhso lebt mit seiner Frau in Eisenberg an der Raab.
Skulpturen aus Stahl
Seit 1983 lebt und arbeitet der Bildhauer Ludwig Haas im südburgenländischen Sankt Martin an der Raab. Anfang 1990 lenkt er seinen Fokus auf die Bearbeitung von Eisen und Stahl. Mit seiner Adaption des damals unüblichen Hohlmeißelverfahrens gelang ihm eine methodische Weichenstellung in der bildenden Kunst. Mit einem 6000 Grad heißen Lichtbogen arbeitet Haas, wie ein Steinbildhauer mit seinem Meißel, Skulpturen aus dem Stahlblock heraus. Dadurch entstehen die für ihn charakteristischen Oberflächen, seine „Zeichnungen im Stahl“. Die Arbeiten von Ludwig Haas sind archaisch, rau und elementar. Aus dem Negativmaterial des heißen Stahls, der zu Boden fließt, entstehen neue Kunstwerke, jedes in seiner Art einzigartig.
Wut als Inspiration
Der aus Tirol stammende Franz Ghetta ist Autodidakt und hat sich vom Gegenständlichen abgewendet. "Das war früher", wie er sagt. Sein Vater war Kirchenmaler, und so ist er mit Farben aufgewachsen. Ghettas Werke entstehen hauptsächlich aus seiner inneren Befindlichkeit heraus. "Als surrealistisch würde ich sie nicht bezeichnen, eher als moderne Malerei". Die globale Zerstörung der Umwelt bereitet dem Künstler große Wut, und diese Wut bringt er auf die Leinwand. Der Wahl-Burgenländer arbeitet meistens mit Öl und Acryl, zeichnet aber auch gerne.
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