Journalismusakademie
Der 11. Lehrgang ist erfolgreich abgeschlossen

Erfolgreicher Abschluss der 11. Journalismusakademie | Foto: TJA
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Zwölf Absolventinnen und Absolventen haben den 11. Lehrgang der Tiroler Journalismusakademie erfolgreich beendet. Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher appelliert: „Objektiver Journalismus ist heute wichtiger denn je. Journalistinnen und Journalisten kommt hier eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle zu. Ich bitte Sie, sorgsam damit umzugehen, damit wir gemeinsam die Demokratie stärken können.”  Ein Absolventen schildert die Erlebnisse der Brüsselreise.

INNSBRUCK. Im feierlichen Rahmen ist in den Innsbrucker Ursulinensälen der 11. Lehrgang der Tiroler Journalismusakademie offiziell zu Ende gegangen. Die Absolventinnen und Absolventen erhielten ihre Dekrete von der ersten Vizepräsidentin des Tiroler Landtags Sophia Kircher, Moser Holding-Vorständin Silvia Lieb, ORF Landesdirektorin Esther Mitterstieler, sowie Lehrgangsleiter Ronald Zecha überreicht. Bereits vor einigen Wochen haben für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Praktikumsstrecken begonnen, in verschiedenen Tiroler Redaktionen erproben sie das Erlernte in der Berufspraxis. Im Haus der BezirksBlätter Tirol ist Alexander Hörmann in verschiedenen Sparten erfolgreich tätig.

Zwölf Absolventinnen und Absolventen beendeten die fünfwöchige Grundausbildung in den Bereichen Print-, Radio-, Fernseh- und Onlinejournalismus. | Foto: TJA
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Erfolgsgeschichte

Die TJA ist eine Erfolgsgeschichte, und es gibt keine vergleichbare Einrichtung in ganz Österreich, die für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so kompakt und praxisnah den Grundstein für journalistische Laufbahnen legt, so Moser Holding Vorstand Silvia Lieb. „Wenn man sieht, wie viele Absolventinnen in der 10-jährigen Geschichte der Akademie heute in Tiroler Redaktionen tätig sind, macht uns das auch stolz.“ ORF-Landesdirektorin Esther Mitterstieler strich die Qualität der Ausbildung hervor, von der auch der ORF profitiere. „Auch bei uns haben schon einige Absolventinnen und Absolventen Karriere gemacht. Wir bekommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vom Kernteam professionell begleitet wurden und viel Praxiserfahrung sammeln konnten.“ Landtagsvizepräsidentin Sophia Kircher gratulierte den Absolventinnen und Absolventen, dankte den Verantwortlichen und appellierte zugleich: „Objektiver Journalismus ist heute wichtiger denn je. Journalistinnen und Journalisten kommt hier eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle zu. Ich bitte Sie, sorgsam damit umzugehen, damit wir gemeinsam die Demokratie stärken können.” Lehrgangsleiter Ronald Zecha wies unter anderem auf die Qualität und den besonderen Zusammenhalt dieses Jahrgangs hin. Besonders bedankte er sich für die professionelle und lebendige Video-Dokumentation: “Auf dem Kanal der Journalismusakademie auf Instagram kann man nun das abwechslungsreiche Programm des Lehrgangs verfolgen.

Mehr zur Tiroler Journalismusakademie finden Sie hier

Fünfwöchige Grundausbildung

Heuer im Frühjahr meldeten sich rund 40 Personen bei der Tiroler Journalismusakademie an. Nach einem dreistufigen Auswahlverfahren starteten Ende August zwölf von ihnen mit der fünfwöchigen Grundausbildung in den Bereichen Print-, Radio-, Fernseh- und Onlinejournalismus. Mittlerweile haben über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Grundlehrgang absolviert. Rund die Hälfte von ihnen konnte im Journalismus oder einem dem Journalismus nahen Bereich Fuß fassen. 

Brüsselreise

Tom Schidlbauer, Absolvent des Jahrgangs 2023, hatte gemeinsam mit weiteren Absolventinnen und Absolventen vier spannende, informative und auch lustige Tage in Brüssel für uns zusammengefasst.

"Vom achten bis zum elften November 2023 besuchten wir, das sind 21 AbsolventInnen der Tiroler Journalismusakademie, Ronald Zecha (Lehrgangsleiter TJA) und Lisa Berger-Rudisch (Moser Holding) die Europastadt. Ganz dem Tempo in Brüssel entsprechend, hatten wir einen randvollen Terminkalender und hechteten von Institution zu Institution, verlangsamt nur von den strengen Sicherheitskontrollen in den Eingangsbereichen.

Nach unserer Taxi-, Flug-, Zug- und Busreise von Innsbruck in die belgische Hauptstadt wurden wir am ersten Tag durch den Europäischen Rat geführt. Dort stellte sich uns bereits die erste Frage. Worin liegt der Unterschied zwischen Europäischem Rat, Rat der Europäischen Union und Europarat? Die Differenzierung ist natürlich nicht nur für PolitikerInnen wichtig, sondern vor allem auch für junge JournalistInnen. Der Europäische Rat ist das Gremium der Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer, hier werden zweimal jährlich beim EU-Gipfel politische Ziele festgelegt. Im Rat der Europäischen Union, auch „Rat“ genannt, besprechen MinisterInnen der 27 Mitgliedsländer fachspezifische Angelegenheiten und Rechtsvorschriften. Der Europarat ist keine (!) Institution der EU, sondern die führende Menschenrechtsorganisation in Europa, mit Sitz in Straßburg. Frage geklärt.

Die Journalismusakademie zu Besuch in Brüssel | Foto: TJA
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Tag zwei, Donnerstag. Um 09:00 Uhr ging es zum EU-Parlament und wir betraten erleichtert das Gebäude. Auf den Straßen von Brüssel pfiff nämlich ein Wind, der an Patscherkofelstürme im Winter erinnerte. Wir schälten uns aus unseren Jacken und wanderten beeindruckt durch die gigantischen Hallen des Parlamentsgebäudes, wo wir von Martin Hassl empfangen wurden. Als Büroleiter vertrat er unsere eigentliche Gesprächspartnerin, die Abgeordnete Barbara Thaler von der ÖVP - die Frage, warum sie verhindert war, hat sich am Folgetag geklärt - und erzählte uns von ihrer Arbeit in Brüssel. Anschließend sprachen wir mit der Abgeordneten Theresa Bielowski und konnten sie in einem sehr persönlichen Gespräch mit unseren Fragen löchern. Weiter ging es zum Plenarsaal, dem pulsierenden Herz der europäischen Demokratie. Hier verfolgten wir fasziniert mit, wie über 600 Abgeordnete aus den 27 Mitgliedsstaaten in rasantem Tempo über Batterie- und Motorengesetze abgestimmt haben. Nach weiteren Führungen und von uns simulierten Pressekonferenzen ging es zur NATO, wo wir mehr über Österreichs Neutralität erfahren haben. Die beunruhigende Antwort vom Oberst Weniger auf unsere Frage zur Zukunft der Mitgliedsländer lautete: höchstwahrscheinlich kollektives Aufrüsten. Nach unserem NATO-Besuch flüchteten wir in einen Bus (mittlerweile bestes belgisches Wetter: strömender Regen) und landeten vor dem Tirol-Haus in Brüssel. Hier erhielten wir eine spannende Einweisung von Richard Seeber über die Vertretung der Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino in Brüssel. Themen: Transit und Wolf. Danach durften wir uns über Sandwiches freuen.

Am Freitag machten wir uns auf den Weg zum Haus der Europäischen Geschichte. Da durften wir allerdings nicht hinein, da es eine Bombendrohung gegeben hatte und das Museum gesperrt war. Davor standen Polizisten Wache. Für uns war es eine außergewöhnliche Situation, für die Menschen in Brüssel gehören solche Ereignisse mehr zum Alltag. Wir wichen auf das „Parlamentarium“, das Besucherzentrum des Europäischen Parlaments aus und lernten dort mehr über die Verhandlungen, die zur Entstehung der Europäischen Union geführt hatten. Wir verließen das Museum als stolze Europäerinnen und Europäer.

Anschließend besuchten wir das Berlaymont Gebäude und verfolgten das Midday-Briefing der EU-Kommission. Wir wurden vom Sprecher groß als junge JournalistInnen aus Österreich begrüßt und fühlten uns daraufhin wirklich wie ein hoher Besuch. In weiterer Folge spielte sich vor unseren Augen ein Frage- und Antwortspiel auf höchstem Niveau ab. Die internationalen JournalistInnen konfrontierten die Sprecher:innen der Kommission zu Versorgungsmissionen in Gaza, Flüchtlingslagern in Italien und türkischen Terrororganisationen. Zurück im Tirol-Haus trafen wir die ORF – Korrespondentin Raffaela Schaidreiter und sie gab uns Einblicke in ihre Arbeit und ihr Leben in Brüssel. Sie hatte einige gute Geschichten für uns auf Lager. Als letzten Programmpunkt sprachen wir mit Stephanie Wehlend, Pressesprecherin der Ständigen Vertretung Österreichs, und erfuhren viel über ihre Arbeit und darüber, wie man in der Brüsseler Medienwelt Kontakte schließt. Wir ließen den Abend feierlich in einem belgischen Lokal bei gutem Essen und belgischem Bier ausklingen, landeten später allerdings doch alle zusammen in einem Irish Pub. Samstags wurden noch schnell die Touristenattraktionen in der Altstadt abgeklappert und Schokolade für die Lieben zu Hause gekauft. Am Nachmittag hieß es dann schon wieder: Abreise und „Au revoir!“ Danke!"

Die Absolvent:innen 2023 mit Landtags-Vizepräsidentin Sophia Kircher (v.l.), ORF-Landesdirektorin Esther Mitterstieler (v.M.), MOHO-Vorstand Silvia Lieb (2.v.r.) und Lehrgangsleiter Ronald Zecha (v.r.) Fotos: Thomas Böhm | Foto: TJA
  • Die Absolvent:innen 2023 mit Landtags-Vizepräsidentin Sophia Kircher (v.l.), ORF-Landesdirektorin Esther Mitterstieler (v.M.), MOHO-Vorstand Silvia Lieb (2.v.r.) und Lehrgangsleiter Ronald Zecha (v.r.) Fotos: Thomas Böhm
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