IVB im Öffis-Vergleich
Wie zufrieden sind die Innsbrucker?

IVB auf dem Podium: Top-Platzierung und neue Mobilitätsprojekte für Innsbruck
Im Bild: (v.l.) Geschäftsführer der IVB Martin Baltes, Mobilitätsstadträtin Janine Bex und Bürgermeister Johannes Anzengruber  | Foto: Martina Obertmpfler
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    Im Bild: (v.l.) Geschäftsführer der IVB Martin Baltes, Mobilitätsstadträtin Janine Bex und Bürgermeister Johannes Anzengruber
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Was Kunden über die IVB denken, das wollen die Innsbrucker Verkehrsbetriebe wissen und nehmen seit 2011 bei der jährlichen Kundinnen- und Kundenbefragung des deutschen Marktforschungsunternehmens Kantar teil. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, es gibt aber noch Verbesserungspotential.  

INNSBRUCK. Die IVB ist das einzige österreichische Verkehrsunternehmen, das bei der Vergleichsstudie für den öffentlichen Personennahverkehr im deutschen Raum teilnimmt. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten am Mittwoch, 12. Februar, Martin Baltes (Geschäftsführer der IVB), Bürgermeister Johannes Anzengruber und Mobilitätsstadträtin Janine Bex, die Ergebnisse und freuten sich, Innsbrucker Verkehrsunternehmen im Vergleich mit anderen großen Verkehrsbetrieben gut abgeschnitten hat.

Schulnote 2,26

Im aktuellen Ranking belegen die Innsbrucker Verkehrsbetriebe bei der allgemeinen Kundenzufriedenheit den dritten Platz hinter Dresden und Erfurt. Insgesamt wurden 41 Nahverkehrsanbieter bewertet. Für die IVB gab es heuer die Schulnote 2,26 – das ist der zweitbeste Wert seit 2011. Trotzdem gibt es Verbesserungspotentiale: Ein leichtes Minus gab es im Vergleich zu den Vorjahren, etwa bei der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Beförderung. 

„Diese Auszeichnung ist vor allem ein Verdienst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in ihrer Verantwortung täglich für einen reibungslosen Betrieb sorgen. Die regelmäßige und kritische Befragung ist aber auch ein guter Gradmesser, in welchen Bereichen es noch Verbesserungspotential gibt“, erklärte Baltes. 

Am Mittwochnachmittag, 12. Feber wurden die Ergebnisse der Vergleichsstudie für den ÖPNV präsentiert.  | Foto: Martina Obertimpfler
  • Am Mittwochnachmittag, 12. Feber wurden die Ergebnisse der Vergleichsstudie für den ÖPNV präsentiert.
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500 Personen befragt 

Für das Kundenbarometer wurden 500 Personen zu den Kategorien Angebot, Tarif, Sicherheit, Verkehrsmittel, Haltestellen und Kundenbeziehung interviewt. Dabei wurde das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut bewertet: Diesbezüglich holte die IVB heuer sogar den ersten Platz, ebenso für das Fahrkartensortiment. 

„Die große Zufriedenheit der Innsbruckerinnen und Innsbrucker mit ihren Verkehrsbetrieben zeigt sich auch in den Fahrgastzahlen, die seit Corona wieder stark steigen,“ freut sich Janine Bex, die die IVB auch als Innsbrucker Vorbildsbetrieb bezeichnete. 

Zufrieden sind die Fahrgäste auch in Bezug auf Taktfrequenz, Platzangebot sowie Komfort und Bequemlichkeit in den Fahrzeugen. Auch der persönliche Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird geschätzt. Weiters fühlen sich die Fahrgäste in den Abendstunden sicher – in den Fahrzeugen genauso wie an den Haltestellen, die gut ausgeleuchtet sind, außerdem sind alle Busse und Straßenbahnen mit Videoüberwachung ausgestattet. 

Mehr Jahrestickets weniger Autos

Rund die Hälfte der Innsbruckerinnen und Innsbrucker besitzen ein Jahresticket. Insgesamt werden 79 Prozent aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt. Im vergangenen Jahr wurden sogar mehr Jahrestickets verkauft als Autos neu zugelassen. 

Anbindung Hoch-Mühlau und Hoch-Arzl 

„Jedee zweite Innsbruckerin und jeder zweite Innsbrucker ist regelmäßig auf den Linien der IVB unterwegs. Das spricht für die hohe Qualität des Angebots, das wir im neuen Jahr weiter optimieren wollen – u.a. der neuen Linie D zur besseren Erschließung und Anbindung der Stadtteile Arzl und Mühlau,“ so Bürgermeister Anzengruber. 

In Zukunft soll es auch für Bewohnerinnen und Bewohner aus Hoch-Mühlau und Hoch-Arzl eine Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz geben, und zwar ab Dezember 2025 mit dem Fahrplanwechsel. Zukünftig werden in den engen Kurven und Gassen elektrisch betriebene Niederflur-Kleinbusse zum Einsatz kommen, die Platz für 18 Fahrgäste bieten – zwölf Sitzplätze sowie sechs Klappsitze, um auch Raum für Kinderwägen und Rollstühle zu schaffen. Laut Martin Baltes ist die Ausschreibung bereits abgeschlossen, und der Zuschlag wurde erteilt. Nun fehlen nur noch die Beschlüsse des Stadtsenats und Gemeinderates.

In Zukunft werden auch Hoch-Mühlau und Hoch-Arzl an den öffentlichen Verkehr angebunden. Es kommen elektrisch betriebene Niederflur-Kleinbusse zum Einsatz.  | Foto: Hassl
  • In Zukunft werden auch Hoch-Mühlau und Hoch-Arzl an den öffentlichen Verkehr angebunden. Es kommen elektrisch betriebene Niederflur-Kleinbusse zum Einsatz.
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Tirolweites Klimaticket für Schülerinnen und Schüler 

Seit Beginn des aktuellen Schuljahres (2024/2025) können alle Kinder bis sechs Jahre die öffentlichen Verkehrsmittel in Innsbruck kostenlos nutzen. Für das kommende Schuljahr soll das Angebot erweitert werden: Aktuell haben Kinder und Jugendliche von sechs bis 18 Jahren die Möglichkeit, mit einem speziellen Jahresticket für 19,60 Euro von ihrem Wohnsitz bis zu einer Haltestelle in der Nähe ihrer Schule zu fahren. Das Ticket gilt also nur für diese eine Strecke – nicht in den Ferien und auch nicht an Wochenenden.
Das soll sich bald ändern: Ab kommenden Schuljahr soll es für alle Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Innsbruck für den gleichen Preis (19,60 Euro) ein tirolweit günstiges Klimaticket geben. Die Stadt würde dabei die Aufzahlung vom Selbstbehalt (eben den 19,60 Euro) auf den regulären Preis von 99,80 Euro übernehmen. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen mehr „selbstständige und unkomplizierte Mobilität“ zu ermöglichen, erklärt Bex. Bürgermeister Anzengruber betonte, dass dafür noch die Zustimmung des Verkehrsverbundes Tirol fehle und dass diese Maßnahme der zweite Schritt sei, dem Ziel näher kommen, allen Innsbruckerinnen und Innsbruckern ein gratis Klimaticket zu ermöglichen, wie es im Zukunftsvertrag 2030 festgeschrieben ist. 

In den letzten Jahren sind mehr Bewerbungen bei der IVB eingegangen. | Foto: BezirksBlätter
  • In den letzten Jahren sind mehr Bewerbungen bei der IVB eingegangen.
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Maßnahmen gegen Fachkräftemangel 

Die Personalsituation hat sich laut Baltes in den letzten Jahren verbessert. 2024 habe man fast 700 Bewerbungen verzeichnet, gegenüber rund 200 bis 250 in den Jahren davor. Dafür wurden einige Maßnahmen getroffen: Angehende Fahrerinnen und Fahrern wird bereits während der Führerscheinausbildung eine Anstellung angeboten. Für Zusatzqualifikationen, wie etwa die Ausbildung zum Straßenbahnfahrer, gibt es zusätzliches Geld. Die IVB unterstützt angehende Fahrerinnen und Fahrer auch bei der Wohnungssuche und kann in Kooperation mit der Innsbrucker Immobiliengesellschaft leistbaren Wohnraum anbieten, zum Beispiel durch befristete Zwischennutzungen. Auch die Dienstpläne würden kontinuierlich verbessert, um weniger „Löcher“ zu schaffen und Fahrerinnen und Fahrer zu entlasten. 

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