Abschiebung Silas Obulor in St. Johann
Innenministerium nimmt Stellung

Der SK St. Johann versucht die Abschiebung von Silas Obulor noch zu verhindern. | Foto: SK St. Johann
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Eine breite Welle an Solidarität gibt es für die Fußballfamilie in St. Johann. Silas Obulor aus Nigeria, Jahrgang 1999, wurde festgenommen und wartet auf seine Abschiebung. Das Vorgehen der Behörde schockiert die Tiroler Fußballfamilie. Der Verein rund um Obmann Josef Gurschler kämpft bis zum Schluss für eine Lösung. 

INNSBRUCK. Auf Anfrage der Bezirksblätter-Redaktion hat das Innenministerium Stellung zum Verfahren gegen Silas genommen. "Zu bemerken wäre hier zum Ablauf allerdings, dass der im Februar 2023 eingebrachte Asylantrag innerhalb von rund 4 Wochen durch das BFA entschieden und diese Entscheidung auch von einem unabhängigen Gericht bestätigt wurde", teilt der Ressortsprecher des Innenministeriums fest. Aus datenschutzrechtlichen Gründen geht der Ressortsprecher nicht auf individuelle Details ein. Zum allgemeinen Verfahren wird festgestellt: "In ihren Herkunftsstaat rückgeführt werden stets nur Personen, deren Asylverfahren rechtskräftig negativ abgeschlossen wurde, sprich deren Verfahrensprüfung ergeben hat, dass keine Schutzbedürftigkeit im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention (Verfolgung aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder politischer Überzeugung) vorliegt. Die Zulässigkeit einer Außerlandesbringung wird zudem in jedem einzelnen Fall umfassend und individuell in einem rechtsstaatlichen Verfahren geprüft."

Megaschock statt Finalvorfreude

Rechtsmittel

Der österreichische Rechtsstaat bietet weitreichende Rechtsmittel sowie mehrere gerichtliche Instanzen. Die Entscheidungen des BFA unterliegen bei Beschwerdeerhebung der Überprüfung durch das Bundesverwaltungsgericht, das – wie jedes Gericht – unabhängig, weisungsfrei und völlig eigenständig entscheidet. In bestimmten Fällen gibt es noch weitere Überprüfungsmöglichkeiten durch die ebenfalls unabhängigen Höchstgerichte (Verwaltungsgerichtshof und Verfassungsgerichtshof). Das BFA ist an die gerichtlichen Entscheidungen gebunden und hat diese, sobald sie rechtskräftig geworden sind, umzusetzen.

In 32 Spielen erzielte Silas 20 Tore, erhielt 2 Gelbe Karte und weder eine gelb/rote noch eine Rote Karte. | Foto: SK St. Johann
  • In 32 Spielen erzielte Silas 20 Tore, erhielt 2 Gelbe Karte und weder eine gelb/rote noch eine Rote Karte.
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Erfolgreiche Integration

"Silas hat sich in seiner Zeit in Österreich keinerlei strafbare Handlungen begangen und ist mit dem Gesetz nicht in Konflikt bekommen. Der Junge lebt für und liebt den Fußball und hat sich auf allen Ebenen integriert", beschreibt Gurschler den Stürmer des SK. St. Johann. Umso überraschender ist das Vorgehen der Behörden in diesen Fall für die Vereinsverantwortlichen. Silas Obolur (Jahrgang 1999, Staatsangehörigkeit Nigeria) spielt seit 29.7.2022 beim SK St. Johann. In 32 Spielen in der Kampfmannschaft und der 1b-Mannschaft erzielte Silas 20 Tore, erhielt 2 Gelbe Karte und weder eine gelb/rote noch eine Rote Karte. In der laufenden Saison der Hypo Tirol Liga erzielte er 8 Treffer. Silas ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil für die Mannschaft von Trainer Herbert Ramsbacher, sondern ist auf zu einem Familienmitglied von St. Johann-Obmann Josef Gurschler geworden. Gurschler und der Verein versuchen, die noch vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Abschiebung von Silas zu verhindern.

Kampf um Aufstieg

Nach der 2:0-Niederlage gegen den FC Volders und dem 3:3 im Tivoli zwischen dem FC Wacker Innsbruck und der Generali Union Innsbruck geht es am 17.6. um 18:30 Uhr im Koasastadion um die Frage des Aufstiegs von der Hypo Tirol Liga in die Regionalliga Tirol. Das Fußballspiel ist für die Fußballfamilie aus St. Johann nur mehr von geringer Bedeutung.

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In 32 Spielen erzielte Silas 20 Tore, erhielt 2 Gelbe Karte und weder eine gelb/rote noch eine Rote Karte. | Foto: SK St. Johann
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