Sportinfrastruktur in Innsbruck
Das lange Warten auf die MTB-Strecken

- Bei den Mountianbike-Trails hat Innsbruck Luft nach oben.
- Foto: IKM
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Innsbruck als Sporthauptstadt. Eine Behauptung, die immer öfter ins Wanken gerät. Vor allem im Hinblick auf sportliche Infrastruktur gibt es dringenden Handlungsbedarf. MeinBezirk blickt auf verschiedene Sportarten und deren Möglichkeiten in Innsbruck. Zum Auftakt, ein Blick auf die MTB-Routen.
INNSBRUCK. Im Tiroler Landtag hat die sportliche Infrastruktur zu heftigen Diskussionen geführt. Von einer "Sportstättenwüste" wurde gesprochen. LHStv. Philip Wohlgemuth will mit einer Prioritätenliste kurz- und langfristige Maßnahmen sowie Varianten für die oft überalterten Sportstätten setzen. Aber auch in Innsbruck ist der Handlungsbedarf groß. Eine fehlende Ballsporthalle, kein 50-Meter-Schwimmbecken oder der Handlungsbedarf bei Fußballplätzen sind nur einige Stichwörter. Auch im Bereich der MTB-Trails gibt es Luft nach oben.

- Der lang diskutierte Hofwaldtrail soll am 1.4. eröffnet werden.
- Foto: Berchtold/FB
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Vorbild Kitzbühel
Im Bezirk Kitzbühel herrscht bei den MTB-Sportlerinnen und -Sportlern große Freude. In Kirchberg entsteht mit einer Länge von zehn Kilometern der längste Bike-Trail Tirols. Umgesetzt wird das Projekt von der Bike ARGE, bestehend aus den Tourismusverbänden Kitzbühel und Brixental sowie den Bergbahnen Kitzbühel. Rund 1,5 Millionen Euro werden in den längsten Bike-Trail Tirols von der Ehrenbachhöhe nach Kirchberg investiert.
Weniger als früher
Im April 2024 hat MeinBezirk den Faktencheck "Geschlossen, in Fertigstellung oder in Planung" durchgeführt. Ein Jahr später der neuerliche Blick auf die Strecken für ein legales sportliches Vergnügen.
"Die Bichl-Trails (1,7 km) in der Rossau wurden mittlerweile eröffnet und von der Innsbrucker MTB-Community sehr gut angenommen", wird gegenüber der MeinBezirk-Redaktion Innsbruck festgehalten.
Damit sind die Erfolgserlebnisse für die MTB-Freunde jedoch schon wieder vorbei.

- Aus der MTB-Geschichte. Der ehemalige Bürgermeister Georg Willi (2.v.l.), Ex-Vizebürgermeister Andreas Wanker (l.), Referent David Messner (2.v.r.) und Schriftführer Meinhard Egger (Bischof-Stecher-Gedächtnisverein) präsentierten die gemeinsame Lösung für den Hofwald-Trail.
- Foto: Rudikg/IKM
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Warten auf Nordkette
"Der Nordkettensingletrail ist nun seit über 5 Jahren geschlossen. Von der geplanten Wiedereröffnung, wenn auch verkürzt, hört man ebenso wenig wie von den geplanten Trails am Paschberg", ist die Bilanz. Seit 2019 ist die naturschutzrechtliche Genehmigung ausgelaufen (ehemalige Betreiberin war die Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH). Die darauffolgend aufgenommenen Verhandlungen von Seiten der Stadt Innsbruck (Mag.-Abt. III, Wald und Natur) mit der Innsbrucker Nordkettenbahnen GmbH (INKB) und Innsbrucker Nordkettenbahnen Betriebs GmbH (INKBB) mündeten schlussendlich in die Ende 2022 im Stadtsenat beschlossene Vereinbarung zur Übernahme des Singletrails durch die Stadt Innsbruck gemäß der der Vereinbarung beiliegenden reduzierten Streckenführung "Variante B" ab dem Höttinger Alm Weg bis zur Hungerburg. Anfang des Jahres 2023 wurde die Ausarbeitung einer Detailplanung von der Mag.-Abt. III, Wald und Natur, extern beauftragt. Im Zuge der Planung wurde die "Variante B" von Seiten des Naturschutzes vorbegutachtet, wobei eine geringfügige Streckenänderung, leicht abweichend von der Vereinbarung, erforderlich wäre. "Hierfür gibt es jedoch bis dato kein positives Einverständnis mit der INKBB, trotz aufrechter Vereinbarung. Die behördliche Einreichung einer dadurch noch weiter reduzierten Streckenführung im Vergleich zur "Variante B" (Start erst ab Rastlboden) ist geplant", wurde im April 2024 von Amtsseiten festgehalten.
Hofwaldtrail
Die Eröffnung ist für den 1. April geplant. Um eine weitere legale und sichere Mountainbike-Strecke zu etablieren und die entsprechende Lenkung der Nutzergruppen zu gewährleisten, wurde ab Sommer 2022 der Hofwald-Trail gebaut. Nach Bedenken und zahlreichen Protesten aufgrund des Verlaufs einer Teilstrecke, die sich in der Nähe des Bischof-Stecher-Wegs zum Höttinger Bild befand, wurde im August 2022 in einer Sondersitzung des Innsbrucker Gemeinderats der Rückbau der Teilstrecke beschlossen. Im Juli 2022 kam es zu Differenzen zwischen dem damaligen Bürgermeister Georg Willi und dem damaligen Vizebgm. Johannes Anzengruber. Anzengruber war als Ressortverantwortlicher für den Bau verantwortlich. Er hat nach einem Lokalaugenschein einen Baustopp verordnet und die verantwortlichen Ämter zur Besprechung geladen. Im März 2024 erklärten die politischen Verantwortlichen: "Eine angepasste Streckenführung des Trails sowie eine neue Gestaltung am Anfang des Pilgerwegs sollen ein Miteinander von Natur und Erholung ermöglichen, ohne Konflikte zu verursachen." Drei Jahre nach einem politischen Stillstand wurden jetzt Adaptionen vorgenommen, damit der rund drei Kilometer lange Trail genutzt werden kann. Der neue Trail soll den Pilgerweg jetzt zweimal kreuzen.
Magere Bilanz
Blendet man den Hofwaldtrail aus, ist das Trailnetz in Innsbruck seit der Eröffnung des Stadtwaldtrails (2,1 km) im Juni 2022 lediglich um 1,7 km gewachsen. Geht man noch weiter zurück, ist das Trailnetz seit der Schließung des Nordkettentrails sogar geschrumpft. Den 4,2 km des geschlossenen Nordkettentrails stehen nur 3,8 km an Neueröffnungen (Bichl-Trails und Stadtwaldtrail) gegenüber. Zum jeweiligen Zustand der Trailstrecken wurde 2024 unisono festgehalten: "Laufende Evaluierungen und punktuelle Verbesserungsmaßnahmen bzw. Adaptierungen sind geplant."

- Die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven der MTB-Trails in Innsbruck im Faktencheck. Freude herrscht bei der MTB-Community über den längsten Trails Tirols in Kirchberg.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Vanessa Pichler
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